IHR
UNVERGLEICHLICHEN Monika Kaczek
Jurek Becker Briefe
Ausgewählt und herausgegeben von Christine Becker und
Joanna Obrusnik
Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2004
464 Seiten, Bildteil mit 20 Fotos, Hardcover und
Schutzumschlag
€ 25,50 [A] / € 24,80 [D] / 44,40 sFr
ISBN 3-518-41643-X
Weltliteratur schreibt sich nicht von alleine,
irgendeiner muss es schließlich tun, und die meiste
Arbeit bleibt an uns Juden hängen, wie üblich.
Jurek Becker
Als Jurek Becker am 14. März 1997 an Krebs stirbt,
verliert die Welt nicht nur einen außergewöhnlichen
Autor, sondern vor allem auch einen besonderen Menschen.
Im Nachruf des Magazins Der Spiegel (Nr. 12/17. März
1997) steht: Wer ihn kannte, der liebte ihn. Die
vorliegenden Briefe, die aus den Jahren 1969 bis 1996
stammen, wurden von Beckers Witwe Christine und der
polnischen Germanistin Joanna Obrusnik gesammelt und
zeigen, wie Jurek Becker Ernst mit Witz kombinieren
konnte. Zu seinen BriefpartnerInnen zählten zum Beispiel
Elisabeth Borchers, Max Frisch, Uwe Johnson, Günter
Grass, Stephan Hermlin, Stefan Heym, Marcel
Reich-Ranicki, aber auch das Präsidium des
Schriftstellerverbandes der DDR, die Polizei
Delmenhorst, sowie die Kundendienstabteilung eines
Elektrogeräteherstellers. Seine Briefe sind
phantastisch eigenwillige Dokumente eines Menschen, dem
niemand und nichts gleichgültig und alles von Interesse
war. (Die Zeit, 6. Oktober 2004, 41/2004) Einmal wurde
Jurek Becker eingeladen, im Rahmen eines christlichen
Gottesdienstes einen Vortag zu halten, was er aber in
einem Schreiben folgendermaßen ablehnte: Nun habe ich
nichts gegen Gottesdienste (d.h. ganz richtig ist das
so auch nicht), doch mag ich bei den Gebeten nicht
anwesend sein. Irgendwie hätte ich das Gefühl, dass
meine zutiefst antireligiösen Gefühle verletzt würden
(die durch das Recht auf Freiheit der Religionsausübung
schließlich auch geschützt sind).
Zurück
|