GENERATION OHNE VÄTER
Konrad Merz
Roman
Berlin: Aufbau-Verlag 1999
288 Seiten, DM 36.-
ISBN 3-351-02873-3
Konrad Merz, der eigentlich Kurt Lehmann hieß, wurde 1908 in Berlin
geboren. Er hatte sich als Sohn einer Arbeiterfamilie mühsam den
Zugang zu einem Universitätsstudium erkämpft, 1933 mußte
er aber wegen seiner jüdischen Herkunft die Universität verlassen.
Es folgte 1934 die Emigration in die Niederlande, wo es ihm später
gelang, in Verstecken die NS-Herrschaft zu überleben.
Sein erster 1936 im Amsterdamer Querido-Verlag erschienener Roman "Ein
Mensch fällt aus Deutschland" wurde von vielen als erster Emigrantenroman
angesehen. Auch das zweites Werk "Generation ohne Väter"
hat die gleiche Thematik; dieser Roman wurde von Konrad Merz bereits 1937/38
verfaßt. Das Manuskript galt aber für lange Zeit als verschollen
und wurde erst vor kurzem wieder gefunden.
Der Autor erzählt eine komplizierte Liebesbeziehung zwischen einer
Französin und einem jungen, aus Deutschland geflohenen Mann. Beide
gehören zu einer Gruppe von deutschen Emigranten - manch kuriose,
manch tragische Gestalten sind darunter - die unter schwierigen Verhältnisssen
und mit großen finanziellen Problemen in Holland leben. Es ist anzunehmen,
daß eigene Erfahrungen des Autors in die Schilderungen des Emigrantenalltags
eingeflossen sind.
Konrad Merz starb Ende 1999 in den Niederlanden.
Evelyn Ebrahim Nahooray