Selma Kahn
Ein autobiographischer Roman
Eingeführt von Andrea Hammel
Bearbeitet von Marie-Elisabeth Rehn
Herausgegeben von Erhard Roy Wiehn
Kostanz: Hartung-Gorre Verlag 2002
260 Seiten, € 24,50 (D)
ISBN 3-89649-760-X
Der Roman beginnt in der Zeit kurz vor der Machtergreifung
der Nazis und beschreibt ein süddeutsches Dorf
mit seinen Bewohnern, die langsam vom nazistischen Gedankengut
"vergiftet" werden. Im Mittelpunkt steht die
jüdische Familie Levi, deren Mitglieder einer steigernden
Ausgrenzung ausgesetzt werden und schließlich
einem tragischen Schicksal entgegensehen.
Der erste Teil des Buches wurde schon 1934 geschrieben,
man kann also davon ausgehen, dass die Darstellung des
Verhalten und der Motive der Täter - vor allem
jener der Mitläufer- ein authentisches Zeitdokument
ist. Auch in sprachlicher Hinsicht ist es für die
Zeit charakteristisch.
Selma Kahn wurde 1888 in eine religiöse Familie
hineingeboren. Ihre schriftstellerische Tätigkeit
sah sie anfangs nur als Hobby, erst in späteren
Jahren bemühte sie sich um Veröffentlichung
ihrer Werke. In diesem Roman beschrieb sie sicherlich
eigene Erfahrungen aus der Kleinstadt in Baden-Württemberg,
wo sie bis zu ihrer Emigration 1934 nach Israel in ähnlichen
Verhältnissen wie die Protagonisten ihres Romans
lebte.
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