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EIN KÜNSTLER DER AVANTGARDE
Victor Brauner at the Roots of His Work.

Claus Stephani

Emil Nicolae
Bukarest: Hasefer Verlag 2004.
223 Seiten, 1130 Abb. im Text, 33 ganzseitige Farbtafeln.
ISBN 973-630-043-9.

Mit diesem editorisch und grafisch ansprechend gestalteten Bildband legt der verdienstvolle Kunsthistoriker, Schriftsteller, Dichter und Fernsehjournalist Dr. Emanuel Nadler – der hier mit seinem Pseudonym zeichnet – zum erstenmal eine umfangreiche Darstellung vom Leben und Werk des bekannten Avantgardekünstlers Victor Brauner vor. Beide, Autor und Künstler, stammen aus der nordmoldauischen Stadt Piatra Neamti.
Dort wird am 19. August 1900 Victor geboren – als zweiter Sohn des Kaufmanns Herman Brauner und der Gebora geb. Goldner. Im Sommer 1912 übersiedelt die Familie mit den Kindern Rudolf, Victor, Verona, Veronica und Harry nach Wien, kehrt jedoch nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs, 1914, wieder nach Rumänien zurück und wohnt von nun in Bukarest. In der rumänischen Hauptstadt beginnt Victor Brauners künstlerischer Weg in der vordersten Reihe avantgardistischer Erneuerungsbestrebungen, zusammen mit Constantin Brâncusi, Stephan Roll, Maximilian Herman Maxy, Sasa Pana u.a. In der ersten internationalen Ausstellung moderner Kunst, 1929 in Bukarest, ist Victor Brauner, neben Kurt Schwitters, Hans Arp, Paul Klee, Arthur Segal, Hans Richter, Hans Mattis-Teutsch, Marcel Janco, Dida Solomon u.a. damals schon europaweit bekannten Künstlern, mit eigenen Arbeiten vertreten.
Ab 1925 hält sich Brauner zwischendurch immer wieder in Paris und auch in Wien auf, er heiratet 1930 die Malerin Margit Kosch, und er stellte in internationalen Galerien und Museen seine von einem eigenen surrealistischen Stil geprägten Werke aus. Als 1938 das faschistische und antisemitische Goga-Cuza-Regime an die Macht kommt, verläßt Brauner für immer das Land und läßt sich in Paris nieder, wo er mit André Breton, Marcel Duchamp, Man Ray und Jacques Hérold zusammenarbeitet. Im selben Jahr lernt er auch Jacqueline Abraham kennen, die 1946 seine zweite Frau wird. Nach einem reichen Lebenswerk stirbt er weltbekannt am 12. März 1966 in Paris und wird am Friedhof von Montmartre beigesetzt. Auf seinem Grabstein stehen seine Worte: "Pour moi, peindre c’est la vie, la vraie vie, ma vie" (Für mich bedeutet zu malen das Leben, das wahre Leben, mein Leben).
Literarische Texte Brauners, eine umfassende Auswahlbibliographie sowie ein tabellarischer Lebenslauf vervollständigen das ausführliche Essay des Autors, der mit diesem Bildband einen bedeutsamen Beitrag zur Geschichte der osteuropäischen Avantgarde und ihrer Präsenz im westlichen Europa geleistet hat.  

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