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Jüdisches Leben in St. Gallen

Evelyn Adunka

Sabine Schreiber:
Hirschfeld, Strauss, Malinsky: Jüdisches Leben in St. Gallen 1803 bis 1933.
Zürich: Chronos Verlag 2006,
401 Seiten, Euro 32,00.-
ISBN 3-0340-0777-9

Sabine Schreiber legte eine pionierhafte, als Dissertation entstandene Studie über die jüdische Gemeinde von St. Gallen vor. Die Voraussetzungen waren nicht die besten: Als sie anfing, war das Archiv der Gemeinde ungeordnet; das Archiv des Frauenvereins wurde vernichtet und die Akten der orthodoxen Teilgemeinde Adass Jisroel nur teilweise überliefert. Zeitzeugen gab es nur wenige.

Die Gottesdienste in der Synagoge von St. Gallen waren reformiert; sie wurden von Harmonium und einem Chor begleitet. Der literate und vielgereiste Rabbiner von Endigen und Lengnau Meyer Kayserling begründete notwendige Änderungen mit dem Satz: „Auf unsere Frauen und unverheirateten Damen muss gewirkt werden, und das kann in unserer Zeit nur durch die Predigt geschehen." Einer der Kantoren der Gemeinde, Osias Hochglück, verwendete auch gerne Operrettenmelodien. Das Harmonium war noch bis 1968, bis zur Vereinigung der beiden Gemeinden, in Verwendung.

Die Autorin schildert zwar ausführlich die sozialen Netzwerke, Familien, Vereine und Firmen. Allerdings geht sie nur wenig auf die innerjüdischen religiösen Debatten und Kontroversen ein und es ist fraglich, ob dies nur an der Quellenlage liegt.

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