EIN JÜDISCHER ARZT-KALENDER
Felix Hermann Oestreicher
Durch Westerbork und
Bergen-Belsen nach Tröbitz.
Konzentrationslager-Tagebuch
1943 - 1945
Herausgegeben von Maria Goudsblom-Oestreicher und Erhard Roy Wiehn
Transkription von Anneliese
Nassuth-Broschmann und Maria
Goudsblom-Oestreicher
Konstanz: Hartung-Gorre Verlag 2000,
576 Seiten, Preis: DM 39,80
ISBN 3-89649-411-2
Am 1. November 1943 - dem Tage seiner Verhaftung durch die Nationalsozialisten
- begann der tschechisch-jüdische Arzt Felix Hermann Oestreicher
sein Tagebuch zu schreiben.
Die letzte Eintragung stammt vom 21. Mai 1945. Ein Monat später starb
der Verfasser - erst 51 Jahre alt. Seine Tochter Maria Goudsblom-Oestreicher
bewahrte dieses Tagebuch über fünfzig Jahre lang in einem Schrank
auf. Als sie ihrer Freundin Anneliese Nassuth-Broschmann im Frühjahr
1994 davon erzählte, begannen beide Frauen die Aufzeichnungen zu
lesen und abzutippen.
Dieses Tagebuch ist wahrscheinlich eine der detailliertesten Aufzeichnungen,
die bisher bekannt worden sind: Die Registrierung der täglichen Verpflegung,
die harte Arbeit, die immer geringeren Möglichkeiten, sich als Arzt
um seine Patienten zu kümmern. Auch persönliche Probleme, wie
die schwierige Beziehung zur Gattin, waren Thema.
In ihrem Vorwort schreibt Anneliese Nassuth-Broschmann folgenden schönen
Satz: "Meine Schwester Helly sagte mir nach Lektüre der ersten
Computer-Ausdrucke, dass sie das Gefühl habe, ihren Vater nun wieder
ein wenig zurückzubekommen."
Monika Kaczek
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