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Aberglaube und Astrologie

Felix Schneider

Theodor Much: Aberglaube und Astrologie. Was taugen Horoskope?
Gesunde Geschäfte mit der Esoterik. Eine Analyse.
Wien-Klosterneuburg: Edition VA BENE 2007
192 Seiten, Euro 21,90.-
ISBN 978-3-85167-200-8

Theodor Much ist wieder da – und diesmal widmet er sich dem Sinn oder Unsinn der Astrologie.

Das hier besprochene Buch ist zweifellos eines jener Werke, denen eigentlich nur zwei exakt definierte Schicksale teil zu werden bestimmt sind: Entweder sie landen in den Händen von überzeugten Astrologiebefürwörtern – dann landen sie wohl über kurz oder lang im berühmten „Rundarchiv" – dem Mistkübel. Oder aber sie werden von Neugierigen gekauft, die ihre Skepsis bezüglich Astrologie und Esoterik bisher nur nicht richtig zu definieren vermochten, Zeitgenossen, die sich im Streitgespräch mit „der anderen Seite" gegen (pseudo)wissenschaftliche Argumentationen mangels ausreichendem eigenem Hintergrundwissen bislang kaum zu helfen wussten – für diese Klientel ist das Buch eine wahre Goldgrube und ein Ehrenplatz im guten alten Bücherregal ist ihnen sicher.

Doch Halt!

Wer sich jetzt eines jener zahllosen Pamphlete für oder wider die Astrologie erwartet, in denen sich Autoren auf einer der beiden „Seiten" einzementieren, um ausschließlich ihre eigenen Standpunkte zu zelebrieren (denn zur Diskussion zu stellen), der irrt gewaltig.

Das handliche Büchlein stellt vielmehr Argumente beider Lager sauber aufgeräumt und in thematisch übersichtliche Kapitel gegliedert gegenüber. Freilich, es wäre kein echter Much, würde er nicht eindeutig und mit spitzer Zunge Position beziehen: Schon der Titel verrät ja, wie es der bekannte Mediziner aus Baden mit Astrologie und Esoterik hält, von primitivem „bashing" kann jedoch überhaupt keine Rede sein.

Was die historisch Interessierten besonders freut – Theodor Much bietet praktisch „unterwegs" einen schönen Streifzug durch die Entwicklungsgeschichte der Astrologie an. Zahllose geschichtliche Vernetzungen, von Much durch Originalzitate untermauert und ergänzt, runden das Bild ab.

Kaum ein Thema polarisiert so, wie es die Astrologie tut. Dabei ist es schwierig, wenn nicht gar unmöglich, ein „bisschen" dafür oder dagegen zu sein (frei noch dem Motto: ein bisschen schwanger geht nicht). Muchs Band versucht, die Astrologie mit jener Eigenschaft zu analysieren, dem das abendländische Denken seinen beispiellosen Erfolg verdankt: der Ratio. Eine gelungene Zusammenschau eines kritischen Geistes, der sich nicht scheut, ein „heißes Eisen" anzupacken.  

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