Apostolos Doxiadis Roman
Aus dem Englischen von Maren Radbruch
Bergisch Gladbach: Lübbe 2000
223 Seiten, (gebunden mit Schutzumschlag) öS
218,-
ISBN 3-7857-0951-X
Dass der in Athen lebende Autor ohne profunde Kenntnis
der höheren Mathematik diesen Roman niemals hätte verfassen
können, wird dem Leser bereits nach einigen wenigen Seiten
bewusst. Der Ich-Erzähler berichtet die tragisch anmutende
Lebensgeschichte seines Onkels, der in seiner Jugend als Genie und
Hoffnung der Wissenschaft galt. Onkel Petros Papachristos Versuch,
die Lösung der Goldbachschen Vermutung zu finden, wird zur
Obsession, der er Jahre seines Lebens opfert, um sich nach dem Erkennen
seines Scheiterns in die freiwillige, totale Isolation zu begeben.
Der Autor liefert einen interessanten Einblick
in die Welt der Wissenschaft und auf deren oft exzentrische Protagonisten,
deren Lebensglück (wie hier) allein auf das Gelingen einer
bahnbrechenden Erkenntnis auf dem Gebiet der Mathematik ausgerichtet
ist. Die Geschichte von Onkel Petros ist aber auch eine über
die Gefahr zu hochfliegender Ideen, denn wie lässt der Autor
eine seiner Romanfiguren so treffend sagen: "Das Geheimnis
des Lebens heißt, sich erzielbare Ziele zu setzen."
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