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Der Pass mit dem Judenstempel

Evelyn Ebrahim Nahooray

Georg Kreis: Der Paß mit dem Judenstempel. Eine Familiengeschichte in einem Stück Weltgeschichte 1925-1975. Bibliothek der Provinz. edition münchen Wien-Linz-Weitra-München 2001.
84 Seiten
ISBN 3-901-862-11-9
EUR 11,00.-

In einer Ausstellung der Schweizerischen Landesbibliothek wurde ein Pass mit dem roten J- Zeichen - in diesem Fall war es kein Stempel, sondern sorgfältig eingezeichnet- gezeigt. Der Schweizer Historiker Georg Kreis beschloss das Schicksal des Passinhabers Fritzmartin Ascher zu erforschen. Mit Hilfe von dessen Töchtern und dank der besonderen Anzahl noch vorhandener Originaldokumente konnte das Leben von Fritzmartin Ascher rekonstruiert werden.

Fritzmartin Ascher war Deutscher, der nach seiner Teilnahme im Ersten Weltkrieg Naturwissenschaften u. a. in Bern studierte. Nach Absolvierung seines Doktorats zog er mit seiner Schweizer Frau Elsie 1925 wieder nach Deutschland, wo er in Pforzheim als Lehrer arbeitete. Mit der Machtergreifung der Nazis endete die bürgerliche Existenz des Ehepaares und seiner zwei Töchter, denn ab 1935 durfte Fritzmartin Ascher als Jude nicht mehr im Schuldienst arbeiten und die Familie wurde auch aus ihrer Wohnung gewiesen. Seiner Ehefrau wurde nahegelegt, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen, dass diese aber entrüstet ablehnte. Allein hätte sie auch wieder in die Schweiz zurückkehren können, aber dieses Recht wurde von den Schweizer Behörden den Ehemann und den Kindern verweigert. Die Familie versuchte auch, wenn erst ziemlich spät, in andere Länder, wie z.B. Südafrika oder China auszuwandern, es ergab sich aber keine Möglichkeit mehr.

Nach einem Umzug nach Mühlacker musste Fritzmartin Ascher Zwangsarbeit verrichten, auch Ehefrau und älteste Tochter wurden dienstverpflichtet. Wenn er auch unter sehr schweren Bedingungen leben musste, so konnte er aber doch mit Hilfe einiger gutgesinnter Menschen des Ortes überleben.

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