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DER JUDENWEG

Evelyn Ebrahim Nahooray

Roman
Ruth Weiss
Berlin: Mosse-Verlag 2004
193 Seiten, broschiert, Euro 12,90[D]
ISBN 3-935097-04-2

Der Dreißigjährige Krieg ist vorbei, ganze Landstriche sind verwüstet, überall leidet die Bevölkerung Not und Hunger. Die Lage der Juden ist besonders drückend, sie haben keinerlei Rechte, sind jederzeit von Vertreibung bedroht. Daniel Löw ist zehn Jahre alt, als sein Vater von einem Adeligen ermordet und ihm selbst  Schreckliches angetan wird. Auch die Mutter stirbt kurz darauf  an den Folgen dieses Ereignisses. Das Kind wird von Räubern gerettet und lernt von diesen so manches während seines Aufenthaltes. Als Daniel Löw zur kleinen jüdischen Gemeinde seines Dorfes zurückkommt, sind kurz davor viele Menschen, darunter auch einige seiner Verwandten, bei einem Pogrom getötet worden.

Der Heranwachsende erkennt, dass  Juden fast keine Möglichkeiten haben, für ihren Lebensunterhalt sorgen zu können, denn Handwerk und Landbesitz sind ihnen verboten.  Einige Reiche können als Hoffaktoren bei einem der Adeligen tätig sein, indem sie für dessen Geldangelegenheiten sorgen, aber auch sie sind trotz ihrer hohen  Stellung nicht vor Verfolgung sicher.  Für einen großen Teil der jüdischen Bevölkerung bleibt aber nur das Leben auf der Straße, denn  auch für ein Aufenthaltsrecht, braucht man Geld. Daniel Löw sieht für sich keine andere Überlebensmöglichkeit, als eine Bande von Dieben zu gründen, dabei sind ihm seine Kenntnisse aus der Zeit bei den Räubern sehr nützlich.

In dem interessanten Roman werden die elenden Lebensbedingungen der Juden im 17.Jahrhundert ausgezeichnet beschrieben. Weniger gelungen ist die Darstellung  der Personen, diese bleiben viel zu vage.
 
Ruth Weiss wurde 1924 in Fürth geboren und emigrierte 1936 nach Südafrika, wo sie, wie später auch in Rhodesien als Journalistin arbeitete. Sie schrieb mehrere Romane und lebt seit 2002 wieder in Deutschland.

 

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