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DAS TAGEBUCH DER HANNAH MENDES


Naomi Ragen
Roman
Aus dem amerikanischen Englisch
von Petra Hrabak und Rita Seuß
Bergisch Gladbach: Gustav Lübbe 2000 447 Seiten, DM 44.-
ISBN 3-7857-2009-2

Hannah Mendes ist keine fiktive Gestalt, sondern eine historische Persönlichkeit, bekannt unter dem Namen Gracia Nasi. Sie wurde 1510 in Portugal geboren und entstammte einer vornehmen spanischen Familie, die einige Jahre zuvor zur Taufe gezwungen wurde, im Geheimen aber weiterhin den jüdischen Religionsgesetzen folgte. Nach der Heirat mit Francisco Mendes, ebenfalls einem spanischen "converso" führte sie nach dessen Tod, mit ihrem Schwager von Antwerpen aus ein mächtiges Handelshaus. Zusammen mit Diego Mendes leitete sie auch eine Organisation, die "conversos" bei ihrer Flucht aus Portugal vor der Inquisition half.
Nach einer langen Irrfahrt über Frankreich und verschiedene italienischen Städten gelangte sie 1553 schließlich in die Türkei, wo sie sich wieder offen zum Judentum bekennen konnte.
Hannah Mendes oder Gracia Nasi war sicher eine faszinierende und mutige Frau, die ein höchst interessantes Leben führte. Man sollte meinen, es biete reichlich "Material" für einen historischen Roman. Leider dient im vorliegenden Buch die Lebensgeschichte der Hannah Mendes nur als Rahmenhandlung und auch das nur in Bruchstücken. Im Mittelpunk des Romans steht die Suche zweier junger Amerikanerinnen, Nachkommen von Hannah Mendes, nach deren Tagebuch. Diese Suche führt sie durch ganz Europa, dabei werden sie sich ihrer sephardischen Wurzeln bewusst und finden natürlich auch ihre "Traumprinzen" sephardischer Abstammung. Dazwischen erscheint Hannah Mendes den Protagonisten mehrmals im Traum und auch in der Wirklichkeit.
Der Roman ist, wenn auch durchaus spannend, doch reichlich trivial, trotzdem oder auch gerade deswegen war das Buch in Israel ein großer Erfolg.

Evelyn Ebrahim Nahooray


 

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