Susanne Falk
Die Geschichte des jüdischen
Kinderheims in der Berliner Auguststraße
Ayelet Bargur
Aus dem Hebräischen von Ulrike Harnisch und Thoralf
Seiffert,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag 2006.
240 Seiten, Euro 15, 00
ISBN: 3423245212
Mit „Ahawah heißt Liebe" legt die
Filmemacherin und Buchautorin Ayelet Bargur ein sehr
persönliches und ambitioniertes Werk vor, das nicht nur
die bewegende Geschichte des Berliner Kinderheims Beit
Ahawah sondern auch ein Stück weit ihre eigene
Familiengeschichte erzählt: Im Jahre 1922 übernahm ihre
Urgroßtante Beate Berger die Leitung des jüdischen
Kinderheims in der Berliner Auguststraße. Das Haus
erhielt wenige Jahre später den Namen „Haus der Liebe"
und entwickelte sich vom Flüchtlingsheim zu einer
engagierten pädagogischen Einrichtung, die besonders vom
Geist und der Überzeugung der Leiterin zehrte: „Letzten
Endes hängen alle erzieherischen Erfolge von geeigneten
und für ihre Aufgabe begeisterten Mitarbeitern ab", so
Beate Berger. Ihrem Engagement war es letztlich zu
verdanken, dass 1933 ein großer Teil der Kinder nach
Palästina ausreisen konnte und so der Verfolgung durch
die Nationalsozialisten entging. Mit diesem Werk, einer
Mischung aus Oral History, persönlicher Spurensuche und
Dokumentation (mit zahlreichen Abbildungen), wird die
Geschichte der Kinder und ihrer Heimleiterin Beate
Berger wieder lebendig. Und sie lebt bis heute weiter:
Das Kinderheim „Beit Ahwah" liegt heute wenig außerhalb
von Haifa und beherbergt derzeit ca. 170 Kinder. Ein
Filmprojekt der Autorin zum selben Thema ist in Arbeit.