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DER RAUB DER BÜCHER
Evelyn Ebrahim NAHOORAY

Evelyn Adunka
Plünderung in der NS-Zeit und die Restitution nach 1945
Wien: Czernin 2002
312 Seiten, € 26,50
ISBN 3-7076-0138-2

Es gibt bereits zahlreiche Veröffentlichungen zu den von den Nazis geraubten Kulturgütern.
Aber bis jetzt wurde kaum der Bereich Bibliotheken und Bücher bearbeitet. Die genaue Anzahl der geraubten Bücher ist unbekannt, Schätzungen sprechen aber von vier Millionen.
Evelyn Adunka behandelt erstmals systematisch dieses Thema und hat dazu eine Fülle von Material gesammelt.
Im ersten Teil berichtet sie von der im Kärntner Kloster Tanzenberg 1945 von den Briten aufgefundenen Bibliothek, deren 500 000 bis 700 000 Bücher größtenteils von den Nazis geraubt worden waren. Es dauerte drei Jahre, bis die Bücher restituiert werden konnten. Für die Aufarbeitung musste man denselben Bibliothekar beschäftigen, der schon während der NS-Zeit als Leiter dort tätig war.
Dieser hatte keinerlei Unrechtsbewusstsein und sah die Restitution als Zerstörung des von ihm aufgebauten Werkes an.
Weiters behandelt Evelyn Adunka das Schicksal von jüdischen Bibliotheken, sowohl öffentlichen als auch privaten, wie die von Alphonse Rothschild, Heinrich Schnitzler usw.
Ein Teil der geraubten Bücher wurde wahrscheinlich vernichtet, ein Teil blieb in Bibliotheken verschwunden und nur ein Teil wurde restituiert.
Evelyn Adunka hat eine sehr wichtige Arbeit geleistet, sie meint aber, dass ihre Recherchen eigentlich zu spät kämen, da viele Zeitzeugen nicht mehr lebten und jene österreichischen Beamten der früheren Generation, die die Vorgeschichte ihrer Institutionen kannten, sich oft bewusst nicht erinnern und ihr Wissen mit anderen teilen wollten.

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