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Evelyn Adunka:
Joseph Roth. Im Exil in Paris

Heinz Lunzer: Joseph Roth. Im Exil in Paris 1933 bis 1939.
Wien: Zirkular 2008
224 Seiten, Euro 16,00.-
ISBN 978-3-9000-467-68-5

Heinz Lunzer, der Leiter der Dokumentationsstelle für Neuere österreichische Literatur im Wiener Literaturhaus publizierte in Zusammenarbeit mit Victoria Lunzer-Talos bereits 1994 einen Textbildband und einen Ausstellungskatalog über Joseph Roth. Nunmehr legen beide mit einem Band über Joseph Roths Jahre im Exil in Paris, der als Begleitband zu einer Ausstellung im Wiener Literaturhaus erschien, ein weiteres wichtiges Ergebnis ihrer langen und intensiven Auseinandersetzung mit Joseph Roth vor. Im Zentrum des neuen Bandes steht die Publikation jener Interviews, die David Bronsen während der Arbeit an seiner beeindruckenden, 1974 veröffentlichten Biographie Joseph Roths führte. Bronsens Nachlass kam nach dessen Tod ins Wiener Literaturhaus. In vielen Interviews wurde Roths jüdische Identität thematisiert; Irmgard Keun zum Beispiel sagte: „Er liebte nichts mehr als Juden und sein Judentum. Alle Juden waren für ihn Heilige." Auch Roths Pariser Freund, der Talmudist und Jiddischist Joseph Gottfarstein, dessen Korrespondenz mit Roth leider verlorenging, bezeugte: „Roth hatte eine große Sehnsucht nach jüdischer Frömmigkeit." Roth sah sich selbst dennoch als deutscher Schriftsteller; er wollte nicht nach Palästina, wohin ihn der Historiker und zionistische Funktionär Nathan Michael Gelber bringen wollte. Wenn man alle Interviews liest, wird jedoch auch deutlich, wie sehr Joseph Roth in seinen zahlreichen autobiographischen Äußerungen seine Biographie umschrieb und wie er je nach dem Gesprächspartner sein Judentum mehr oder weniger betonte.

 

 
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