DAS JÜDISCHE LEHRHAUS ALS MODELL LEBENSBEGLEITENDEN LERNENS
Evelyn Adunka
Albert Brandstätter (Hg.)
Wien: Passagen-Verlag 1999
192 Seiten, öS 322.-
ISBN 3-85165-391-2
Mit einem neuen Konzept für die jüdische Erwachsenenbildung
gründete Franz Rosenzweig 1920 das Jüdische Lehrhaus in Frankfurt.
Es bestand bis 1927 und hatte zeitweise bis zu 1100 Hörer, die sich
für Vorträge zu verschiedensten jüdischen Wissensgebieten
einschrieben. Zu den Vortragenden gehörten u.a. Schmuel Josef Agnon,
Martin Buber, Gershom Sholem, Ernst Simon und Erich Fromm. Eines der Ziele,
das sich das Lehrhaus gesetzt hatte, war die Überwindung der Gegensätze
zwischen den einzelnen religösen und politischen Richtungen innerhalb
des Judentums.
Nach dem Vorbild des Lehrhauses wurden später ähnliche Institutionen
auch in mehreren deutschen Städten gegründet, nach dem Holocaust
weitere in anderen europäischen Ländern und den USA.
Der von Evelyn Adunka und Albert Brandstätter herausgegebenen Band
enthält eine Sammlung von Vorträgen, die bei der Tagung "Das
jüdische Lehrhaus als Modell lebensbegleitenden Lernens" 1996
gehalten wurden.
Interessant sind die Beiträge von Paul Chaim Eisenberg: "Lernen
im traditionellen Judentum" und Hermann Levin Goldschmidt: "Das
jüdische Lehrhaus und das Vermächtnis des deutschen Judentums."
Evelyn Ebrahim Nahooray