2000-2001:
DAS ERSTE MILLENNIUM-JAHR
DER NEUEN ISRAEL OPERHerbert ROSENKRANZ
In der kommenden Saison wird die Neue Israel Oper neun Erstaufführungen
bringen. Anlässlich des hundertsten Todesjahres des Opernfürsten
Giuseppe Verdi werden drei Opern aufgeführt. Das zwanzigste Jahrhundert
wird durch Israelpremieren von zwei Opern vertreten sein. Das Werk eines
jungen Israeli wird zur Weltpremiere gelangen. Zur Förderung des
Zieles, eine neue Generation von israelischen Opernkünstlern zu schaffen,
eröffnete die Neue Israel Oper, gemeinschaftlich mit dem Jerusalemer
Musikzentrum Mishkenot Sh'ananim, ein Opern-Studio mit einem Spezialprogramm
für junge Opernsänger, geleitet von Mikael Eliasen. Das Programm
soll einer ausgewählten Gruppe von israelischen Opernsängern
ermöglichen, Bühnenerfahrung zu gewinnen und sich für eine
Karriere vorzubereiten. In diesem Rahmen kam im Juni 2000 die Oper "Mein
treuer Sohn" von Haim Permont, nach einem Libretto von Talma Elagon,
zur Uraufführung.
"Die Sänger fühlen, dass die Neue Israel Oper ihnen als
Sprungbrett dienen kann", meint der Generaldirektor der Wiener Staatsoper
Ioan Holender, der die Tel-Aviver Oper unentgeltlich bei der Besetzung
von Rollen berät. Er lobt die israelischen Sänger Boaz Anat
und Daniel Efrati an der Wiener Oper. "Mit ihrer wunderbaren Stimme,
der schönen Erscheinung und der dramatischen Beherrschung der Bühne
ist Anat, eine der ersten israelischen Sängerinnen, für eine
eindrucksvolle Karriere bestimmt." Von den "heimischen"
Sängern und Sängerinnen, im Programm 2000/2001 der Neuen Israel
Oper wären hervorzuheben:
In "Don Giovanni" Marina Levitt als Donna Elvira, Felix Livshitz
als Don Ottavio und Sharon Rostorf-Zamir als Zerline, Letztere auch als
Clorinda in "La Cenerentola"; Gabi Sadeh als Alpha in "Alpha
& Omega" und als Ottelo; Susanna Poretsky als Adalgisa und Vladimir
Braun als Schlange und Yotam Cohen als Alpha in "Alpha & Omega",
Letzterer auch als Macduff in "Macbeth".
In der Inszenierung der Israeli Buki Shiff und Roni Toren und unter der
Leitung der Direktors der Israel-Festspiele Micha Lewensohn wird, unter
dem Taktstock von Maurizo Benini, Mozarts "Don Giovanni", und
José Fardilha und Erwin Schrott als Leporello, sind für alle
Rollen Doppelbesetzungen vorgesehen.
In der satirischen Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagony"
von Berthold Brecht und Kurt Weill, dessen hundertster Geburtstag und
fünfzigster Todestag sich jähren, werden Solisten, Chor und
Orchester der Stuttgarter Oper gastieren (28. Oktober - 7. November 2000).
Mit der Inszenierung von Verdis "Macbeth" durch Jean-Clauda
Auvery und dem Dirigenten Gabrielle Ferro schlägt die Neue Israel
Oper einen anderen Weg als das übliche Schema von unglücklicher
Liebe ein. Lady Macbeth, deren verbrecherischer Ehrgeiz ihren Mann (Valeri
Alexeev) zum Mörder und sie selbst in den Wahnsinn treibt, wird von
Elena Zelenskaya bzw. von Sylvia Valayre gesungen (2. - 19. Dezember 2000).
Von Radierungen des norwegischen Malers Eduard Munch inspiriert, schrieben
Dori Manor und Anna Hermann das Libretto zur Oper des jungen israelische
Komponisten Gil Shohat "Alpha & Omega", eine mythologische
Version von Liebe, Versuchung und Versagen in der Schöpfung. Die
Oper, die am 19. Januar 2001 zur Weltpremiere gelangen wird, wird auf
Hebräisch von israelischen Sängern gesungen und von Altmeister
Gary Bertini dirigiert
(19. - 27. Januar 2001).
In Kooperation mit den Opernhäusern von Catania (Italien) und Salzburg
wird Konzertmeister Asher Fish die Oper "Norma" von Vincenzo
Bellini dirigieren (17. Februar - 6. März 2001). Die Oper wird von
Renzo Giacchieri, dem Direktor der Veroneser Festspiele, inszeniert, die
Rolle von Norma von Inez Salazi, bzw. Natalia Dercho gesungen.
In einer Neuinszenierung wird Rossinio Buffos Oper "La Cenerentola"
aufgeführt (27. April - 11. Mai 2001). Mit viel Humor und mehr Menschlichkeit
wird in dieser Variante des Aschenbrödels das neureiche Bürgertum
verlacht. Die Cenerantola wird von Petia Petrova bzw. von Joyce DiDonato
gesungen.
Einen dramatischen Anti-Climax bildet Benjamin Brittens Oper "Billy
Budd" ( 29. Mai - 9. Juni 2001). Für Peter Coleman Wright ist
es die Abschiedsrolle, da dieser Matrose, der aus Gutgläubigkeit
zum Mörder wird, von einem jüngeren Sänger und Schauspieler
gestaltet werden soll. Der Regisseur Francesca Zambetto weiß, die
Atmosphäre eines Kriegs-Schiffes auf hoher See dramatisch zu ballen.
Der Erfolg der Freilichtaufführungen von Puccinis "Turandot"
und Richard Strauss` "Elektra" im Amphi-Theater von Caesarea
im Sommer 2000 ermutigt die Neue Israel Oper, auch die Saison 2000/2001
mit zwei Verdi-Opern, in Zusammenarbeit mit den Israel Festspielen, zu
krönen. Asher Fish wird die Oper "La forza des destino"
in Kooperation mit den Salontinna Festspielen von Finnland, dirigieren
(13. - 17. Juni 2001).
Unter Fishs Taktstock wird auch die Oper "Otello" aufgeführt
(2. - 8. Juli 2001). Für die Rolle von Otello sind Gaby Sadeh oder
Janez Lotric, von Desdemona Hasmik Papian bzw. Krassimira Stoianova vorgesehen.
Der Direktor der Israel Kammerspiele Omri Nitzan wird das dramatische
Meisterwerk leiten und inszenieren.
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