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Irena Sendler ist Tod

Maria Anna OSSOLINSKA

Irena Sendler rettete rund 2.500 jüdische Kinder aus dem Warschauer Ghetto vor dem Tod.
Die „Gerechte unter den Völkern" ist am 12. Mai 2008 im Alter von 98 Jahren gestorben.

Am 12. Mai 2008 starb im hohen Alter von 98 Jahren Irena Sendler, die unter dem Pseudonym „Jolanta" arbeitete.

Geboren am 15. Februar 1910 in Otwock, stellte sie sich während ihres Studiums an der Warschauer Universität entschieden gegen die antisemitischen Ausschreitungen polnischer Studenten.

In den Dreißiger Jahren arbeitete sie in sozialen Institutionen und half Bedürftigen in Warschau. Während des Zweiten Weltkriegs organisierte sie Hilfe für die jüdische Bevölkerung, indem sie die Strukturen der Abteilung für Soziales der Warschauer Stadtregierung nutzte. Außerdem arbeitete sie mit der Organisation „Jüdische Soziale Selbsthilfe" zusammen.

Am 27. September 1942 wurde in Warschau das nach Konrad Żegota benannte „Provisorische Komitee für die Judenhilfe" gegründet  und am 4. Dezember in den „Rat für die Unterstützung der Juden - Żegota" umbenannt. Ihm gehörten Vertreter polnischer und jüdischer politischer Organisationen an. Irena Sendler übernahm die Leitung des Kinderreferats. Zusammen mit ihren Kollegen von der Żegota rettete sie über 2.500 jüdische Kinder, indem sie ihre Flucht aus dem Warschauer Ghetto organisierte, ihnen „arische" Dokumente verschaffte und christliche Pflegefamilien, Kinderheime oder Waisenheime, die von Ordensleuten geleitet wurden, für sie fand. Tag für Tag riskierte sie ihr Leben und das ihrer Angehörigen. Sie arbeitete darüber hinaus auch für die Polnische Widerstandsbewegung. 1943 wurde sie verhaftet, von der Gestapo gefoltert und anschließend zum Tod verurteilt. Von der polnischen Untergrundbewegung gerettet, nahm sie als Krankenschwester am Aufstand des Warschauer Ghettos teil. Nach dem Krieg half sie, Kinder- und Altersheime zu gründen.

1965 wurde sie vom Institut Yad Vashem mit der Medaille „Gerechte unter den Völkern" ausgezeichnet. 1991 wurde sie zur Ehrenbürgerin des Staates Israel ernannt. Im Jahr 2003 bekam sie die höchste polnische Auszeichnung, den Orden des Weißen Adlers „Für den Mut und das Herz" verliehen. Zweimal wurde sie für den Friedensnobelpreis nominiert. 2007 wurden Irena Sendler und der „Rat für die Unterstützung der Juden – Żegota" durch den Senat der Polnischen Republik in einem speziellen Beschluss geehrt. In demselben Jahr wurde ihr der Orden des Lächelns verliehen - die wichtigste Auszeichnung, die von Kindern aus der ganzen Welt verliehen wird. Michael Schudrich, der oberste Rabbiner Polens, sagte über sie: „Irena Sendler hat nicht nur jüdische Kinder gerettet, sondern auch die Seele Europas." Sie war eine der bedeutendsten Polinnen des 20. Jahrhunderts, eine Person mit einem großen Herz und ein Vorbild menschlicher Tugenden.

 
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