Fünf Jahre Ohel Rahel fünf Jahre Hilfe für jüdische
Mitmenschen
Am 21. März 2004 fand im Ballsaal des Hotels Le Méridien
die jährlich stattfindende Soiree des Vereins Ohel Rahel statt. Der
unterhaltsame Abend war das Danke an alle Gäste, die den Verein das ganze
Jahr über unterstützen und so helfen, dass zahlreiche jüdische Familien
überleben können.
"Ich wollte nicht mehr mitansehen, wie man mit meinen
jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern umgeht, wenn sie unverschuldet in
Not geraten".
Das war ausschlaggebend für Renate Erbst, im Jahr 1999
den Verein Ohel Rahel wieder aufleben zu lassen.
Heute also fünf Jahre später hilft eine engagierte
Gruppe bereits mehr als 360 hilfsbedüftigen Menschen, davon vielen Familien
mit unterhaltspflichtigen Kindern. Ohel Rahel verteilt
Lebensmittelgutscheine, mit welchen in ausgewählten Partnerunternehmen
koschere Lebensmittel eingekauft werden können. Renate Erbst, Obfrau von
Ohel Rahel: "Wir haben uns ganz bewusst für diese Art der Unterstützung
entschieden, damit jede Frau und jeder Mann die Grundnahrungsmittel
einkaufen kann, die gerade dringend benötigt werden."
Chefredakteur Ilan Beresin mit Frau Halina Zajac
Laut Statistik der Sozialabteilung der Israelitischen
Kultusgemeinde leben heute mehr als 15 Prozent der jüdischen Bevölkerung in
Wien unter der Armutsgrenze. Dazu Renate Erbst: "Es ist eine Schande, wenn
in unserer Zeit der sogenannten Wohlstandsgesellschaft so viele Familien ums
Überleben kämpfen müssen."
Damit möglichst vielen Juden geholfen werden kann sucht
der engagierte Verein laufend Sponsoren und Spender. Ohel Rahel lässt sich
dazu eine Menge einfallen, wie zum Beispiel Inserate in jüdischen Medien,
Spendenbriefe, Veranstaltungen, bei denen jüdische KünstlerInnen auftreten
oder einfach nur die Bitte für Mitmenschen einen Betrag auf das Konto von
OHEL RAHEL zu überweisen.
Über OHEL RAHEL Jüdischer Wohltätigkeitsverein:
Im Jahr 1922 wurde der Verein "OHEL RAHEL Verein - zur unentgeltlichen
Ausspeisung jüdischer Notleidender in Wien" gegründet. Der Verein unterhielt
eine Armenküche in 1020 Wien, Schwarzingergasse 8/Kleine Pfarrgasse 8. Die
Schließung des Vereins erfolgte durch die Nationalsozialisten im Jahr 1938.
Die Neugründung des Vereins erfolgte im April 1999, um
die bedürftigsten Mitglieder der Israelitischen Kultusgemeinde Wien mit
Grundnahrungsmitteln zu versorgen.
Von den offiziell gemeldeten Gemeindemitgliedern leben
mehr als 15 Prozent in äußerst tristen Verhältnissen, die meisten unter der
Armutsgrenze. Das Ziel und die Verpflichtung des Vereins sind Sorge zu
tragen, allen besonders bedürftigen Gemeindemitgliedern zumindest genügend
Lebensmittel zur Verfügung zu stellen, damit kein Jude in einer Zeit der
sogenannten "Wohlstandsgesellschaft" hungern muss.
In der jüdischen Religion ist Wohltätigkeit eine Pflicht
und es gibt mehrere Stufen der Wohltätigkeit: Die höchste Stufe der
Wohltätigkeit wird jedoch erreicht, wenn der Spender den Empfänger und der
Empfänger den Spender nicht kennt.
Die Auswahl der Bedürftigsten erfolgt über mehrere
Stellen: durch die Sozialarbeiter der Israelitischen Kultusgemeinde Wien
sowie über zwei Rabbiner der Orthodoxie - diese Stellen sind am besten über
die sozialen und finanziellen Hintergründe der Notleidenden informiert.
Im Jahr 1999 begann der Verein mit der Verteilung von
Lebensmittelgutscheinen im Wert von
12.274,44 (damals öS 168.900) für etwa 120 Personen.
Heute steht bereits ein Budget von
45.850 für zirka 360 Personen zur Verfügung. Das
bedeutet, der Wert für Lebensmittelgutscheine wurde mehr als verdreifacht,
und noch immer ist die Summe viel zu gering, um die dringendsten
Erfordernisse an Nahrungsmitteln zu erfüllen nach Schätzungen werden
derzeit mindestens 60.000 benötigt, um den Bedarf an Grundnahrungsmittel
abzudecken!
Spendenkonten:
Erste Bank, Konto 0022 42788, Bankleitzahl 20111 oder
BAWAG, Konto 04810665853, Bankleitzahl 14000.
Ansprechpartnerin für Rückfragen der Presse:
Renate Erbst
Obfrau OHEL RAHEL Jüdischer Wohltätigkeitsverein
Seitenstettengasse 4, A-1010 Wien
Tel.: ++43(0) 699/125 99 333