Historienbilder und Geschichtskonstruktionen in Sodom und Gomorrha,
Samson und Delila, Die Sklavenkönigin und Salammbô.
Armin Loacker und Ines Steiner (Hg.)
Wien: Filmarchiv Austria 2002
ca. 500 Seiten, 300 Abbildungen, sw u. färbig, €
28,90
ISBN 3-901932-15-1
Dazu erschien das Video Sodom und Gomorrha: VHS/PAL/deutsche
Fassung, Musik: Helmut Imig und das Wiener Kammerorchester.
Aufgenommen im Wiener Konzerthaus. (€ 21,20; Buch und
Video: € 39,90)
Bestellung und Information : Filmarchiv Austria: (Tel.: ++43
1/ 216 13 00-0; www.filmarchiv.at)
Im Rahmen der Galapräsentation des Filmes Sodom und
Gomorrha am 1. und 3. März 2002 im Wiener Konzerthaus
wurde diese neue Publikation des Filmarchiv Austria über
die Geschichte der österreichischen Monumentalstummfilme
vorgestellt.
Wien als Filmstadt? Kaum zu glauben, aber doch wahr - zumindest
in den frühen 1920er Jahren. In dieser Periode entstand
hier eine Reihe von Monumentalfilmen. Mitten in Inflation
und Nachkriegswirren wollte Wien zu den Filmmetropolen der
Welt gehören. In keinem anderem Werk wird der Größenwahn
dieser kurzen Epoche besser anschaulich als in Sodom und Gomorrha,
dem Spektakel der Sascha-Film unter der Regie des jungen Michael
Kertész (später: Michael Curtiz) aus dem Jahre
1922. Nicht nur der bei den Dreharbeiten betriebene Aufwand
war enorm. Neben DarstellerInnen, wie Georg Reimers, Lucy
Doraine, und Walter Slezak traten mehr als 3000 KomparsInnen
auf - darunter Willy Forst, Paula Wessely, Hans Thimig und
Béla Balázs. Die als Video erhältliche
Rekonstruktion macht das erhaltene Material erstmals in einer
Fassung zugänglich, die dem originalen Werk weitgehend
entspricht. Dabei wurde neben den im Filmarchiv Austria vorliegenden
Quellen auf Material aus den Filmarchiven in Berlin, Bologna,
Mailand, Moskau und Prag zurückgegriffen. Helmut Imig
hat für Sodom und Gomorrha eine kongeniale Begleitmusik
komponiert und arrangiert. Aufgenommen wurde die auf diesem
Video erstmals veröffentlichte Neuvertonung im Wiener
Konzerthaus in Dolby-Surround-Qualität.
Imaginierte Antike führt film- und kulturwissenschaftliche
Perspektiven zusammen und verleiht so einer kunstvoll produzierten
Antike wieder Kontur. Fünfzehn informative Beiträge,
u.a. von Jan-Christopher Horak, Brigitte Mayr, Jürgen
Kasten, Christoph Brecht und Albert Kümmel reflektieren
die filmhistorische Forschung in einem breiteren, auch interdisziplinären
Diskurs und zeigen dabei gesellschafts- und kulturhistorische
Rahmenbedingungen der untersuchten Filme auf. Damit werden
in einer mit vielen Anekdoten, Legenden und Halbwahrheiten
überfrachteten Epoche der österreichischen Filmgeschichte
erstmals Positionen markiert und Perspektiven für eine
Neubewertung aufgezeigt.
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