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EINE UNGLAUBLICHE REISE

Jerry Lindenstraus
Von Ostpreußen über Schanghai und Kolumbien nach New York.
Jüdische Familiengeschichte 1929-1999
hrsg. Erhard Roy Wiehn
Konstanz: Hartung-Gorre-Verl. 1999
108 Seiten, DM 28.-
ISBN 3-89649-441-4

Jerry Lindenstraus wurde 1929 in Gumbinnen, einer kleinen Stadt in Ostpreußen geboren. Mehr als sechzig Jahre später meinte er beim Anblick seines Elternhauses: "Wahrscheinlich würde ich immer noch in diesem Hause wohnen, wenn es Hitler nicht gegeben hätte,...". Aber die Nazis sorgten dafür, dass er seine Jugend auf mehreren Kontinenten verbringen musste.

1933 wurde seine wohlhabende Familie gezwungen, ihren ganzen Besitz um einen Bruchteil des Wertes zu verkaufen und zog nach Danzig. Nach der Scheidung der Eltern blieb Jerry Lindenstraus bei seinem Vater. Seine Mutter floh nach Kolumbien, wo sie sich bald eine neue Existenz aufbauen konnte.

Dem Vater gelang es, die letzten Schiffskarten nach Shanghai zu bekommen und damit das Leben von mehreren Familienmitgliedern zu retten. Für Jerry Lindenstraus war die Schiffsreise nach Shanghai ein spannendes Abenteuer, während die Erwachsenen mit Angst der Zukunft entgegensahen. Der Vater war bereits ein gebrochener Mann, er starb kurz nach der Ankunft. l947 verließ Jerry Lindenstraus Shanghai, um zu seiner Mutter nach Kolumbien zu ziehen. Das sorgenfreie Leben dort wurde kurzzeitig gestört, als es nach der Ermordung eines Präsidentschaftskandidaten zu schweren Unruhen kam. Jerry Lindenstraus dachte erstmals daran, Kolumbien wieder zu verlassen. Es vergingen jedoch noch einige Jahre, bis er nach dem Tod seiner Mutter in die USA übersiedeln konnte, wo er ein erfolgreicher Geschäftsmann wurde.

Im Anhang findet man reichhaltiges Bildmaterial, das Jerry Lindenstraus teilweise dem Museum of Jewish Heritage zur Verfügung gestellt hat.

Evelyn Ebrahim Nahooray

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