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DER KOFFER DER ADELE KURZWEIL
Kristian Ruch

Auf den Spuren einer
Grazer jüdischen Familie in der Emigration.
Christian Ehetreiber, Heimo Halbrainer, Bettina Ramp
Graz: CLIO-Verein f. Geschichts- u. Bildungsarbeit 2001
128 Seiten, € 11,-
ISBN 3-9500971-2-0

Die Geschichte zur Geschichte: 2001 begeben sich sechszehn Grazer Gymnasiasten auf Spurensuche nach Südfrankreich. Jahre vorher wurden dort auf dem Dachboden einer Polizeistation Koffer gefunden, die der aus Graz geflüchteten Familie Kurzweil gehörten. Das vorliegende Buch ist Ergebnis dieses engagierten Geschichtsprojekts, in dessen Mittelpunkt das tragische Schicksal der Familie Kurzweil steht. Ergänzend finden sich Beiträge über die aktuelle Flüchtlingssituation in Frankreich und Österreich.
Bruno Kurzweil, geb. 1891 in Böhmen, ist ein ebenso streitbarer wie erfolgreicher Anwalt der Steirischen Sozialdemokratie. 1922 heiratet er die ebenfalls aus Böhmen stammende zweiundzwanzig-jährige Gisela Trammer. 1925 wird die einzige Tochter Adele geboren. Die Kurzweils zählen zu der immer größeren Zahl von Grazer Juden, die sich assimilieren. Bruno tritt bereits als 21-Jähriger aus der Kultusgemeinde aus, Gisela und Adele folgen 1926. Dennoch müssen auch sie 1938 vor dem Nazi-Regime nach Frankreich fliehen. In Paris angekommen schließt sich Bruno Kurzweil der "Auslandsvertretung der Österreichischen Sozialisten" an, Adele findet in einer "Rote-Falken-Gruppe" Aufnahme. Nach dem Einmarsch der Deutschen in Frankreich beginnt die Lage für die Kurzweils immer prekärer zu werden. Es folgt die Flucht in den unbesetzten Süden. Hier unternimmt Bruno Kurzweil alle Anstrengungen, um an die rettenden Ausreisevisa für die Familie heranzukommen. Vergeblich, denn 1942 werden die Kurzweils verhaftet und nach Auschwitz deportiert.

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