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HITLER WAR HOMOSEXUELL

Claus Stephani

 

Lothar Machtan

Hitlers Geheimnis.

Das Doppelleben eines Diktators

Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch Verlag 2003

571 Seiten, 40 Abb., € 12,90

ISBN 3-596-15927-X

Es ist keine neue Hitler-Biographie, die der Historiker Lothar Machtan vorlegt, sondern eher eine Aufforderung, den Lebensweg des deutschen Diktators "künftig noch einmal zu überdenken". Denn, so der Autor, Adolf Hitler liebte Männer, und dieses "Geheimnis" wird anhand zahlreicher Quellen belegt, an denen die Forschung bisher vorbeigegangen ist, namentlich die hochbrisanten, bisher nie publizierten Aussagen von Hitlers Weltkriegsfreund Hans Mend.

Hitler, "Führer" eines "Tausendjährigen Reiches" – das dann allerdings nach zwölf Jahren in Schutt und Asche endete – wurde weltweit zum bekanntesten Deutschen. Doch was steckte in diesem "Jahrhundertmonster"? Was trieb ihn an? Was ermöglichte seinen einzigartigen Aufstieg?

Diese Fragen versucht der Autor zu beantworten, bevor er das private Leben, eben Hitlers "Geheimnis" und die Beziehungen des "Führers" zu zahlreichen homosexuellen Freunden und Kameraden näher untersucht, um schließlich im Kapitel "Homosexuelle Nazis – Stereotyp oder mehr?" den eigentlichen Umfang des Phänomens darzustellen, wobei die konkreten Informationen über die homosexuelle Veranlagung von Hitler und anderen prominenten Nationalsozialisten "von Leuten stammen, die selbst einmal Nationalsozialisten waren". So reicht die Galerie schwuler Nazis von August Kubizek, Hitlers erstem "Freund" bis zu Ernst Röhm, Emil Maurice, Kurt Lüdecke u.v.a., und schließlich gehört auch Rudolf Heß dazu.

Dass Hitler sich den schwärmerischen Annäherungsversuchen von Verehrerinnen zu wehren wusste – "seine einzige Liebe war Deutschland" – ist bekannt, und so scheint auch die Behauptung Winifred Wagners aus dem Bereich der Wunschträume zu stammen, als sie noch 1975 in einem Interview behauptete, Hitler habe zweimal um ihre Hand angehalten.

Tatsache ist, dass Hitler 1936 Eva Braun ("das Tschapperl") in die Fassadenwelt des Berghofs holte – sie war sich sehr bald der Inszenierung bewusst und hat diese auch akzeptiert –, "um so den Schein nach außen hin zu wahren". "Er ist ein Heiliger," soll sie zu Eugen Dollmann gesagt haben, "schon der Gedanke an einen körperlichen Kontakt würde für ihn eine Befleckung seiner Mission bedeuten." Und Herbert Döring, Verwalter auf dem Obersalzberg, befragt, ob die Beziehung zum "Tschapperl" auch sexueller Natur gewesen sei, erwiderte: "Nein, das hat’s nie gegeben, soweit ist dieses Verhältnis nie gegangen. Niemals! Niemals!" Ähnliche Aussagen stammen auch von Heinrich Hoffmann.

Lothar Machtan, dessen Buch nun in einer um zwei Kapitel erweiterten und ergänzten Ausgabe vorliegt, beschränkt sich nicht nur auf die Wiedergabe zahlreicher Belege zu Hitlers "Geheimnis" sondern – und darin liegt das Entscheidende – er versucht, "die Tatsache seiner Homosexualität als historische zu begreifen und zu sehen, was dies im Kontext der Zeit bedeutete, welche Folgen es hatte und welche Erkenntnischancen es bringt."

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