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Das Buch der jüdischen Feste
Ulrich KARGER

Efrat Gal-Ed
Frankfurt: Insel 2001
411 Seiten. DM 22,90 / sFR 21,50 / öS 167,-
ISBN: 3-458-34297-4

,Die Feiertage verkörperte vor allem die Mutter.`
Vermutlich könnten viele diese Eröffnung erinnerungsschwelgend bestätigen - ganz gleich, welcher Religionsgemeinschaft sie angehören. Bei der Malerin, Autorin und Übersetzerin Elfrat El-Gad bildet diese Eröffnung den Auftakt für ,Das Buch der jüdischen Jahresfeste`. Daß ihre persönlichen Erinnerungen jedoch lediglich Anstoß und keineswegs die einzige Quelle ihrer umfangreichen wie kompetenten Darstellung jüdischer Feste ist, zeigen am Ende des Vorwortes ihre Dankesbezeugungen sowie die Quellennachweise in einem Anhang, der fast die Hälfte des Buches ausmacht. Dieser Anhang kommentiert zudem die zahlreichen, zum Teil farbigen Abbildungen, erläutert in den Anmerkungen zum Haupttext die maßgeblichen Begriffe und Personen und schließt mit einem zweiteiligen Register, einmal zum Suchen in diesem Buch, das andere zum Nachschlagen in den aufgeführten Originalquellen. Derart eingebettet, beginnt der Hauptteil mit einer umfassenden Erläuterung der Herausbildung des Festkalenders in seinen Anfängen und der Jetztzeit. Dem schließen sich dann die im Einzelnen behandelten neun Feste an, beginnend mit Pessach, endend mit dem Purimfest. Wer es ganz genau wissen will, kann sich hier mit viel Gewinn und Vergnügen von vorne nach hinten ,durcharbeiten`. Dank des Registers und der klaren Kapiteleinteilung läßt es sich aber auch vorzüglich als hilfreiches Nachschlagewerk nutzen. In einer Zeit, die zuweilen meint, das Rad neu erfinden zu müssen, weil es alte Sinn- und Traditionszusammenhänge leichtfertig über Bord geworfen hat, eröffnet dieses Werk einen womöglich heilsamen, gewiß aber verständnisfördernden Blick auf Geschichte und Geschichten einer vielschichtigen Religionsgemeinschaft, die immerhin auch das Fundament für zwei weitere traditionsreiche Schriftreligionen bildete. Dem trotz seiner Gewissenhaftigkeit durchaus eingängigen Buch eine große Leserschaft - nicht nur in den entsprechenden Studiendisziplinen - zu wünschen, wäre zu wenig: Ehre auch dem, der die Autorin selbst hierfür mit wohldotierten Ehrungen auszeichnet!

 

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