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GESTALTETES GEDENKEN

Evelyn Adunka

Yad Vashem, das U.S.Holocaust Memorial Museum
und die Stiftung Topographie des Terrors
München: Campus 2002
405 Seiten,
€ 45 / sFR 74,50
ISBN 3-593-37115-4

In den USA, in Israel und in Deutschland nimmt die öffentliche Erinnerung an die Shoah aus leicht erklärbaren Gründen einen besonderen Stellenwert ein.

Der Berliner Politologe Matthias Hass hat die Entstehungsgeschichte und das Selbstverständnis der beiden zentralen Institutionen in Israel und den USA - das Yad Vashem und das United States Holocaust Memorial Museum - sowie die Berliner Stiftung Topographie des Terrors beschrieben und damit für ein deutschsprachiges Publikum erstmals zusammenfassend dargestellt.

Das United States Holocaust Memorial Museum und das Yad Vashem verstehen sich als die beiden einzigen Institutionen der Welt, die sich sowohl als Museum als auch als Forschungseinrichtung ausschließlich mit der Shoah befassen. Beide bemühen sich um die Akquirierung und Mikroverfilmung von Dokumenten über die Shoah aus anderen Archiven, wobei die zeitliche und inhaltliche Begrenzung ihrer Bestände sehr flexibel gehandhabt werden.

Das Yad Vashem wurde bereits 1953 gegründet und war immer wieder von Finanzkrisen und der drohenden Schließung bedroht. Diese Gefahr konnte in den letzten Jahren durch internationale Spenden und eine Neustrukturierung abgewendet werden.

Die Gründungsgeschichte des United States Holocaust Memorial Museums beginnt dagegen erst Anfang der achtziger Jahre. Es wurde an einer der prominentesten Straßen im Zentrum von Washington errichtet und ist ökonomisch abgesichert. Bei ihm besteht eher die Gefahr einer Dejudaisierung und Amerikanisierung; weit weniger allerdings als beim Museum of Tolerance des Simon Wiesenthal Centers in Los Angeles. (Ein kurzer Vergleich dieser beiden Institutionen wäre im Rahmen der Studie von Hass sehr interessant gewesen).

Im Gegensatz zu den beschriebenen Institutionen rückte die 1987 eröffnete Ausstellung Topographie des Terrors auf dem Gelände des ehemaligen Gestapo Hauptquartiers in Berlin die Täter der Shoah in den Mittelpunkt. Wegen dem in den nächsten Jahren geplanten Neubau der Stiftung kommt dieses Kapitel im vorliegenden Buch allerdings zu früh und kann als kein abschließendes Urteil Geltung haben.

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