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ZUR GESCHICHTE DES ZIONISMUS

Evelyn Adunka

Achim Jaeger, Wilhelm Terlau, Beate Wunsch

Positionierung und Selbstbehauptung

Debatten über den Ersten Zionistenkongreß, die ‘Ostjudenfrage’und den Ersten Weltkrieg in der deutsch-jüdischen Presse

Herausgegeben von Hans Otto Horch

Tübingen: Max Niemeyer Verlag 2003

155 Seiten, ISBN 3-484-65145-8

Barbara Schäfer

Berliner Zionistenkreise

Eine vereinsgeschichtliche Studie

Berlin: Metropol Verlag 2003

176 Seiten, ISBN 3-936411-29-8

Das an der Aachener Forschungsstelle Deutsch-jüdische Literaturgeschichte laufende Projekt "Compact Memory", das jüdische Periodika digitalisiert und im Internet zugänglich macht, ermöglichte eine sehr beachtliche pressehistorische Studie dreier junger Wissenschaftler zu den Debatten über den Ersten Zionistenkongreß, die "Ostjudenfrage" und den Ersten Weltkrieg in der deutschsprachigen jüdischen Presse. Die Autoren dokumentieren damit sowohl die enormen Widerstände von Orthodoxen und Liberalen, mit denen der Zionismus zu kämpfen hatte, als auch die inneren und äußeren Umbrüche der jüdischen Welt in den Jahren des Ersten Weltkriegs. Sie zitieren ausführlich Siegmund Mayer und Anton Bettelheim, ohne diese jedoch biographisch vorzustellen, wobei sie wohl übersehen, daß diese heute weit weniger bekannt als die ebenfalls ausführlich zitierten Autoren Nathan Birnbaum und Leon Kellner. Was Österreich betrifft sind zwei kleine Ergänzungen anzumerken: Die Wahrheit war keineswegs eine orthodoxe Zeitschrift und Siegfried Fleischer wird nur Sekretär genannt, ohne zu erwähnen, daß er der Sekretär der Union Österreichischer Juden war.

Die vereinsgeschichtliche Studie der Berliner Historikerin Barbara Schäfer rekonstruiert die vielfältigen institutionellen Strukturen sowie die praktische und konkrete "Bewußtseinsarbeit" der Berliner Zionisten von 1897 bis 1933. Ausführlich geht sie auch auf die zahlreichen Querverbindungen zu den zionistischen Kreisen in Wien ein, der zweiten großen deutschsprachigen jüdischen Metropole vor der Shoah. Schäfers Untersuchung zeigt auch, wie groß in Berlin der Einfluß der aus Rußland stammenden jüdischen zionistischen Intellektuellen war. Sie bildeten mit Leo Motzkin, Chaim Weizmann, Schmarjahu Levin und Zalman Rubaschow (Shasar) die Elite der zionistischen Weltbewegung. Das Kapitel über die Hebräische Lehranstalt und den Brit Ivrit Olamit bringt die Pionierleistungen der Berliner Zionisten für die Renaissance der hebräischen Sprache in Erinnerung.

Beide Bücher zeigen die im Detail noch immer zahlreichen Forschungsdesiderata der Geschichte des deutschsprachigen Zionismus.

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