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PSALMEN UND ZYKLEN
Alfred Gerstl

Janko Ferk
Psalmi in Cikli. Gedichte. Pesmi.
Wien: Edition Atelier. 2001.
ISBN 3-85308-074-X.

Im Deutschen wie im Slowenischen gleich wortmächtig, publiziert Janko Ferk seine Gedichte und Psalmen zweisprachig. Allerdings handelt es sich dabei nicht einfach um eine Übersetzung vom Deutschen ins Slowenische bzw. umgekehrt, sondern Ferk verfasst die Gedichte in beiden Sprachen. Somit sind beide Versionen originär, was sich jedoch leider nur zweisprachigen Lesern erschließt.
Der 1958 geborene Ferk ist gelernter Jurist, zur Zeit arbeitet er als Richter in Klagenfurt, und neben seinem lyrischen Schaffen, seinen Übersetzungen und Anthologien publiziert er auch Beiträge zur juristischen Fachliteratur (etwa: Recht ist ein "Prozeß". Über Kafkas Rechtsphilosophie, Manz Verlag, Wien 1999).
Thematisch stehen das Leben, das Lieben – und das Sterben im Mittelpunkt des schmalen, in der Edition Atelier erschienen Gedichtbandes. Grundlosen Optimismus verströmt Ferk nicht, eine morbid-schwermütige Stimmung verbreitet er aber ebenso wenig. Denn: Der Tod ist Bestandteil des Lebens, das Leben ist sein Preis, und er macht alle Menschen zuletzt – zu guter Letzt? – gleich: gleich wertvoll.

der tod ist nicht poetisch
im verhältnis tod mensch
sich selbst gegenüber
ist der tod ein einfacher arbeiter
er arbeitet für den höchsten lohn
für das leben
(...)

Der Tod – er wird ohnedies "von todeswegen / aussterben". Und außerdem: Die Liebe – sie vermag den Menschen vor ihm zu erretten; zumindest meistens oder manchmal. Bleibt als Hoffnung und als Aufforderung und als Schluss:

umarme
das Leben!

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