Im Gedenken an unsere jüdischen Mitbürger der ehemaligen
Israelitischen Kultusgemeinde Gänserndorf wurde am Mittwoch, dem
9. Mai 2001, am Gebäude der ehemaligen Synagoge in Gänserndorf
(Bahnstraße 60) eine Gedenktafel enthüllt.
Vom HELIKON, Verein für Geschichte Kunst und Kultur,
konnte die BANK AUSTRIA als Sponsor dieser
Veranstaltung gewonnen werden, die Stadtgemeinde Gänserndorf
als Eigentümer der Liegenschaft gab die Zustimmung für die Anbringung.
Im Zuge ihrer Forschungsarbeit über die Erfassung
und Dokumentation der jüdischen Gemeinden und Friedhöfe im Weinviertel
ist es Frau Ida Olga Höfler auch gelungen, bisher nicht benütztes
Quellenmaterial zu heben und Angaben in der bisher vorliegenden Literatur
über die jüdische Kultusgemeinde zu berichtigen. So konnte sie
z. B. erstmals den Architekt Jacob Modern aus Wien als Planverfasser feststellen,
die Jahreszahl 1889 als Jahr der Erbauung und sogar das Datum der Einweihung
eruieren.
Die Auslöschung der ehemaligen jüdischen Gemeinde
in Gänserndorf und ihrer Kultuseinrichtungen vollzog sich im Jahre
1938 - und das ganz im Gegensatz zu anderen Gemeinden - auf friedliche
Weise durch offizielle Schlüsselübergabe an die Gendarmerie.
Weder die Synagoge noch das Wohnhaus des Rabbiners, dessen Schauseite
heute noch im Originalzustand erhalten ist, sind zerstört worden,
während rückblickend die Umgestaltung der Fassade des Synagogenbaues
durch die Nachfolgeeigentümer heute allgemein bedauert wird.
Jeden Monat bis zum 26. Oktober 2001 werden von Frau
Ida Olga Höfler Führungen durch den jüdischen Friedhof
durchgeführt.
(Adresse: 2230 Gänserndorf, Eichamtsstr. 16, Tel: 02282/2115.)
*Die Initiatorin und Präsidentin von HELIKON
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