http://david.juden.at  
 
 

unterstützt von:


 

EXIL IN DER HEIMAT
Evelyn Ebrahim Nahooray

Evelyn Adunka
Über die Österreicher im Exil
Innsbruck: Studien Verlag 2002
272 Seiten, € 27,50
ISBN 3-7065-1482-6

Evelyn Adunka stellt hier 42 Biographien von Österreichern vor, die nach 1938 nach Israel geflüchtet sind. Allen gemeinsam ist, dass sie zum Zeitpunkt der Einwanderung bereits älter und in der zionistischen Bewegung aktiv gewesen sind.
Die Einwanderung ins damalige Palästina war, - wenn auch zu diesem Zeitpunkt erzwungen - für diesen Personenkreis doch zugleich auch das Ziel ihres langjährigen Engagements. Trotzdem entsprach die Realität in der neuen Heimat in vielen Fällen nicht den idealistischen Vorstellungen.
Das fortgeschrittene Alter und mangelnde Hebräischkenntnisse machten es für sie, die vor allem in intellektuellen Berufen tätig gewesen waren, besonders schwierig, eine angemessene Anstellung zu finden. Die im Land herrschende Wirtschaftskrise und die für Österreicher im Gegensatz zu den bereits 1933 eingewanderten Deutschen kaum vorhandene Möglichkeit finanzielle Mittel zu transferieren, kam noch erschwerend dazu.
Als Beispiel sei Isidor Schalit genannt. 1871 geboren und von Beruf Zahnarzt, leistete er bedeutende Arbeit für die Kadimah, den jüdischen Studentenbund. Er gehörte dem Kreis um Theodor Herzl an und war auch an der Vorbereitung des ersten Zionistenkongresses in Basel beteiligt.
Er konnte 1938 nach Palästina emigrieren, wo er aber mit großen finanziellen Problemen zu kämpfen hatte. In berührenden Briefen schreibt er immer wieder über seine schwierige Lage. Darin bat er um Beschäftigung und um Erhöhung seiner von der zionistischen Exekutive gewährten Pension, die ihm nicht einmal den Kauf von dringend benötigten Medikamenten erlaubte. Er fühlte sich trotz seiner Verdienste von den damaligen zionistischen Funktionären vergessen.
1949 wurde er dennoch von der israelischen Regierung zum Sondergesandten für die Überführung der sterblichen Überreste Theodor Herzls nach Israel ernannt.
Nach seinem Tod 1954 wurden in diversen Nachrufen seine Verdienste mit Recht gewürdigt und seine Jahre in Israel verklärt dargestellt.
Evelyn Adunka hat mit dieser Arbeit ihrer Reihe von beachtenswerten Büchern ein weiteres hinzugefügt!

Zurück

 

 
 
webmaster@david.juden.at

Unterstützt von haGalil.com
haGalil onLine