W I E N - I N N E R E S T A D T
1) Synagoge der IKG in der Seitenstettengasse 4, auch
"Wiener Stadttempel" genannt.
Erbauungszeit: 1824 1826
Architekt: Josef Kornhäusel
Baustil: revolutionsklassizistische und barocke Einflüsse,
kunsthistorisch sehr bedeutsam!
Nach Inkrafttreten des Toleranzpatentes erste in Wien
errichtete Synagoge.
Entsprechend den damaligen Vorschriften für akatholische
Sakralbauten ist das überkuppelte Gebäude hinter einer Hausfassade
verborgen. Das Innere mehrmals umgestaltet bzw. modernisiert.
Im November 1938 im Inneren stark verwüstet, nicht
zerstört, um die umgebenden Zinshäuser, mit denen die Synagoge einen
gemeinsamen Block bildet, nicht zu gefährden.
Seit 1945 wieder regelmäßig in Betrieb.
An dieser Synagoge wirkten:
1826 - 1938
Prediger Isaak Noah Mannheimer
Ob.-Rab. Dr. Adolf Jelinek
Ob.-Rab. Dr. Moritz Güdemann
Ob.-Rab. Prof. Dr. Zwi Perez Chajes
Ob.-Rab. Dr. David Feuchtwang und
Ob.-Rab. Dr. Israel Taglicht
Ab 1948
Ob.-Rab. Prof. Dr. Akiba Eisenberg
Ob.-Rab. Paul Chaim Eisenberg
Quellen: Siegmund Husserl, Gründungsgeschichte des
Stadttempels der IKG, Wien - Leipzig, 1906.
Ruth Blaha, Zur Baugesch. des Wr. Stadttempels in 100
Jahre Wr. Stadttempel, Wien,1976
Der Wiener Stadttempel in Studia Judaica Austriaca, Bd.
VI, Eisenstadt, 1978
Pierre Genée, Wiener Synagogen 1925 1938, Wien 1987
2) Vereinsbethaus in Lazzenhof 2
Name: Machsike Hadath (Festiger des Glaubens)
Präsident: Simon Kohn (1932), Rab.: Siegmund Fürst (1932)
Quellen: Jüdisches Jahrbuch f. Öst, Wien 1932 ( JJ32 )
Krakauer Kalender vom Jahre 1937 ( KK37)
Jahresbericht der IKG 1929-32 (IKG32)
3) Vereinsbethaus in der Schönlaterngasse 6
Name: Machsike Thora (Festiger der Thora)
Obmann: Ing. Ludwig Kritzler, Rab.: S. Neuwirth (1932)
Quelle: JJ32, KK37, IKG36, 32
4) Vereinsbethaus in der Judengasse 11
Name: Kehilath Jakob (Gemeinde Jakobs)
Obmann: Bernhard Welczker
Quelle: JJ32, KK37
W I E N - L E O P O L D S T A D T
5) Synagoge der IKG in der Tempelgasse 3
Bauzeit 1854 58
Architekt: Ludwig Förster
Baustil: historisierender Klassizismus mit maurischen,
arabischen und assyrischen Zitaten;
Dreischiffiger Hallenbau mit zwei durch Höfe abgetrennten
Seitentrakten. Im nördlichen waren die Jüdisch-Theologische Lehranstalt
untergebracht, im südlichen Räumlichkeiten für Bibliothek und
Administration.
Fassungsvermögen: 2240 Sitzplätze, 1500 Stehplätze.
1917 durch Brand schwer beschädigt, umfangreiche
Restaurierungsarbeiten erst 1921 abgeschlossen.
In der sogenannten Reichskristallnacht völlig zerstört,
nur die Seitentrakte blieben erhalten
Der südliche Trakt wurde 1951 abgerissen, an seiner Stelle
steht heute ein Wohnhaus (Desider-Friedmann-Hof), im nördlichen sind dzt.
Bethaus und Talmud-Tora-Schule der Agudas Israel untergebracht. Anstelle
der Synagoge findet sich heute ein Neubau mit Wohneinheiten und dem
sozialmedizinischen Zentrum "Esra".
An dieser Synagoge wirkten:
Ob.-Rab. Dr. Adolf Jellinek, Ob.-Rab. Dr. Moritz Güdemann,
Dr. Adolf Schmiedl, Dr. Max Grünwald und Ob.-Rab. Dr. Israel Taglicht.
6) Synagoge der Türkischen Israeliten (Sephardim) in der
Zirkusgasse 22
Bauzeit: 1885 - 87
Architekt: Hugo von Wiedenfeld
Baustil: strenger Historismus nach Motiven der Alhambra,
achteckiger Kuppelbau.
Fassungsvermögen: im Parterre 340 Sitze, auf den Galerien
110 Sitzplätze, außerdem insgesamt 250 Stehplätze. Im ersten Stock des
Gebäudes befand sich weiters ein Winterbetsaal mit 105 Sitzplätzen.
Präsident der Türkisch-Israelit. Gemeinde: Robert de Majo,
Vpr.: Isidor Haim, Oberkantor Isidor Löwit, Kantor Isaac Asseo.(1932)
Die Gemeinde der Türkischen Israeliten bestand schon seit
1736 und erfreute sich auch nach Inkrafttreten des Israelitengesetzes vom
Jahre 1890 einer gewissen Teilautonomie.
Als Rabbiner wirkten: Rabbi Michael Papo, Rabbi Nissim
Ovadia, Dr. Manfred Papo.
Quellen: Adolf Zemlinsky, Gesch. d. Türk.-Israelit.
Kultusgemeinde in Wien, Wien 1888.
Manfred Papo, The Sephardi Comminity of Vienna in The Jews
of Austria, by Joseph Fraenkel, London 1967
7) Vereinssynagoge im Hof der Häuser Große Schiffgasse 8
und 10, genannt "Schiffschul"
Seit 1897 vom Verein "Adass Jisroel" (Gemeinde Israels)
betreut, Zentrum der Orthodoxie in Wien.
Bauzeit: 1858(?) 1864, Einweihung am 16.9.1864, erster
Rabbiner: Salomon Spitzer
Architekt: unbekannt
Stil und Aussehen: einschiffiger, nahezu quadratischer
Kuppelbau mit stilistischen Anleihen aus der byzantinischen Baukunst
Fassungsvermögen: 500 Männer- und 250 Frauensitze.
Obmann: KmR. Siegmund Bondi, Rab.: Sigmund Fürst (1932).
Nov. 1938 in Brand gesetzt und völlig zerstört.
Quellen: JJ32, KK37, IKG36, David 2/2003, Ruth Burstyn,
"Die Schiffschul" in "Judentum in Österreich", Sammlung Berger, Hist.
Museum der Stadt Wien, Wien 1987
8) Vereinsbethaus im ersten Stock des Hauses Große
Schiffgasse 8
Name: Beth Hamidrasch Tora Ez Chaim (Tora, Baum des
Lebens)
Gj: 1865
Das heute noch existierende mehrstöckige Haus Große
Schiffgasse 8 wurde (anstelle eines vormärzlichen? Gebäudes) im Jahre 1893
nach Plänen von Baurat Wilhelm Stiasssny errichtet.
Obm.: Salomon Schreiber, Stv.: Albert Bräuer, Rab.:
Sigmund Fürst, Josef Baumgarten, Meier Fleischmann (1932).
Nov. 1938 im Inneren stark verwüstet, während des 2.
Weltkrieges befand sich in den Räumlichkeiten des Beth Hamidrasch eine
Uniformfabrik
Im Jahre 1949 an den Verein "Tora Ez Chaim" rückerstellt.
Schon seit 1945 wieder als orthodoxes Bethaus in Betrieb.
9) Vereinssynagoge in der Leopoldsgasse 29, genannt
"Polnische Schul",
wurde vom Verein "Beth Israel" ( Haus Israels ) nach
polnisch- jüdischem Ritus erhalten.
Ab 1792 existierte ein Bethaus mit Namen "Beth Hatefilo
Polen", ab 1836 wirkte der aus Pressburg stammende Rabbiner Eleazar
Horowitz in der "Lazzenschul" im alten Lazzenhof, ab 1854 befand sich das
polnisch-israelitische Bethaus in der Oberen Donaustraße 65 (heute 79),
bis zur Gründung der "Polnischen Schul" in der Leopoldsgasse im Jahre
1892.
Bauzeit: 1892 93
Architekt: Wilhelm Stiassny
Baustil und Aussehen: dreischiffige Anlage mit Galerien,
reichlich historistisches Dekor mit maurischen Motiven, am auffallendsten
ein zentraler zwiebelförmiger Turm.
Fassungsraum: 450 Männer- und 317 Frauensitze
Präs.: Dr. Leo Landau, Vpr.: Max Eisenklam,
Bethausvorsteher Aaron Barschak,
Rab.: Meir Mayersohn (1932)
Nov. 1938 zerstört, heute Wohnhausanlage
10) Vereinssynagoge in der Pazmanitengasse 6
Vereinsname " Aeschel Awrachom" (Zelt Abrahams), auch
genannt "Am Volkert".
Gj.des Vereines 1875, der auch Bauherr der Synagoge war.
Präsident: Oskar Schramek, Vpr.: Leonhard Maier (1932)
Als Rabbiner wirkten an diesem Tempel: Dr. Abeles, Dr. S.
Funk. Dr. Z. Taubes
Bauzeit: 1911-12
Architekt: Ignaz Reiser
Ausssehen: dreischiffiger Bau mit Doppelturmfassade, im
sog. Monumentalstil.
Fassungsraum: 500 Männer- und 400 Frauensitze, zusätzlich
Beratungssaal, Bibliothek und kl. Betsaal.
Nov. 1938 völlig zerstört, heute Wohnhausanlage.
Quelle: JJ32, KK37, IKG 36, Die Leopoldstatdt, ein
Heimatbuch, Wien, 1937
11) Vereinssynagoge in der Malzgasse 16
Vereinsname: "Beth Hamidrasch Talmud Tora" (Haus des
Lernens für Talmud und Tora)
Das 1884 errichtete Bethaus wurde 1906 beim Neubau der
Volksschule "Talmud Thora" nach rückwärts verlegt. Der Gebäudekomplex
befindet sich dzt. hinter einer hohen Mauer und ist von der Straße her
nicht einsehbar.
Architekt: Friedrich Schreier
Obm.: Leopold Hirsch, Rab.: Hermann Schenk (1932)
Leiter der Volksschule: Oberlehrer Gotthold
Friedländer(1932)
Leiter der Hauptschule: Direktor Emanuel Unger (1932)
Insgesamt 28 Lehrkräfte.
Nov. 1938 verwüstet, nicht zerstört.
Während des Krieges diente das Gebäude als Ausweichspital
für jüdische Patienten.
1955 Rückgabe an den ehem. Talmud-Tora-Verein, seit damals
ist in diesem Gebäudekomplex die Talmud-Tora-Schule der Machsike Hadass
untergebracht.
Quelle: JJ32, IKG 1890-1928, KK37
Die Leopoldstadt, ein Heimatbuch,1937,Wien, im
Selbstverlag
Ruth Burstyn, "Die Schiffschul" in "Judentum in Wien",
Sammlung Max Berger, hist. Museum d. Stadt Wien, Wien, 1987, Eigenverlag.
100 Jahre Talmud-Tora Schule in Wien, David Nr. 59 Seite
2.
12) Vereinsbethaus in der Taborstraße 59
Vereinsname: Achwa we reuth (Freundschaft und
Brüderlichkeit)
Obmann: Salomon Reiss, Rab.: A.L. Arak
Quelle: JJ32,KK37, IKG 1908/9, IKG36
13) Vereinsbethaus (im Hof) der Rembrandtstraße 32
Name: Achduth (Achdus) Israel (Einheit Israels), auch
"Rembrandt-Tempel" genannt.
Obmann: David Robitschek (1932)
Am Rembrandttempel wirkten: Rabbiner Dr. Kramer
(1850-1922), Dr. Joel Pollak(1932)
Der Betsaal war vom Hof her ebenerdig zugänglich, heute
Industriebetrieb.
Quelle: JJ32,KK37, IKG 1890-1936
J.Grünberger, J. Karniel, Ein Jahrhundert Misrachi,
Festschrift 2000, Wien
14) Vereinsbethaus in der Hammerpurgtsstallgasse 5 (6?)
Vereinsname: Agudas Achim (Vereinte Brüder).
Obm.: Nandor Büchler, Rab.: Tauber
Quelle: IKG1896 1909, IKG32,36, KK37.
15) Vereinsbethaus in der Floßgasse 9
Name: "Chassidim, Sandzer Klaus" (Anhänger des Rabbiners
von Sandz/Galizien)
Obm.: Salomon Geiger, Rab.: Halberstamm
Quelle: JJ32,KK37, IKG32,36
16) Vereinsbethaus (ebenfalls) in der Floßgasse 9
Name: Ohel Jakob (Zelt Jakobs)
Obm.: Abraham Hofstätter, Rab.: Juda Mayer Ginzberg
Quelle: JJ32,KK37,IKG32,36
17) Vereinsbethaus in der Malzgasse 12a
Name: "Zebner Klaus"
Obmann: Moses Klamm
Quelle JJ32,KK37
18) Vereinsbethaus in der Herminengasse 8
Name: "Chassidim, Sadagorer Klaus"
Obm.: Ch. Schapira
JJ32, KK37, IKG32,36
19) Vereinsbethaus in der Großen Schiffgasse 13
Name: "Bojaner Chassidim"
Obm.: Josef Hornstein, Rab.: Sternhall
Quelle: JJ32,KK37, IKG32,36
20) Vereinsbethaus in der Großem Schiffgasse 24
Name: Emes Wescholaum (Wahrheit und Frieden).
Obm.: David Wenkert, Rab.: Markus Rosen
Quelle: JJ32,KK37,IKG32,36
21) Vereinsbethaus in der Josefinengasse 7
Name: Meischisch Jeschuah (Hilfereichung)
Obm.: Samuel Sperling
Quelle: JJ32,IKG36,KK37
22) Vereinsbethaus in der Hollandstr. 2/Ob. Donaustr. 89
Name: Livias Chen (Anmut)
Gj.: 1888
Obm.: Aaron Barschak, Rab.: N.H. Schmerler
Quelle: IKG1896,36,JJ32,KK37
23) Vereinsbethaus in der Ennsgasse 17
Name: "Prater"
Obm.: Siegmund Gitter, Rab.: Nachum Kornmehl
Quelle: JJ32,KK37, IKG32,36
24) Vereinsbethaus in der Darwingasse 21
Name: Jeschuath Achim (Brüderliche Hilfe)
Obm.: Alexander Apter
Qu.: JJ32,KK37, IKG32
25) Vereinsbethaus in der Glockengasse 4
Name: Marpe Lenefesch (Heilung der Seele)
Obm.: Fülöp Fleischmann, Rab.: David Friedmann
Qu.: IKG09,36,JJ32,KK37
26) Vereinsbethaus am Czerninplatz 4
Name: Or Thora (Licht der Tora)
Obm.: Lippe Türkl
Quelle: JJ32, KK37, IKG32
27) Vereinsbethaus in der Franz Hochedlingergasse 2
Name: K´hal Chassidim (Gemeinde der Chassidim)
Obm.: Moses Seidmann
Qu.: JJ32,KK37, IKG28,32,36
28) Vereinsbethaus in der Franz Hochedlingegasse 8
Name: Mikdosch M´at (Kleines Heiligtum)
Obm.: Osias Rubin, Rab.: Moses Blech
JJ32, KK37, IKG 32,36
29) Vereinsbethaus in der Taborstraße 38
Name: Montefiori
Obm.: Max Löwenstein, Rab.: Rothschild
Qu.: JJ32,KK37,IKG08-36
30) Vereinsbethaus in der Novaragasse 13
Name: Esras Jisroel ( Hilfe Israels ).
Qu.: KK37, IKG36(Erstbewilligung)
31) Vereinsbethaus in der Novaragasse 40
Name Beth Jakob Josef (Haus Jakobs und Josefs)
Obm.: Heinrich Kaufer
Qu.: JJ32, KK37, IKG32,36
32) Vereinsbethaus in der Sebastian Kneippgasse 14
Name: Tefilath Jeschurun (Gebet der Juden); Gj.: 1914
Obm.: Gerson Wittlin
Qu.: JJ32,KK37, IKG28,32,36
33) Vereinsbethaus in der Schiffamtsgasse 5
Name: Ojse Chesed (Humanitas), Gj 1891
Gegründet durch Otto Liebling und Alexander Scherer
Obm.: Baruch Weitzenbaum, Stv.: Heinrich Knoll
Rab.: Eisik Rubinstein
Qu.: JJ32,KK37, IKG6/7,8/9,32,36
34) Vereinsbethaus in der Lilienbrunngasse 18
Name: Gemilath Chesed (Wohltätigkeit)
Obm.: Salomon Sparer
Qu.: KK37,JJ32, IKG6/7,8/9,32,36
35) Vereinsbethaus in der Malzgasse 1a
Name: Verein zur Unterstützung jüdischer
Kleinge-werbetreibender
Gj.: 1872(?)
Obm.: Josef Stapler, Rab.: Gerstl
JJ32,KK37, IKG24,32,36
36) Vereinsbethaus in der Stuwerstraße 10
Name: Beth Josef (Haus Josefs).
Obm.: Israel A. Horowitz, Rab.: Josef Steinberg
Qu.: KK37, JJ32, IKG32,36
37) Vereinsbethaus in der Stuwerstraße 48 (lt. JJ32
Stuwerstr. 8?)
Name: "Prater-Wohltätigkeitsverein"
Obm.: Israel Spira, Rab.: Samuel Babad
Qu.: KK37, JJ32, IKG32,36
38) Vereinsbethaus in der Wohlmuthstraße 21
Name: Beth Jitschok
Obm.: Jehuda Schmid
Qu.: KK37, JJ32, IKG28,32,36
39) Privates Bethaus in der Heinestraße 35 (lt.JJ32
Heinestraße 8?)
Privatbethaus des Großrabbiners Israel Friedmann aus
Czortkow
Qu.: JJ32,KK37, IKG28,32
40) Vereinsbethaus in der Obermüllergasse 17
Name: Tomche Thora (Unterstüzung der Toralehre)
Obm.: Abraham Geiger, Rab.: Abraham Twersky
Qu.: KK37,JJ32, IKG28,36
41) Vereinsbethaus in der Großen Sperlgasse 31
Name: Ojse Chesed wu Emes (Humanitas und Wahrheit)
Obm.: Abraham Geiger
Qu.: KK37,JJ32, IKG28,32,36
42) Bethaus in der Schüttaustraße 45
(jetzt Wien - XXII) Qu.: KK37
43) Vereinsbethaus in der Haidgasse 1
Name: Machsike Hadath Nachlath Jakob (Festigung des
Glaubens als Erbe Jakobs).
Obm.: Aaron Barschak; Rab.: Zacharias Edelstein
Qu.: KK37,JJ32, IKG36
44) Vereinsbethaus in der Ausstellungsstraße 11
Name Even Haboinim (Stein der Baumeister)
Qu.: KK37, IKG36 (neu zugelassen)
45) Vereinsbethaus in der Praterstraße 60
Name: Misrachi-Landesverband für Österreich
Qu.: KK37, IKG36 ( neu zugelassen ).
46) Vereinsbethaus in der Schreygasse 12
Name: Agudas (Vereinigung der) Stretyner Chassidim
Qu.: KK37, IKG36 (neu bewilligt)
47) Vereinsbethaus in der Stuwerstraße 1
Name: Petach Tikwah (Tür zur Hoffnung)
Qu.: KK37, IKG36 (neu bewilligt)
48) Vereinsbethaus in der Unteren Augartenstraße 35
Name: Scheeris Jisroel (Die Verbliebenen bzw. der Rest
Israels).
Qu.: KK37, IKG36 (neu bewilligt)
W I E N L A N D S T R A S S E :
49) Vereinssynagoge in der Unteren Viaduktgasse 13
Name: Beth Hachneseth (Synagoge)
Gj.: 1870
Bauzeit: vermutlich wenige Jahre später (Aus einem
Bescheid des Magistrats der Stadt Wien vom 8.6.1883 geht hervor, dass dem
Stadtbaumeister Anton Dietrich die Bewilligung erteilt wird, die (neu)
errichteten Steinstiegen, welche zu den Galerien hinaufführen, zu
benutzen....)
Fassungsraum: ca 120 Sitzplätze
Rabbiner an diesem Tempel waren Dr. Armin Abeles (1930
verstorben) und Prof. Dr. Kalman Kupfer.
Präs. Dr. Josef Auerbach, Vpr.: Max Löwy
Qu.: IKG96 36, JJ32, KK37, P.Genée, Synagogen in Wien
Landstraße, Heruth, Sept.93
50) Vereinsbethaus in der Erdbergstraße 15
Name: "Israelitischer Bethausverein Erdbergstr.15"
Gj.: 1884
Obm.: KmR. Adolf Ungar, Rab.: Dr. Bernhard Templer (1932)
Angeschlossen war eine Talmud-Tora-Schule
Quellen: IKG96 36, JJ32, KK37
51) Vereinsbethaus im Hof des Hauses Hetzgasse 40
Name: Schomer Israel (Hüter des Volkes Israels)
Obm.: Osias Juer, Rab.: Moses Horowitz (1932)
Quellen: JJ32, KK37, IKG97 09, 28 36
52) Vereinsbethaus in der Radetzkystraße 27
Name: Oseh Tow ("Man tut Gutes").
Obm.: KmR. Samuel Metzger (1932)
Qu.: JJ32,KK37
(Ein Vereinsbethaus namens "Oseh Tow" in der Ob.
Weißgerberstr. 6-8 scheint in den
Jahresberichten der IKG 1901-1909 auf.)
53) Vereinsbethaus in der Steingasse 18
Name: "Obere Landstraße"
Qu.: KK37, IKG36(neu bewilligt).
W I E N - W I E D E N
54) Vereinsbethaus in der Wiedner Hauptstraße 83
Name: Machsike Thora
Obm.: Dr. Samuel Rappaport, Rab.: Aron Jeruchim
Qu. : IKGo9,32,36, JJ32, KK37
(Ein Bethaus namens "Machsike Thora" in WienV., Hofgasse 2
wird in den Jahresberichten 1901 1907 angeführt).
W I E N - M A R G A R E T H E N
55) Vereinssynagoge in der Siebenbrunnengasse 1a
Name: Beth Aharon (Haus Arons).
Gj.: 1875
Bauzeit 1907-1908
Architekt: Jakob Gartner
Aussehen: Doppelturmfassade, romanisierendes Dekor, Türme
von zwiebelförmigen Kuppeln überdacht
Obm.: Desider Wellner, Rab.: Meir Gabriel Mehrer, Okt.:
Israel Katz
Talmud-Thora-Schule
Qu.. JJ32, KK37, IKG36
P. Genée, Wiener Synagogen 1825 1938, Wien, 1987
W I E N - M A R I A H I L F
56) Vereinssynagoge in der Schmalzhofgasse 3
Name: "Tempelverein für die Bezirke Mariahilf und Neubau"
Obm.: Dr. Jakob Engel(1932); Rabbiner am
"Schmalzhoftempel": Dr. Israel Taglicht, Dr. Jakob Drobinski
Bauzeit: 1883/84
Architekt: Max Fleischer
Aussehen: sehr ähnlich den in Ziegelgotik errichteten
Kirchenbauten von Friedrich Schmidt; dreischiffig angelegt mit
angedeuteter Doppelturmfassade an der Westfront;
Fassungsraum: 322 Männer- und 236 Frauensitze
Qu.: Max Fleischer: Synagogen, russische und griech.
Kirchen in Paul Kortz. Wien am Anfang des 20. Jhdts II., Wien 1906
Max Fleischer, der neue Israelitische Tempel im 6. Bezirk
zu Wien, Wien 1884, Selbstverlag.
1938 vernichtet.
57) Vereinssynagoge in der Stumpergasse 42
Name: "Israelitischer Tempel- und Schulverein", auch "Stumper-Schul"
genannt.
Gj.: 1860
Obm.: Moritz Felsenburg (1932)
Rab.: Moritz Flesch (1932)
Quellen: JJ32, KK37, IKG1890-36
Pläne, Fotos nicht vorhanden, heute an dieser Stelle ein
nach dem Krieg errichtetes Wohnhaus.
58) Vereinsbethaus in der Millergasse 43
Gj.: 1923
Name: Ahawath Achim (Brüderliche Liebe), früher "Westend"
genannt.
Präs.: Hermann Schwarz(1932)
Qu.: JJ32, KK37, IKG28,38
W I E N - N E U B A U
59) Vereinsbethaus in der Schottenfeldgasse 60
Name: "Jüdischer Verein Neubau"
Qu.: KK37, IKG36 (neu bewilligt)
W I E N - J O S E F S T A D T
60) Vereinssynagoge in der Neudeggergasse 12
Name: "Tempelverein Josefstadt"
Gegründet 1903 vom Stifter Baron Moritz v. Königswarter
Präs.: Dr. Albert Stein, Vpr.: Ludwig Medak, Rab.: (seit
1903) Dr. Moriz Bauer
Erbaut im Jahre 1903
Architekt: Max Fleischer
Aussehen: Doppelturmfassade, Ziegelgotik, die Türme sehr
zierlich, insgesamt ein sehr ansprechendes Bauwerk.Das Innere
dreischiffig, Galerien f. Frauensitze
1938 völlig zerstört.
Quellen: Max Fleischer, Friedhof in Gleiwitz und Synagoge
in Wien in Zeitschrift des Österr. Ingenieur- und Architektenvereines,
Nr.35, 1904
Käthe Kratz u.a., Verlorene Nachbarschaft, Wien 1999
W I E N - A L S E R G R U N D
61) Vereinssynagoge in der Müllnergasse 21
Name: Chewra Beth Hatfila (Vereinigung im Haus des
Gebetes).
Obm.: Ignath Glück, Stv.: Hr. Prof. Dr. Frankfurter
(1932),
Rabbiner am Müllnertempel: Dr.Wilhelm Sor, Dr. Sigmund
Gelbhaus, Dr. Arthur Zacharias Schwarz
Baujahr: 1888/89
Architekt: Max Fleischer
Aussehen: Doppelturmfassade mit hohen, spitz zulaufenden
Türmen, Ziegelgotik, im Inneren dreischiffig, keine Galerien
Fassungsraum: 322 Männer- und 248 Frauensitze
Quellen: JJ32, KK37, IKG96-39
Max Fleischer: Synagogen, griechische und russische
Kirchen in Paul Kortz, Wien am Anfang des 20. Jhdts., Wien, 1906
Käthe Kratz u.a.; Verlorene Nachbarschaft, Wien, 1999.
62) Vereinsbethaus in der Pfluggasse 5
Name: Adass Jeschurun (Gemeinde der Juden).
Gegründet 1899 von Moritz Gang
Obm.: S.Weiss, Stv.: S. Grüner, Rab.: S. Benedek (1932)
Qu.: JJ32,KK37, IKG36 und IKG32 (bewilligt)
63) Vereinsbethaus in der Grünentorgasse 28
Name: Beth Hamidrasch Ohel Abraham (Lehrhaus,Zelt
Abrahams).
Gegründet 1902 von Samuel Brunner
Obm.: Simon Kohn, Rab.: Meier Fleischmann
JJ32, KK37, IKG32,36
64) Vereinsbethaus in der Stroheckgasse 5
Name: Esras Isroel (Hilfe für Israel)
Obm.: Abraham Morer, Rab.: Samuel Alter
Qu.: JJ32, KK37, IKG28 (bewilligt),32,36
65) Vereinsbethaus in der Müllnergasse 24
Name: Beth Jakob
Obm.: Leopold Schreck, Rab.: Moses Leib Fränkl (1932)
Qu.: JJ32, KK37, IKG28,32,36
66) Privatbethaus in der Nußdorferstr. 14
Privatbethaus des Großrabbiners Israel Friedmann aus
Husiatyn
Qu.: JJ32, KK37, IKG32 (bewilligt).
67) Spitalssynagoge im Wr. AKH, Hof 6
Freistehender Betpavillon im 6. Hof des Wr. AKH
Entstehungszeit: 1902
Architekt: Max Fleischer
Aussehen: oktogonaler Bau mit 4 Rundfenstern, Zeltdach,
Neorenaissance.
Fassungsraum: 51 Sitzplätze
Dzt. durch "Kahlschlag" und Flachdachbegradigung völlig
unkenntlich, dient als Gehäuse für einen Trafo.
Qu: Ines Müller: Die letzte Synagoge, David Nr 6/1990
W I E N - F A V O R I T E N
68) Vereinssynagoge in der Humboldtgasse 27
Name: "Tempelverein Favoriten"
Gj.: 1876
Obm.: Benjamin Seher
Rabbiner am Humboldt-Tempel: Dr. David Löwy, Aron Levi
Mandel, Dr.Albert Weiner.
Baujahr: 1895/96
Architekt: Jakob Gartner
Aussehen: zentraler Kuppelbau mit Doppelturfassade an der
Westseite, romanische Stilelemente, zahlreiche Zwiebeltürme an den
Gebäudeoberkanten
Fassungsraum: 428 Parterresitze, 277 Sitze auf den
Galerien
Qu.: Max Fleischer: Synagogen, griech. und russ. Kirchen
in Paul Kortz, Wien am Anfang des 20. Jhdts, Wien 1906
P. Genée, Wiener Synagogen 1825 1938, Wien, 1987
69) Vereinsbethaus in der Favoritenstraße 106
Name: Ansche Emes (Männer der Wahrheit).
Obm.: Adolf Langer
JJ32,KK37, IKG28,36
70) Vereinsbethaus in der Rotenhofgasse 22
Name: Newe Scholaun (Heim des Friedens).
Obm.: Simon Feldhorn
Qu.: JJ32, KK37, IKG32,36.
W I E N - S I M M E R I N G
71) Vereinssynagoge in der Braunhubergasse 7
Name: "Tempelverein für den XI. Bezirk: Simmering"
Bauzeit: 1898/99
Architekt: Jakob Gartner
Aussehen: dreischiffiges Gebäude mit romanisierendem Dekor
Fassungsraum: 249 Sitze im Parterre, 133 Sitze auf den
Galerien
Qu.: Max Fleischer in Paul Kortz....1906
KK37, IKG1896 1936 (außer IKG24)
W I E N - H I E T Z I N G
72) Vereinssynagoge in der Eitelberggasse 22
Name: Tempelverein Hietzing
Obm.: Gen.Dir.: Dr. Maurus Banyai, Stv.: Siegfried Kubie
Rab.: Prof. Dr. Moses Lewin
Bauzeit 1924 26(?), endgültige Fertigstellung 1931
Architekt: Arthur Gruenberger und Adolf Jelletz, lange
Vorgeschichte mit 2 Wettbewerben.
Aussehen: kubischer Bau mit stilisiertem Zinnenkranz,
Bedeutendes expressionistisches Bauwerk.
(Schon 1904 existierte ein ständiges Bethaus in der
Penzingerstr. 132. Unterhalten wurde es vom Tempelverein "Hietzing". Der
Betsaal fasste insgesamt 130 Sitze. Man suchte nach einem größeren
Gebäude. Der erste Architektenwettbewerb kam durch den 1. Weltkrieg nicht
zustande . Erst in den 20er Jahren wurde ein neuerlicher Wettbewerb
ausgeschrieben, bei welchem Arthur Gruenberger den 1. Preis davon-getragen
hatte).
Quellen: Bericht des Tempelvereins "Hietzing", 1914(?),
IKG-Bibliothek, Inventar-Nr. 9828;
Leopold Stern, Gesch. d. isr. Cultusgemeinde im Bezirke
Sechshaus, 1892;
Christine Lewerenz-Weghuber, Juden in Rudolfsheim-Fünfhaus,
Wien 1993
P. Genée, R. Grosz: Die "Cultusgemeinde im Bezirke
Sechshaus", in: Die Gemeinde vom 15.3.1994, Wien.
W I E N - P E N Z I N G
73) Vereinsbethaus in der Sturzgasse 40
Name: Auhawe Israel (Die Liebe zu Israel).
IKG36, KK37
(Ein Verein namens "Auhawe Isroel" in Wien XIII.,
Reinlg.33 wurde lt. IKG24 erstmals zugelassen)
WIEN - R U D O L F S H E I M - F Ü N F H A U S
74) Vereinssynagoge in der Storchengasse 21 (damals XIV
Bezirk)
Name: Emunas Awes (Glaube der Väter)
Gj.: 1863(?)
Obm.: Emanuel Weiss, Stv.: Emanuel Schulz, Rab.: Aaron
Weiss
Talmud-Tora, Jugendsektion, Frauensektion,
Unterstützungssektion.
Das gründerzeitliche Haus in der Storchengasse 21 dürfte
schon 1890 bezogen worden sein, 1930 errichtete Ignaz Reiser neben dem
schon bestehenden Gebäude eine Synagoge in modernem Stil, mit einem
relativ großen Betsaal.
Nov. 1938 verwüstet, die Gesetzestafeln und Davidsterne an
der Gebäudeoberkante wurden entfernt, die Fassade zwecks Adaptierung zu
Wohnzwecken völlig "verschandelt"
Qu.: JJ32, IKG 1896 1936, KK 37,
P.Genée. R. Grosz, Die "Cultusgemeinde im Bezirke
Sechshaus" in Die Gemeinde v. 15.3.1994, Wien
75) Synagoge der IKG in der Turnergasse 22
Ursprünglich von der Israelit. Vorortegemeinde Fünfhaus in
den Jahren 1871/72 errichtet, seit 1890 unter direkter Verwaltung der IKG
Wien.
Architekt: Prof. Carl König
Aussehen: sehr schönes Beispiel eines Neorenaissancebaues,
Im Inneren "pompejanisches" Dekor, dreischiffig angelegt mit Galerien. Die
Westfront war von einem schön geformten "Glockenturm" beherrscht.
Fassungsraum: 496 Männer- und 333 Frauensitze
1923 Anbau einer Winterbetschule
Rabbiner am "Turner-Tempel":
Dr. Anton Schmiedl, Dr. Jonathan Wolf, Dr. Max Grünwald,
Dr. Israel Taglicht und Dr. H.J. Zimmels.
Nov. 1938 völlig zerstört, auf Kosten der IKG abgerissen,
arisiert, heute Wohnhausanlage der Gemeinde Wien.
Quellen: Leopold Stern, Gesch. der "Isaelitischen
Cultusgeeminde im Bezirke Sechshaus", 1892, Wien
P. Genée, Wiener Synagogen 1825 - 1938, Wien, 1987
Bob Martens, Computergestützte Architekturmodelle Wiener
Synagogen, Institut für Raumgestaltung der Technischen Universität, Wien
(David 53/ Juni 2002),
I. Beresin, Die Neorenaissance-Synagoge in Wien-Fünfhaus
(David 53/ Juni 2002)
W I E N - O T T A K R I N G
76) Synagoge der IKG in der Hubergasse 8
errichtet in den Jahren 1885/6 von der Israelit.
Vorortegemeinde Ottakring, seit 1890 unter direkter Verwaltung der IKG
Wien
Architekt: Ludwig Tischler
Aussehen: Westfront nach dem Vorbild einer Neorenaissance
Hausfassade gestaltet, Mittel- und Seitenrisalithe weisen auf den
dreischiffigen Grundriß hin.
Fassungsraum: 4o6 Männer- und 266 Frauensitze.
1928 Anbau einer Winterbetschule durch den Architekten
Ignaz Reiser (stilistisch sehr interessant!).
Rabbiner am "Huber-Tempel":
Dr. Wilhelm Sor, Dr. Moritz Deutsch, Dr. Julius Max Bach.
Nov.1938 völlig zerstört.
Qu.: P. Genée, Wiener Synagogen 1825 1938, Wien, 1987
JJ32, KK37, IKG96 - 36
77) Vereinsbethaus in der Lindauergasse 5
Name: Ahawath Scholaum (Liebe zum Frieden).
Obm.: Moses Huhn
Rab.: Markus Leib Habermann
Qu.:JJ32, KK37, IKG36,32,28
78) Vereinsbethaus in der Neulerchenfelderstraße 64
Name: Scheweth Achim (Gemeinschaftliche Brüderlichkeit).
Obm.: S. Einleger
Qu.: JJ32, KK37
W I E N - H E R N A L S
79) Vereinsbethaus in der Thelemanngasse 8
Gegründet 1929
Name: Gemilath Chesed ("Man übt Gnade").
Obm.: Julius Krupnik
Rab.: Markus Leib Habermann
Qu.: JJ32, KK37, IKG32 (bewilligt), IKG36
W I E N - W Ä H R I N G
80) Synagoge der IKG im Hof des Hauses Schopenhauerstraße
39 (früher Wienerstr.)
Erbaut in den Jahren 1888/89 von der Isr. Vororte-gemeinde
Währing, ab 1890 unter der direkten Verwalt-ung der IKG Wien.
Architekt: Jakob Modern.
Aussehen: dreischiffige, freistehende Anlage, Welstfront
erninnert an die Gustav Adolf-Kirche in Wien-Gumpendorf, die
Zwiebeltürmchen und die arabesken Verzierungen im Inneren verleihen dem
Gebäude eine orientalische Note.
Fassungsraum: 388 Männer- und 176 Frauensitze (Galerien).
Als Rabbiner wirkten an diesem Tempel: Wilhelm Sor, Dr.
David Feuchtwang und Dr. Arthur Zacharias Schwarz.
Nov. 1938 zerstört, an dieser Stelle heute Rasenfläche
hinter einem Neubau.
W I E N - D Ö B L I N G
81) Vereinssynagoge in der Dollinergasse 3
Name: Tempelverein "Döbling"
Ursprünglich hatte dieser Verein seinen Sitz in der
Vormosergasse 1, ab 1904 (bis zur Übersiedlung in die Dollinergasse) in
der Gatterburggasse.
1907 Adaptierung des vorbestehenden Wohnhauses,
Dollinerg.3 zu einer Synagoge.
Architekt: Julius Wohlmuth (Einweihung: 5.9.1907).
Aussehen: sehr interessante und geschmackvolle
Ausgestaltung der Nord- und Westfassade im Jugendstil, erinnert an die
Bauten Otto Wagners. Leider nur Baupläne erhalten, keine Fotos, keine
Graphiken.
Fassungsraum: 460 Sitzplätze, einschließlich Frauensitze
auf den Galerien.
Obm.: Bela Fränkl, Rab.: Dr. Arnold Frankfurter, Sprach-
und Bibelschule (JJ32)
Nov. 38 verwüstet, nach Beseitigung des Dekors und der jüd.
Symbole im Sinne eines "Kahlschlags" nur noch zu profanen Zwecken genutzt,
dzt. Textilbetrieb untergebracht.
Qu.: IKG04-36, JJ32, KK37
P. Genée, Synagogenbauten in Währing und Döbling, David
Nr. 29 / 1996
W I E N - B R I G I T T E N A U
82) Vereinssynagoge in der Kluckygasse 11
Name. Tempelverein "Brigittenau"
Gj.: 1873, das Betlokal befand sich ursprünglich im Hause
Jägerstr.41, ab 1875 im Hause Weber- gasse 20.
Erbaut wurde die Synagoge in der Kluckygasse in den Jahren
1899/1900; Die Einweihung fand am 20.9.1900 statt.
Architekt: Jakob Gartner
Aussehen.: dreischiffiger Grundriß mit Doppelturm-fassade,
romanisierendes Dekor, zwei mächtige Zwiebeltürme
Obm.: Josef Kohn (1932)
Als Rabbiner wirkten Dr.Bach, Dr. David, Dr. Feuchtwang
(temporär), ferner Prof. Dr. Fink, Prof. Dr. Pollak, ab 1907 Dr. Armin
Abeles, ferner Dr. Appowitzer, Dr. Wachstein und Dr. Beck sowie Dr. Kalman
Kupfer und Prof. Dr. Rosenfeld. Seit 1926 ist Dr. Abeles zur Gänze dem
Tempelverein Brigittenau zugeteilt, nach seinem Ableben (1930) übernahm
diese Stelle bis 1938 Dr. Benjamin Murmelstein.
Nov. 1938 zerstört., heute an dieser Stelle ein Wohnhaus.
Qu.: Gesch. des Brigittenauer Isr. Tempelvereines (1873
1933), Wien, Eigenverlag
P.Genée, R. Grosz und G. Eberl, Die jüdischen Bethäuser in
der Brigittenau, David Nr. 27 / 1995
83) Vereinssynagoge in der Kaschlgasse 4
Name: Bene Berith (Söhne Israels), seit 1910 in den
Jahresberichten der IKG angeführt, früherer Standort: Karajangasse 20.
1931 Übersiedlung des orthodoxen Vereines in das eigens
errichtete Gemeindezentrum Kaschlgasse 4; die erhaltenen Baupläne sind vom
Stadtbaumeister Ing. Franz Katlein signiert. Interessante Architektur der
Zwischenkriegszeit, die Fassade zur Raffaelgasse
weitgehend unverändert erhalten!
Obm.: Schmerl Arak, Rab.: Moses Horowitz
Nov. 1938 verwüstet, heute Wohnhaus, Supermarkt
Qu.: JJ32, KK37, IKG9/10,32
84) Vereinssynagoge in der Traunfelsgasse 3
Name: Anschedath Wozedek (Männer des Gesetzes und des
Rechts).
Obm.: Pinkas Seiden, Rab.: Meier Gottesmann
Qu.: IKG32 (bewilligt), IKG36, JJ32, KK37
85) Vereinsbethaus in der Othmargasse 34
Name: Schomre Hadath (Hüter des Gesetzes)
Obm.: Berl Löw, Rab.: Gerson Hager
Qu.: JJ32, KK37, IKG32 (bewilligt), IKG36
86) Vereinsbethaus in der Treustraße 7
Name: Temicho uwikur Chaulim (Unterstützung und Betreuung
der Kranken).
Gegr.: 1920 von Jakob Schaffer
Obm.: I. Presser, Rab.: Gerson Hager
Qu.: JJ32, KK37
87) Vereinsbethaus in der Jägerstraße 30
Name: "Zionistische Bezirkssektion"
Obm.: Emil Nimhäuser
Qu.: JJ32, KK37
88) Vereinsbethaus am Gaußplatz 4
Name: Agudas Jeschurim (Vereinigung des Volkes Israels).
Obm.: Dr. Josef Puder
Qu.: JJ32, KK37, IKG32 (neu bewilligt), IKG36
89) Privates Bethaus in der Staudingergasse 14
Privatbethaus des Rabbiners Schalom Hager
Qu.: JJ32, KK37, IKG32 (neu bewilligt)
90) Vereinsbethaus am Mortaraplatz 1
Name: "Zwischenbrücken"
Obm.: Mendl Goldberg
Qu.: JJ32, KK37, IKG32 (neu bewilligt), IKG36
91) Vereinsbethaus in der Karl Meislstraße 2
Name: Ansche Emunah (Männer des Glaubens).
Obm.: Eisig Nussbaum, Rab.: Israel Rabin
Qu.: JJ32, KK37, IKG32 (neu bewilligt), IKG36
92) Vereinsbethaus in der Karl Meislstraße 2
Name Jeschioth Chaim (Hilfe zur Erlösung).
IKG36 (neu bewilligt), KK37
93) Vereinsbethaus in der Allerheiligengasse 1
Name: Tomchei Jeschurun (Unterstützung des Volkes
Israels).
Qu.: KK37, IKG36 (neu bewillligt)
94) Privates Bethaus in der Bäuerlegasse 20
Privatbethaus des Rabbiners Eisig Hager
Qu.: KK37, IKG36 (neu bewilligt)
95) Vereinsbethaus in der Heinzelmanngasse 20 (früher
Hannovergasse 4)
Name: Schomre Habrith (Hüter des Bundes).
Obm.: Karl Klinger
Qu.: IKG32 (bewillligt, dort Hannovergasse 4), IKG36, JJ32
(Hannoverg), KK37
W I E N - F L O R I D S D O R F
96) Synagoge der IKG in der Holzmeistergasse 12
Erbaut in den Jahren 1876/77 durch die Israelitische
Vorortegemeinde
Floridsdorf, seit 1907 unter direkter Verwaltung der IKG
Wien.
Baumeister: Joh. Schaffer
Aussehen: dreischiffiges Gebäude mit Frauen-emporen mitz
hohen byzantinisierenden Fenstern, lag am Eckgrundstück zur Schindlergasse
Fassungsraum: 234 Sitze im Parterre, 156 Sitze auf den
Galerien
Rabbiner am Floridsdorfer Tempel: Dr. Joseph Samuel Bloch,
Dr. Moses Rosenmann (bis 1938)
Nov. 1938 zerstört, heute Wohnhausanlage
Qu.. IKG07-36, JJ32, KK37
Ruth Burstyn: Joseph Samuel Bloch, Kairos 1-2/87
P. Genée, Synagogen in Österreich, 1992, Wien, Seite 67.