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Zions Töchter

Evelyn Adunka

Andrea M. Lauritsch (Hg): Zions Töchter. Jüdische Frauen in Literatur, Kunst und Politik
Wien: Lit Verlag 2006 (Edition Mnemosyne Band 14),
391 Seiten, Euro 29,90.-
ISBN 3-8258-8666-2

Der überaus beeidruckende Sammelband „Zions Töchter. Jüdische Frauen in Literatur, Kunst und Politik" enthält 21 Beiträge von Autoren und Autorinnen aus Österreich, Deutschland, den USA und Rumänien.

Die Entstehungsgeschichte des Buches reicht in das Jahr 2001 zurück, wie die Herausgeberin Andrea A. Lauritsch im Vorwort schreibt. Damals sandte ihr Partner Armin A. Wallas, in jenen Jahren auch einer der Redakteure des Kulturteils der von Leon Zelman herausgegebenen Zeitschrift Das jüdische Echo, an etwa 50 Kolleginnen und Kollegen eine Einladung zur Mitarbeit an dem geplanten Themenschwerpunkt zum Thema des vorliegenden Buches. Die Resonanz war überaus groß und drohte den vom Jüdischen Echo vorgegebenen Umfang zu überschreiten. Wallas beschloß daher, die Beiträge in einem Band der von ihm und Andrea Lauritsch herausgegebenen Buchreihe „Edition Mnemosyne" zu veröffentlichen. Dreizehn Beiträge lagen vor, als Wallas Ende Mai 2003 plötzlich und unerwartet seiner langen und tückischen Krankheit erlag. Lauritsch versuchte daher in der Folge, mit allen Autoren und Autorinnen, die Beiträge versprochen hatten, Kontakt aufzunehmen und das Publikationsprojekt - ohne Verbindung zum Institut für Germanistik der Universität Klagenfurt, in dem die von Wallas geleitete Forschungsstelle Jüdische Literatur in Mitteleuropa bis zu ihrer Auflösung nach seinen Tod angesiedelt war - zu vollenden.

Nun legte sie einen hervorragend redigierten Sammelband vor. Dessen Autoren und Autorinnen aus Österreich, Deutschland, den USA und Rumänien, renommierte Spezialisten und Spezialistinnen auf ihren Fachgebieten, schreiben über Hilde Spiel und Hannah Arendt, Ottla Kafka, Nelly Sachs, Hilde Domin, Helene Adolf, Nava Semel, Ida Ehre, Cecilia Polanyi, Hannah Meisel, Anitta Müller-Cohen, Charlotte Bühler, Helene Bauer und Emma Adler. Zwei Beiträge analysieren die Frauenbilder und Weiblichkeitsentwürfe bei Franz Werfel, zwei weitere das Bild der Frau bei Primo Levi und die Problematik der Mischehe im Werk Adolf Dessauers. Zwei weitere sehr interessante Beiträge widmen sich den Frauen im jiddischen Theater und im Umkreis Stefan Georges.

Das überaus lesenswerte Buch beweist, wie viel es zur Geschichte jüdischer Frauen noch zu entdecken und zu erforschen gibt.

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