Maria Blumencron: Auf
Wiedersehen, Tibet. Auf der Flucht durch Eis und Schnee.
Köln: DuMont 2008.
280 Seiten, 32 Abbildungen, Euro 20,50.
ISBN 978-3-8321-8058-4
„Auf Wiedersehen, Tibet" bietet einen Rückblick auf das
beeindruckende Engagement von Maria Blumencron in Tibet zwischen 1998 und 2008.
Die Autorin erzählt die Schicksale von Tibetern, die über den Himalaya die
Flucht nach Indien wagen. Im Mittelpunkt der Erzählung stehen die Flüchtlinge
sowie die Lebensgeschichte des Guides Kelsang Jigme, der die Flüchtlinge,
oftmals Kinder, sicher über die Berge bringt. Die verschiedenen
Erzählperspektiven und zahlreichen Zitate lassen den Leser eine Beziehung zu den
Flüchtlingen aufbauen und an deren tragischen Schicksalen teilhaben. Auf diese
Weise beabsichtigt Blumencron, die Menschen in Deutschland, Österreich und der
Schweiz für die Unterdrückung der Tibeter zu sensibilisieren, da Tibet aufgrund
seiner geographischen Lage und der chinesischen Isolierungspolitik in
Vergessenheit zu geraten droht.
Da es sich um eine Zusammenfassung handelt, überschneidet
sich die Erzählung teilweise mit dem 2003 erschienen Buch „Flucht über den
Himalaya", ist jedoch auch Lesern von Blumencrons erstem Tibet-Buch zu
empfehlen, da durch den anderen Aufbau und neue Details die Spannung erhalten
bleibt. Neben der Schilderung des ersten erfolglosen Versuches, einen
Dokumentarfilm über die Flucht aus Tibet zu drehen, bei der die Autorin
Bekanntschaft mit der chinesischen Geheimpolizei machte, wird auch auf das
brutale Vorgehen Chinas in der jüngsten Vergangenheit aufmerksam gemacht. Ende
2006 wurden dreißig tibetische Flüchtlinge bei ihrem Versuch, China zu verlassen
beschossen und festgenommen, worauf Kelsang Jigme beschloß zur Grenze
aufzusteigen und tibetische Gebetsfahnen als Zeichen zu setzen. Maria Blumencron
begleitete ihren alten Freund bei diesem Unternehmen, welches sich zu einer
ungeplanten und dramatischen Rettungsaktion für eine Flüchtlingsgruppe
entwickelte.