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K.U.K. Befestigungsanlagen in Tirol und Kärnten
Peter JUNG

Erwin Anton Grestenberger
1860_1918
Wien: Verlag Österreich
(in Zusammenarbeit mit Verlag
Österreich u. a.) 2000
176 Seiten, durchgehend illustriert
ÖS 548,-
ISBN 3-7046-1558_7

Seit der Antike schützen die Völker ihre Grenzen durch Burgen, Forts und Festungen. Österreich und später Österreich_Ungarn bildete dabei keine Ausnahme, wobei dieser Band der überaus sensiblen Grenze im Süden des alten Reiches gewidmet ist.

War es bis zum politisch für Österreich fatalen Jahr

von 1859 ein formidables Festungsviereck in Oberitalien (Verona, Mantua, Peschiera und Legnago) auf das sich die dort operierenden österreichischen Armeen stützen konnten, so bildeten danach die festen steinernen und später betonierten Bauten an der Grenze, von der Schweiz bis hin in den kärntnerisch _ slowenischen Raum von Flitsch (heute: Bovec) fortifizierte Stützen der damaligen Landesverteidigung. Auch auf der anderen Seite der Grenze hatten sie etliche vergleichbare Pendants.
Am 23. Mai 1915 mußten die Festungen tatsächlich, besonders im gebirgigen Teil Tirols, den ersten italienischen Angriffsschwung auffangen, um später, mit Fortdauer des 1. Weltkrieges und besonders durch die militärische Lageentwicklung, ihre primären Aufgaben zu verlieren.

Teilweise an bis heute unübersehbaren Punkten errichtet, bilden die Bauten, oder meist die Ruinen derselben, bis zum heutigen Tage blickerheischende Objekte, denen der im Süden Urlaub machende Österreicher kaum "entgehen" kann. Schon auf der Autobahnroute durch das Kanaltal fixiert sich der Blick minutenlang auf die Sperre Malbogeth (heute: Malborghetto), um nur eines der Werke zu nennen. Weit dichter wird es danach in Südtirol, wo man etwa auf der Höhe der Sieben Gemeinden gleich mehrere dieser alten "Betonriesen" erblicken kann.

Bis an die Ufer des Gardasees erstrecken sich schließlich die stummen Zeugen militärischer Festungsbaugeschichte.

Grestenberger ist mit dieser Darstellung ein sicherlich für den historisch interessierten Leser überaus guter Band gelungen. In übersichtlicher Weise wird ein Überblick über die geographische Verteilung der ehemaligen Werke, über deren Ausrüstung und auch über deren Geschichte und heutigen Zustand geboten. Der im Festungsbau nicht besonders versierte Leser ist sehr gut beraten, die im Anhang befindliche Liste fortifikatorischer Spezialausdrücke vor der Lektüre des gesamten Bandes durchzusehen.

Für diejenigen, welche im Zuge von Urlaubsreisen den einen oder anderen Abstecher als historischen "Wandertag" planen, gibt der Autor auch wichtige Tipps zur Besichtigung und Warnhinweise, etwa vor Giftschlangen, die sich im Süden gerne in den alten Gemäuern einnisten. Viel gefahrloser ist dann natürlich der Besuch diverser erhaltener und museal gestalteter "Werke", deren es inzwischen etliche an der alten Grenze gibt.

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