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AUF EIGENEN SPUREN
Kristian Ruch

Peter Erben
Aus Mährisch-Ostrau durch Theresienstadt, Ausschwitz I, Mauthausen, Gusen III über Paris nach Israel.
Jüdische Schicksale aus der Tschechoslowakei.
Hrsg. Erhard Roy Wiehn
Konstanz: Hartung-Gorre Verlag 2001
133 Seiten, € 21,30 [D]
ISBN 3-89649-677-8

Peter Erben alias Eisenberg wurde 1921 in Mährisch-Ostrau geboren und wuchs in einer gutbürgerlichen Familie auf. Sein Vater war ein erfolgreicher Unternehmer, dem es gelang ständig zu expandieren und sein Vermögen zu vermehren. Peter besuchte in Brünn von 1936 bis 1938 die deutsche Gewerbeschule, von 1938 bis zur Matura 1940 die tschechische Gewerbeschule. Nach der Auflösung der CSR und der Besetzung der Sudetengebiete durch das Dritte Reich verlor seine Familie von einem Tag auf den anderen ihr gesamtes Hab und Gut. Sein Vater starb 1941 im jüdischen Spital in Ostrau, Peter und seine Mutter wurden 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort erhielt er die Stellung eines Hundertschaftsführer beim Jugendarbeitseinsatz. Theresienstadt beschreibt Erben mit den Worten: "Wir lebten wie in einem Käfig für Verrückte, und trotzdem war unser einziger Wunsch hierzubleiben." So wirkte er auch in dem Propagandastreifen "Der Führer gab den Juden eine Stadt" mit. Im September 1944 wurde er zusammen mit rund 3000 arbeitsfähigen Männern nach Auschwitz transportiert und dort in einer Munitionsfabrik als Facharbeiter eingesetzt. Im Jänner 1945, als die Front immer näher rückte, kam Erben über Mauthausen nach Gusen III. Bis Kriegsende wurde er in der dortigen Rüstungsindustrie eingesetzt.
Im Mai 1945 traf Peter Erben in Prag ein und konnte relativ schnell im normalen Leben wieder Fuß fassen. Er besuchte die Offiziersschule und es gelang ihm eine Wohnung zu bekommen. Auf der Suche nach Verwandten fand er nur noch vier Mitglieder, die den Nazi-Terror überlebten. Von dem Vermögen seines Vaters hat er bis heute nichts zurückerhalten. Nach der kommunistischen Machtübernahme mußte er seine Tätigkeit in der Wirtschaft aufgeben, fand aber eine Anstellung bei der Makkabi CSR. 1948 gelang ihm zusammen mit seiner späteren Frau Eva die Ausreise nach Paris, wo auch beider Heirat stattfand. Im Jahr darauf reisten sie nach Israel, wo ihre Tochter Daniela geboren wurde und Peter Erben eine neue Heimat fand.

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