Inka Wajsbort
Von Chorzów über Zawierce, Tarnowitz, Tschenstochau
durch Auschwitz nach Malchow und Oschatz.
Jüdische Schicksale in Oberschlesien 1939-1945.
Hrsg. Erhard Roy Wiehn
Konstanz: Hartung-Gorre Verlag 2000
236Seiten, DM 40.- / € 20,45
ISBN 3-89649-513-5)
Inka Wajsbort wurde 1925 in Lodz geboren und ist in Oberschlesien
aufgewachsen. Sie beschreibt in intensiven und facettenreichen Bildern
das Leben in der jüdischen Gemeinde von Zawierce. Sie stellt
ihre Familie und ihren Freundeskreis vor, macht uns mit ihren Liebsten
bekannt und mit deren Stärken und Schwächen vertraut.
Wajsbort schildert ihre vielfältigen Aktivitäten innerhalb
der jüdischen Gemeinde und von den Treffen im Haschomer Hazaír.
Das jüdische Leben wird nach dem Einmarsch der Deutschen im
rasanten Tempo von der Außenwelt isoliert und in Ghettos gepfercht.
Der einzige Ausweg ist die Flucht, die Inka Wajsbort zusammen mit
einer Freundin auch gelingt. Mit gefälschten Papieren findet
Wajsbort Arbeit in Tarnowitz, aber die Gefahr entdeckt zu werden
ist allgegenwärtig.
Im Winter 1944 wird sie entdeckt, verhaftet und schließlich
nach Auschwitz deportiert. Im April 1945 gelingt ihr - dem Tode
nahe und am Ende aller Kräfte - auf einem der berüchtigten
Todesmärsche die rettende Flucht. Auf einem Bauernhof in Oschatz
in Sachsen erlebt sie als polnische Magd das Kriegsende. Müde
und schmerzerfüllt kehrt sie in nach Zawierce zurück;
wo sie aber außer einer Kusine niemanden ihrer Familie mehr
finden kann.
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