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Der gute Ort

Evelyn Ebrahim Nahooray

Gabriella Mautner: Der gute Ort
Chemnitz: Chemnitzer Verlag 2004
191Seiten,  Euro 10,20 (D)
ISBN 3-937025-06-5

Als Gabriella Mautner 1998 mit anderen Exilanten für einen einwöchigen Aufenthalt nach Chemnitz eingeladen wird, kommen viele verdrängte Erinnerungen an ihren Geburtsort zurück.

Dort verbrachte sie eine behütete Kindheit in einer großen, wohlhabenden Familie, die von ihr liebevoll, aber durchaus nicht unkritisch beschrieben wird. Sie ist elf Jahre alt, als die Nazis an die Macht kommen. Die Eltern können die bedrohlichen Geschehnisse, wie die Verhaftung von Bekannten, Demütigungen der Juden usw. von den Kindern nicht geheim halten. Nach der Machtübernahme hat der Vater, sofort die Gefahr erkennend,  heimlich die Flucht der Familie über die Schweiz nach Italien geplant. Gabriella und ihrem älteren Bruder wird erst im Zug klar, dass es sich nicht um den Beginn einer Urlaubsreise handelt, sondern, dass sie Chemnitz für immer verlassen.

Die Flucht wird die Familie durch mehrere Länder bis schließlich in die USA bringen  Einmal im Exil, ist die Kindheit vorbei, wird ihr später klar werden. Im zweiten Teil des Buches erzählt sie von ihrem Aufenthalt in Chemnitz, mehr als 55 Jahre nach der Flucht. In der für sie wieder fremden Stadt  begibt sie sich auf die Suche nach den Orten ihrer Kindheit. Dabei ergeben sich Begegnungen  mit Menschen, die ihr offen aus ihren Leben berichten;  manchmal entstehen daraus Freundschaften. Dafür ist sie bei ihrer Abreise aus der Stadt, die sie sonst düster findet, dankbar.

Gabriella Mautner lebt heute in Kalifornien, wo sie "Kunst des Schreibens" an einer Universität unterrichtet. Sie hat bereits mehrere erfolgreiche Bücher veröffentlicht, u. a. einen Roman, der auf ihren Erlebnissen während der Flucht basiert.

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