Eine Satire von Theodor Much
Vorworte von Hubert Feichtlbauer und Richard C.
Schneider
Mit Illustrationen von Reija Haavisto
EDITION VA bENE, Wien-Klosterneuburg 2006
236 Seiten, broschiert
Preis: Euro 21,90
ISBN 3-85167-186-4
Haben Sie gewusst, dass unsere Erde
am 28. August 2007 von einem entlaufenen schwarzen Loch
verschlungen werden wird? Keine Bange, es wird
Überlebende geben (wenn auch nicht in großer Zahl). Wenn
Sie wissen wollen, ob Sie dabei sind, lesen Sie nach bei
„Adams Wurm" von Theodor Much.
Dies ist ein Buch über die schlimmste
aller menschlichen Schwächen – die Intoleranz. Oder
besser gesagt: über die Dummheit im Allgemeinen und wie
man humorvoll mit ihr umgeht. „Endlich", werden Sie
sagen. „Das ist eine gute Nachricht! Das muss ich
haben!". Doch HALT! Bevor Sie jetzt gleich zur
Buchhandlung rennen, um durch „Noah & Co" zu
verifizieren, was Sie schon immer über Ihren Nachbarn
gewusst zu haben glauben (nur um genau diesen dort
bereits grinsend anzutreffen): Es gibt auch eine
schlechte Nachricht: Sie lautet, dass man Gefahr läuft,
schnell eigene Schwächen und Vorurteile in den
Geschichten Theodor Muchs wieder zu erkennen (aber
trotzdem einfach nicht zu lesen aufhören kann - man
möchte ja schließlich wissen, wie´s mit einem
weitergeht).
Es wird wohl exakt zwei Gruppen von
Lesern geben: Jene, die Muchs Geschichten hassen, und
jene, die sie lieben. Ja, und dann wird es noch eine
dritte Gruppe geben: Jene, die das Buch hassen, ohne es
je in der Hand gehabt zu haben. Jene, die es verbrennen
wollen, ohne es je gelesen zu haben. Genau diese Gruppe
steht im Zentrum von Theodor Muchs intelligenter
Satirensammlung. Denn das erklärte Ziel Muchs ist es,
Fundamentalismus jeder Form und Ausprägung mit Hilfe
einer traditionell-jüdischen Waffe, nämlich jener des
Humors, zu bekämpfen:
Das Buch enthält
13 Geschichten, die all jenen
nicht gefallen werden, die glauben, die allein selig
machende Wahrheit zu besitzen.
13 Geschichten, die all jenen
nicht gefallen werden, die sklavisch an Dogmen
hängen und sich nicht trauen, diese von Zeit zu Zeit zu
überdenken (nur weil sie sich vor dem Resultat
fürchten).
13 Geschichten, die all jenen
nicht gefallen werden, die keinen Sinn für
intelligenten Humor haben.
Dem in Baden lebenden und
praktizierenden Autor und Arzt ist ein vergnüglicher
Band über das Leben, das Universum und den ganzen
Rest (Douglas Adams) gelungen, ein Büchlein, das
erheitert aber trotzdem nicht oberflächlich ist. Much
versteht es hervorragend, herbe Kritik an religiösem
Fundamen-talismus, Intoleranz und den Glauben an
Unfehlbarkeit in 13 teils utopische Satiren zu
verpacken, die neben dem Schmunzeln auch zum Nachdenken
anregen.
Reisen Sie mit Theodor Much durch
Zeit und Raum (und darüber hinaus): von Adam und Eva
(großartig als Empfangschefs in „Willkommen im
Paradies") bis zum Ende des Universums (in genau 10 hoch
93 Jahren (ehrlich!), fachkundig dokumentiert in „Drei
Wünsche").
Tauchen Sie ein in die Abgründe der
Schönheits-chirurgie (Déjà-vu-Effekte garantiert für
jedermann in „Adonis – eine fast wahre Geschichte") oder
begeben Sie sich zusammen mit mehreren Millionen Tier-
und Pflanzenarten nebst dem über 900-jährigen Noah auf
dessen Arche (exzellente Logistik in „Noah & Co"). Seien
Sie Mäuschen beim allerersten authentischen
Exklusivinterview mit dem lieben Gott, der dem
Journalisten exakt drei Fragen gestattet (erhellend in
„Ein Interview mit Gott").
Wenn Sie ein Faible für subtile
Ironie haben, kaufen Sie sich dieses Buch.
Wenn Sie mehr über Ihr Leben nach dem
Tod wissen wollen, kaufen Sie sich dieses Buch.
Wenn Sie Ovadia Jossef heißen, kaufen Sie sich dieses
Buch.