http://david.juden.at  
 
 

unterstützt von:


 

Alexander Zemlinsky

Nikolaus Piechock

Antony Beaumont: Alexander Zemlinsky. Biographie.
Aus dem Englischen von Dorothea Brinkmann.
Wien: Zsolnay Verlag 2005
[Zemlinsky and his Arts, London: Faber and Faber 2000].
784 Seiten, Euro: 45,00.-
ISBN 3-552-05353-0

Alexander Zemlinsky wurde früh gefördert und sein Talent erkannt. Er machte am Wiener Konservatorium eine Ausbildung als Pianist und Komponist, wurde von Brahms beeinflußt.

Sein Freundeskreis erstreckte sich von Arnold Schönberg und Gustav Mahler bis Franz Schreker und Alban Berg; wenn er zuerst Schönberg unterrichtete, so entwickelte dieser eine radikalere Vorstellung von Musik und überflügelte ihn. Mahler hatte als Komponist und Dirigent jenen Einfluß, der es ihm ermöglichte, Zemlinsky karrieretechnisch zu helfen.

Bald war Zemlinsky als Dirigent und Komponist etabliert, besonders seine Opern wurden erfolgreich aufgeführt. Sein Weg führte ihn 1911 nach Prag, wo er das Neue Deutsche Theater leitete, 1927 als erster Kapellmeister an die Krolloper in Berlin, 1933 nach Wien, das er 1938 verlassen musste.

Zemlinsky hatte angeregt durch die antisemitische Stimmung im Wien Luegers 1899 die israelitische Kultusgemeinde verlassen, da er sich zu dieser Zeit weder für Religion noch Politik interessierte; 1938 gelang es ihm und seiner Frau Louise gerade noch, in die USA auszureisen. Zemlinsky aber war zu diesem Zeitpunkt ein gebrochener Mann, den zwar die Schikanen der Nazis nicht bereits in Europa umgebracht hatten (wie 1934 Franz Schreker) aber es ihm nicht mehr möglich machten, seine Karriere im Exil fortzusetzen.

Er starb am 16. März 1942.

Im Jahr 2000 erscheint bei Faber and Faber Limited in London unter dem Titel „Zemlinsky"

Antony Beaumonts Biographie des Komponisten und Dirigenten Alexander Zemlinsky, die seit 2005 auf Deutsch bei Zsolnay in der Übersetzung Dorothea Brinkmanns vorliegt. Es sei gleich zu Anfang darauf hingewiesen, dass es sich um wesentlich mehr als eine einfache Biographie handelt, es ist ein Buch, wie wir es nicht oft in die Hand bekommen.

Nicht nur wird der Lebensweg des am 14. Oktober 1871 in Wien geborenen Alexander Zemlinsky in allen seinen Aspekten und Verstrickungen minutiös nachgezeichnet, wir halten auch ein mit musikwissenschaftlichen Kenntnissen gestaltetes Werk in Händen, welches mit Notenbeispielen ausgestattet ist und so neben einem an Zeit und Lebensgeschichte des Komponisten interessierten Publikum auch jenes anspricht, das sich weiter in die einzelnen Werke des Spätromantikers vertiefen möchte. Nach der Lektüre dieses Buches kann man nur noch die zahlreichen Einspielungen auf CD entdecken, die Partituren lesen und zu Aufführungen gehen. Nebenbei verfügt das Buch über Fotos im Mittelteil sowie einen Anhang, der nicht nur umfangreich sondern auch übersichtlich und praktisch ist.

Abgesehen von kleinen Unebenheiten in der Übertragung und der Bezeichnung Zemlinskys als „Vierteljude" im ersten Kapitel lohnt die Lektüre, weil die Biographie recht spannend geschrieben ist.

Aktuell lieferbare Compact Discs z.B. unter http://www.klassikrecherche.de/

Zurück

 
 
webmaster@david.juden.at

Unterstützt von haGalil.com
haGalil onLine