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Treffpunkt Maimonides Zentrum

Evelyn Adunka

Hg. von Traude Litzka.
Wien, Köln, Weimar: Böhlau 2006, 214 S.,
€ 24.90, ISBN 3-205-77396-9

Die Wiener Judaistin und Sozialarbeiterin Traude Litzka hat in den letzten vier Jahren BewohnerInnen des Maimonides Zentrums, des Elternheims der Wiener Israelitschen Kultusgemeinde, besucht. Sie hat deren Lebenserinnerungen aufgezeichnet und im vorliegenden Buch veröffentlicht.

Litzka schreibt im Vorwort: „Selten habe ich in einem solch kleinen Umfeld eine so große Fülle an Wissen, Sprachkenntnissen und Bildung gefunden, aber auch so viel an Trauer und Schmerz."

Litzkas Gesprächspartner erzählen vom Überleben in Theresienstadt und Auschwitz („H.B."), im Exil in der Schweiz (Otto Ascher), Italien (Frieda F.), Palästina (Hellmuth J. Katz), in der Sowjetunion (Richard Kohn) und in Spanien (Walter Kohn), Frankreich (Gerti Schindel-Nürnberger und Anna P.) und Shanghai (Herta Schubert). Zwei Gesprächspartner sind bereits verstorben.

Frau „H.B." beschreibt eindringlich ihre traumatische Rückkehr aus Auschwitz: „Als ich in Wien am Bahnhof angekommen bin, habe ich als Erstes gehört. ‘Da ist schon wieder das jüdische Gesindel’. Besonders lesenswert sind auch Otto Aschers Erinnerungen an seine Kindheit in Wien-Favoriten und seine dramatische Flucht in die Schweiz kurz vor der Schließung der Grenzen.

Die Erzählungen des Buches enthalten damit eine große Vielfalt jüdischer Überlebensgeschichten und -möglichkeiten während der Shoah.

Ein Anhang mit den wichtigsten historischen Fakten erleichtert es den Lesern die beschriebenen Ereignisse in einen richtigen Zusammenhang zu stellen.

Traude Litzka hat ein pädagogisch wertvolles und wichtiges Buch vorgelegt.

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