Schicksal mehrerer Einzelpersonen und insgesamt eines Dutzends
jüdischer Familien im Raum Wolfsberg. Außerdem wurde
für die Veranstaltung die gebürtige Wolfsbergerin Anny
Junek, geb. Gross, eingeladen, die vermutlich einzige noch lebende
unmittelbar Betroffene der Ereignisse rund um die Vertreibung der
Wolfsberger Juden durch die Nationalsozialisten. Gemeinsam mit Sohn
Pepe und Tochter Ruth sowie Schwiegersohn und Enkelkindern (Orly,
Navot, Joni, Gregory) kam Frau Junek, die hier mit ihrer Familie
den 80. Geburtstag feierte, nach Kärnten. Zahlreiche ehemalige
Schulkolleginnen - mit wenigen ist der Kontakt all die Jahrzehnte
aufrecht geblieben - und Bekannte der Familie fanden sich ebenso
ein. In Anwesenheit des Bürgermeisters und anderer StadthonoratiorInnen,
des Vertreters der Israelitischen Kultusgemeinde Graz, Herrn Richard
Ams, und gut 150 weiteren TeilnehmerInnen fand im Anschluß
an den kurzen Ansprachen vor der Gedenktafel eine Veranstaltung
im Rathaussaal statt. Dort wurde auch die Forschungsarbeit vorgestellt
und den Interessierten ausgeteilt. (Durch die geringe Auflage sind
die Broschüren bedauerlicherweise bereits vergriffen). Die
Einbeziehung der Angehörigen der Opfer in das Forschungs- und
Gedenkprojekt war ein wesentlicher und in die Zukunft weisender
Bestandteil einer längst fälligen Erinnerungsauseinandersetzung.
Im Zusammenhang mit den Aktivitäten der Stadt Wolfsberg und
der Diözese Gurk muß auch auf die ebenfalls im Jahre
2000 erfolgte Gedenktafelsetzung beim sogenannten "Judenstein"
- einem antisemitischen "Wahrzeichen" - und der Informations-
und Gedenktafel in der Dreifaltigkeitskirche neben dem Tafelbild
mit der Darstellung der antisemitischen Legende vom Heiligen Blut
hingewiesen werden.
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