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Krackowitzer - ein österreichischer Revolutionär in Amerika
Otto R. BRAUN

Als die Revolution des Jahres 1848 in Österreich niedergeschlagen wurde und alle jene, die damals für die Freiheitsrechte eingetreten waren, schlimmen Verfolgungen ausgesetzt waren, flohen viele dieser Menschen nach Amerika, dem Land, in dem sie ihre Ideale bereits verwirklicht sahen.
Unter den Flüchtlingen war auch der Hauptmann der Akademischen Legion Dr. Ernst Krackowitzer. Nach 1852 schrieb das Innenministerium an die Oberösterreichische Statthalterei über ihn: Krackowitzer Dr. Med. derzeit ausübender Arzt zu Wilhelmsburg bei New York in Nordamerika. Derselbe ist von Vöcklabruck in Oberösterreich und seine Mutter wohnt gegenwärtig in Steyr. Er wurde im Jahr 1848 als Assistent im Allgemeinen Krankenhaus in Wien Commandant einer mobilen Compagnie und hat sich bei der Belagerung von Wien schwer kompromittiert, weshalb er mit Steckbriefen verfolgt wurde und sich nach Amerika flüchtete. Sehr gefährlich..."
Krackowitzer war im Jahr 1821 in Spital am Pyhrn geboren worden und hat in Wien und Pavia Medizin studiert. Danach war er Assistenzarzt am Allgemeinen Krankenhaus in Wien. Nach der gescheiterten Revolution 1848 floh er nach Amerika, wo er die "Hauptgrundsätze des Sozialismus" in einer Weise verwirklicht sah, "wie man in Europa gar nicht ahne". Allerdings war er auch, wie die meisten 48er Flüchtlinge aus Deutschland und Österreich, ein Verehrer Abraham Lincolns und erklärter Gegner der Sklaverei, die er als "Institution, von Schurken ins Leben gerufen", betrachtete.
1851 folgte ihm seine Verlobte, Emilie Forster aus Steyr, nach Amerika. Der Ehe entsprang die Tochter Maria, die später den Gelehrten Franz Boas heiraten sollte; Boas hatte sie während einer Harzreise kennensgelernt.
Bald hatte sich Krackowitzer in Amerika einen Namen als Arzt erworben. Er wurde Mitglied der "Pathological Society" in New York und gründete mit Kollegen das Deutsche Hospital. Auch soll er den Kehlkopfspiegel in den USA bekanntgemacht haben.
Als der Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaaten ausbrach, wurde Krackowitzer zum Generalinspekteur der Militärspitäler ernannt. Er war aber auch als Chirurg im Felde tätig und war bei mindestens zwei Schlachten als Feldchirurg dabei.
Verhältnismäßig jung starb Krackowitzer 1875 in New York, seinen berühmten Schwiegersohn hat er nie kennengelernt.

 

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