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Das vergessene Narrativ: Jüdische Flüchtlinge aus
arabischen Ländern
Aus: Jewish Political Studies Review 17:3-4 (Herbst 2005)
Avi BECKER
Historisch betrachtet fand ein Bevölkerungsaustausch im Nahen
Osten statt, wobei die Anzahl der vertriebenen Juden jene der
palästinensisch-arabischen Flüchtlinge übersteigt. Die Vertreibung eines
Großteils der Juden war die Folge einer unverhohlen antisemitischen
Propagandapolitik, die zuweilen bis zur ethnischen Säuberung ging. Dessen
ungeachtet sind die geflohenen Juden – im Gegensatz zu den arabischen
Flüchtlingen – eine vergessene Causa; dies ist auf eine Mischung aus
internationalem Zynismus und einer innerisraelischen Verdrängung des Themas
zurückzuführen. Von den mehr als hundert Millionen nach dem Zweiten Weltkrieg
Vertriebenen, sind die Palästinenser die einzige Flüchtlingsgruppe, für die eine
eigene UNO Organisation geschaffen wurde, welche auf Grund ihres Mandates die
Flüchtlingstragödie bloß perpetuieren kann. Eine offene Debatte über den
jüdischen Exodus aus den arabischen Staaten erweist sich als essentiell, um der
palästinensischen Forderung nach einem „Rückkehrrecht" entgegenzutreten. Dies
bedarf einer objektiven Analyse der Mythen über die Ursachen des
arabisch-israelischen Konflikts.
Einführung
Wie kam es zur Verdrängung der Geschichte der jüdischen
Flüchtlinge aus den arabischen Staaten? Wieso wurde sie zu einem vergessenen
Exodus?
Semha Alwaya, eine Anwältin aus San Francisco, die einst aus
dem Irak floh, schrieb in einem Beitrag für den San Francisco Chronicle
im März 2005, ihre Geschichte werde von der Welt ignoriert „weil sie jenen, die
Israel für alle Probleme des Nahen Ostens verantwortlich machen, nicht genehm
ist." 1
Sie weist darauf hin, dass die Organisation der Vereinten Nationen seit 1949
mehr als hundert Resolutionen in Bezug auf die palästinensischen Flüchtlinge
verabschiedet hat, aber keinen einzigen zu den jüdischen Flüchtlingen aus den
arabischen Ländern. Die UNO mache eine klare Unterscheidung zwischen dem
„Rückkehrrecht" für Millionen Flüchtlinge, selbst in das ursprüngliche Israel
(der Grenzen vor 1967) und den Rechten dieser jüdischen Flüchtlinge.
Obwohl die Zahl der geflohenen Juden die der
palästinensischen Flüchtlinge übersteigt, ist ihre Causa dem Vergessen
preisgegeben. Während jene sich im Fokus des Friedensprozesses befinden und von
einer enormen bürokratischen UNO Maschinerie betreut werden, mit dem Zweck, sie
in Flüchtlingslagern zu halten, waren die neunhunderttausend aus arabischen
Staaten vertriebenen Juden nicht jahrelang Flüchtlinge. Die meisten, ca.
650,000, gingen nach Israel, da es das einzige Land war, das bereit war, sie
aufzunehmen. Der Großteil war zunächst in Zelten untergebracht, die nach einigen
Jahren durch Blockhütten ersetzt wurden, und manche blieben in solchen
Flüchtlingslagern bis zu zwölf Jahre. Sie erhielten keinerlei Unterstützung oder
auch nur Zuwendung, weder von der UN Relief and Works Agency (UNRWA), dem UNO
Hochkommissariat für Flüchtlinge, noch von irgendeiner anderen internationalen
Organisation. Obwohl israelische Vertreter bei den Vereinten Nationen fast jedes
Jahr das Flüchtlingselend zum Thema machten, befasste sich die Weltorganisation
ansonst nicht mit diesem Thema. 2
Erst Ende Oktober 2003 kam es im U.S. Congress zur Vorlage
einer Zweiparteien-Resolution (H.Con. Res. 311), welche die Anerkennung des
„dualen Flüchtlingsproblems im Nahen Osten" beinhaltete. Die Vorlage erwähnt den
vergessenen Exodus von neunhunderttausend Juden aus den arabischen Staaten, die
„in Folge von koordinierter Gewalt und antisemitischer Aufhetzung, einer
ethnischen Säuberung ähnelnd, zur Flucht gezwungen oder brutal vertrieben
wurden". In Bezug auf den „Bevölkerungsaustausch", der im Nahen Osten
stattgefunden hat, wird in der Resolution bedauert, dass „die arabische
Flüchtlingskrise in zynischer Weise am Leben erhalten wird" und Kritik an der
„immensen UNRWA Maschinerie" geübt, „welche die Gewalt mittels Terrorismus
anheizt" 3.
Die Resolution appelliert an die UNRWA, ein Programm zur Umsiedlung der
palästinensischen Flüchtlinge auszuarbeiten.
Bezeichnenderweise war im Juli 2002 in Camp David die Frage
der jüdischen Flüchtlinge nicht Teil der Agenda der israelisch-palästinensischen
Verhandlungen über eine endgültige Lösung. Das Thema kam erst zur Sprache,
nachdem die Parteien zu keiner Einigung über das palästinensische
Flüchtlingsproblem gekommen waren. Erst zu diesem Zeitpunkt brachten die
israelischen Verhandler zur Sprache, dass den Juden aus den arabischen Staaten
Gerechtigkeit gewährt werden müsse.
Außer den internationalen Zwängen gab es innenpolitische
Gründe für die Verdrängung dieses Themas seitens der aufeinander folgenden
israelischen Regierungen. Die Einwanderung und Integration der Juden des Nahen
Ostens war für viele Israelis ein wichtiges Element im zionistischen Ethos der
Heimführung der Exiljuden. Es gab ein Widerstreben gegen den Begriff der
erzwungenen Vertreibung, oder auch nur einer unfreiwilligen Emigration. Die
zionistische Führerschaft des neu geschaffenen Staates gab der jemenitischen
Immigration den Codenamen „Fliegender Teppich", und der Exodus irakischer Juden
erhielt die Bezeichnung „Operation Ezra und Nehemiah"– nach den Namen zweier
jüdischer Führer, welche die Juden aus Babylon nach Jerusalem zurückführten um
den Zweiten Tempel zu bauen.
Vor dem Camp David-Treffen im Juli 2000 war es die gängige
Überzeugung in Israel wie auch unter internationalen Beobachtern, dass die Frage
der palästinensischen Flüchtlinge erst am Ende des Friedensprozesses behandelt
werden sollte. Es herrschte die Meinung vor, dass mit der Einigung über
gegenseitige Anerkennung, Sicherheit, Landesgrenzen, Wasserressourcen,
Normalisierung, usw., sich die knifflige Flüchtlingsfrage von selbst lösen
würde. Faktisch war dieses Thema seit den fehlgeschlagenen Beratungen des UNO
Schlichtungskomitees für Palästina (UN Palestine Conciliation Commission) in den
frühen 50er Jahren, als eine Kompromisslösung für die Rückkehr der Flüchtlinge
diskutiert wurde, die jedoch von den Arabern zurückwiesen wurde, nie ernstlich
verhandelt worden.
Die Flüchtlingsfrage wurde von den Arabern von jeher dazu
instrumentalisiert, durch UNO Verhandlungen jenes Ziel zu erreichen, das ihnen
in den Kämpfen von 1948-49 und den nachfolgenden Waffenstillstandsvereinbarungen
verwehrt blieb. Die vielzitierte Resolution 194 der UNO Vollversammlung, oft
angeführt, um das „Rückkehrrecht" der Palästinenser zu legitimieren, wurde
ursprünglich von den arabischen Staaten zurückgewiesen und enthält nichts, was
dieses „Recht" als völkerrechtliches Prinzip etablieren würde 4.
Tatsächlich unterminierte der Wortlaut der Resolution 194 bereits die
Verhandlungsbasis insofern, als das Palestinian National Council (PCC) etabliert
wurde, um „indirekte Kontakte zwischen den Parteien" zu ermöglichen und dadurch
die arabische Weigerung, Israel anzuerkennen, zu überwinden.
In der Folge vermied es die UNO Vollversammlung viele Jahre
hindurch, den Ausdruck „Frieden" in Bezug auf Vereinbarungen zwischen den
Parteien im Nahen Osten anzuwenden. Diese Streichung aus dem UNO Vokabular war
in scharfem Widerspruch zur Charta der Vereinten Nationen – ein schweres
Versäumnis, zumal die Weltorganisation für die Verhandlung der
Waffenstillstandsabkommen nach dem israelischen Unabhängigkeitskrieg
verantwortlich gezeichnet hatte, wofür ihrem Chefverhandler Dr. Ralph Bunche der
Friedensnobelpreis verliehen wurde.
Das Strategie, die menschliche Tragödie der Flüchtlinge gegen
Israel einzusetzen, wurde zementiert, als die Araber das Konzept der Umsiedlung,
das als Alternativlösung in Resolution 194 enthalten war, zurückwiesen. Diese
Einstellung wurde offenkundig, als UNRWA 1949 gegründet wurde – als einzige
derartige Institution, die je mit einem regionalen Flüchtlingsproblem beauftragt
wurde.
Am 14. Dezember 1950 unterstrich die UNO abermals die
Prinzipien der „Repatriierung oder Umsiedlung und Entschädigung" und mahnte auch
ein, dass „die Repatriierung, Umsiedlung, wirtschaftliche und soziale
Eingliederung der Flüchtlinge und Entschädigungszahlungen nicht verwirklicht
worden waren". Die Araber lehnten jedoch die Schlichtungsbemühungen der PCC ab
und erreichten bei der UNO Vollversammlung die Loslösung des Flüchtlingsproblems
von den anderen Streitpunkten. Dies brachte eine Wende in der Haltung der UNO
zur Flüchtlingsfrage; in der Folge erhielt sie eine klare politische Dimension:
demnach müsse das Problem im Rahmen des „Rückkehrrechtes" in eine Entität namens
Palästina gelöst werden 5.
Die UNO befasste sich zu keinem Zeitpunkt mit dem Elend der
jüdischen Flüchtlinge aus den arabischen Ländern, obwohl sie voll informiert war
über deren Vertreibung, die zuweilen bis zur „ethnischen Säuberung" ging, und
die zu ihrer Ansiedlung, vor allem in Israel, führte. Von da an wurde die
Flüchtlingsfrage als separates Problem behandelt, unabhängig vom
arabisch-israelischen Konflikt und den feindseligen Handlungen, welche die
Flüchtlingsnot eigentlich verursacht hatten. Fortan verwarfen die Araber
beständig jegliche Vorschläge, wie z.B. die Empfehlung des UNO Sicherheitsrates
im Jahre 1949 zur Durchführung einer wirtschaftlichen Analyse zum Zweck der
Neuansiedlung der Flüchtlinge in verschieden Ländern des Nahen Ostens. So
reagierten die Araber wütend, als 1959 UNO Generalsekretär Dag Hammarskjöld
einen mehrjährigen Plan zur Wiedereingliederung der Flüchtlinge präsentierte.
Die Krise in Camp David im Jahre 2000 zeigte die
katastrophale Auswirkung dieser Einstellung. Es wurde evident, dass die Kluft
zwischen den Parteien unüberbrückbar war. Sowohl die israelischen als auch die
amerikanischen Verhandler waren bestürzt über die mangelnde Bereitschaft der
Palästinenser, zu einem Kompromiss in dieser Frage zu gelangen. Sogar die
pro-palästinensische israelische Linke war enttäuscht und gab der Befürchtung
Ausdruck, dass das Beharren auf die volle Durchsetzung des Rückkehrrechtes einer
Absichtserklärung, den jüdischen Staat zu vernichten, gleichkam. Die
Verhandlungskrise bewog die Israelis, erstmals eigene Forderungen in Bezug auf
die Rechte der jüdischen Flüchtlinge aus den arabischen Staaten vorzubringen.
Dies hatte zur Folge, dass Präsident Clinton eine historische Erklärung zur
Anerkennung der Entschädigungsansprüche dieser Flüchtlinge abgab: „Der Fonds
muss jene Israelis entschädigen, welche durch den Krieg, der auf die Geburt des
Staates Israel folgte, zu Flüchtlingen wurden. Israel ist voller Menschen, die
in vorwiegend arabischen Staaten gelebt hatten und die nach Israel kamen, weil
sie in ihrem Heimatland zu Flüchtlingen gemacht wurden." 6
Das amerikanische Engagement in dieser Frage war jedoch nicht
ganz neu. Dreiundzwanzig Jahre vorher, am 27. Oktober 1977, sagte Präsident
Jimmy Carter bei einer Pressekonferenz in Bezug auf den ägyptisch-israelischen
Friedensvertrag: „Die Palästinenser haben Rechte … selbstverständlich gibt es
auch jüdische Flüchtlinge … diese haben die gleichen Rechte wie die Anderen."
Obzwar die Erklärungen beider US Präsidenten essentiell für das historische
Narrativ des arabischen-israelischen Konfliktes sind und eine große Tragweite
für die Lösung der palästinensischen Flüchtlingsproblems haben, erwiesen sie
sich als nebensächlich im Friedensprozess. Die Frage der jüdischen Flüchtlinge
blieb im Hintergrund, als eine „Geheimwaffe" oder Reserveposition für den Fall,
dass die arabische Seite sich kompromisslos in der Frage des Rückkehrrechtes
zeigen würde.
Sind Juden auch Flüchtlinge?
Am 11. Oktober 2003 druckte die New York Times einen
Artikel, dessen Titel mit einem Fragezeichen endete: „Sind Juden, die aus
arabischen Ländern nach Israel flohen, auch Flüchtlinge?" Im Bemühen um einen
objektiven Ansatz und aus politisch korrekter Rücksicht auf arabische
Sensibilitäten, ließ die Times die Frage offen, da der Mittlere Osten –
wie der Autor des Artikels, Samuel G. Freedman, feststellte – „bezeichnend ist
für widersprüchliche Narrative und gegensätzliche Darstellungen von Flucht und
Enteignung, deren man sich für politische Zwecke bedient." 7
Die Times hätte zur Lösung des Dilemmas beitragen können: eine Recherche
in ihren eigenen Archiven hätte die Berichte zutage gefördert über die
neunhunderttausend Juden, die infolge antisemitischer Ausschreitungen nach der
Gründung des Staates Israel aus den arabischen Staaten geflohen waren. Es
handelte sich dabei nicht um widersprüchliche Narrative, die Berichte enthielten
lediglich „druckreife" Nachrichten über Juden, die sich in Todesgefahr befanden.
Am 16. Mai 1948, einen Tag nach Israels
Unabhängigkeitserklärung, publizierte die Times auf ihrer Titelseite
einen Bericht mit der Schlagzeile: „Juden in ernster Gefahr in allen
muslimischen Ländern" 8.
Die Zeitung erwähnte, dass „der UNO seit fast vier Monaten ein Appell vorlag,
mit dem Aufruf zu einer umgehenden und dringenden Erörterung der Lage der
jüdischen Bevölkerung in den arabischen und muslimischen Ländern". Im Untertitel
des Zeitungsartikel stand: „In Afrika und Asien sind neuhunderttausend Juden der
Wut ihrer Feinde ausgesetzt" und Berichte zur schwindenden Sicherheit der Juden,
einschließlich gewalttätiger Zwischenfälle, wurden zitiert. Die Times
berichtete weiter, dass laut einem vom Politischen Komitee der Arabischen Liga
erlassenen Gesetz, alle jüdischen Bürger dieser Länder „als Gehilfen des
jüdischen Minderheitsstaates Palästina" gelten würden. Dies weist deutlich auf
eine klare arabische Strategie hin, die jüdischen Bürger auszuweisen, wobei
damit gerechnet wurde, dass sie in Israel Zuflucht finden würden.
In der UNO Vollversammlung wurden Todesdrohungen gegen die
Juden ausgesprochen, ohne besonderes Aufsehen zu erregen. Ägyptens Vertreter
Heykal Pasha, warnte bereits am 24. November 1947 vor den Konsequenzen einer
jüdischen Staatsgründung in Palästina: „Die Vereinten Nationen […] sollten nicht
aus dem Blick verlieren, dass die vorgeschlagene Lösung Millionen von Juden in
muslimischen Ländern in Gefahr bringen würde […] einen Antisemitismus in diesen
Ländern hervorrufend, der noch schwerer auszumerzen sein wird als jener, den die
Alliierten in Deutschland auszurotten versucht haben […] und der UNO die
Verantwortung für folgenschwere Unruhen und Massaker an einer großen Anzahl von
Juden aufbürden würde." 9
Der palästinensische Delegierte, Jamal Al-Hussayni, sagte, die Lage der Juden in
der arabischen Welt würde „äußerst gefährdet werden. Regierungen sind im
Allgemeinen nicht in der Lage, wütenden Mengen und Gewalttaten Einhalt zu
gebieten."10
Bereits am 19. Februar 1947 zitiert die New York Times Syriens UNO
Vertreter, Faris Al-Khuri, mit den Worten: „Ohne einer Lösung für das
palästinensische Problem werden wir Schwierigkeiten haben, die Juden in der
arabischen Welt zu schützen."11
Eine jüdische Zeitschrift kommentierte: „Angesichts der Verdammungen der
zionistischen Perfidie seitens der gesamten arabischen Presse und den Bemühungen
der arabischen Politiker, die hungernden und entnervten Massen zu einem
gefährlichen Gipfel der Hysterie anzustacheln, sind das zweifelsohne keine
leeren Drohungen."12
Im Irak wurden derartige Drohungen öffentlich geäußert,
während der irakische Außenminister Fadel Jamail eine analoge Stellungnahme vor
der UNO abgab. 13
Iraks Premierminister Nuri Sa’id bemühte sich besonders, die Juden aus dem Lande
zu vertreiben und brachte im Rahmen von diversen politischen Veranstaltungen die
Idee eines Bevölkerungsaustausches zur Sprache. Laut einem diplomatischen
Bericht schlug er ausdrücklich „einen Bevölkerungsaustausch unter UNO Aufsicht
und den Transfer von 100,000 Juden aus dem Irak, im Austausch gegen die
arabischen Flüchtlinge, die in israelischer Hand befindliche Gebiete bereits
verlassen haben."14 Die
Geschichte der irakischen Juden stellt einen dokumentierten Beleg für eine
Gesetzgebung und öffentliche Hinrichtungen dar, welche Teil einer offiziellen
Regierungspolitik zur ethnischen Säuberung der ältesten jüdischen Gemeinde des
Nahen Osten waren. 15
Vertreibung als Ziel
Die arabischen Stellungnahmen in der UNO Vollversammlung und
die Berichte der New York Times beweisen, dass die Absicht, die Juden zu
vertreiben, der Gründung Israels und dem palästinensischen Flüchtlingselend
vorangingen. Anfang Februar 1949, gegen Ende des israelischen
Unabhängigkeitskrieges, war Großbritanniens Botschafter, Sir Alec Kirkbride,
anwesend bei einem Meinungsaustausch zwischen Premierminister Sa’id und seinem
jordanischen Kollegen, Samir El-Rifa’i, betreffend das Schicksal der irakischen
Juden. Der damalige irakische Staatsführer plante Massentötungen, in der
Absicht, jüdische Mitbürger zur Flucht über Jordanien zu veranlassen. Kirkbride
berichtet, dass Sa’id „den verblüffenden Vorschlag machte, irakische Juden in
einem von Panzerfahrzeugen begleiteten Konvoi von Militärlastwagen zur
jordanisch-israelischen Grenze zu bringen und sie zu zwingen, die Grenze zu
überschreiten." Sai’d formulierte seine Strategie wie folgt:
Abgesehen davon, dass die Israelis sicherlich nicht gewillt
sein werden, die Deportierten in dieser Weise zu akzeptieren, würde der Transfer
der Juden durch Jordanien zweifelsohne ernste Unruhen unter den aufgebrachten
arabischen Flüchtlingen, die das Land überschwemmten, auslösen. Als Folge würde
es entweder zum Massaker an den Juden kommen, oder ihre Bewacher wären
gezwungen, die arabischen Angreifer zu erschießen, um ihre Schutzbefohlenen zu
retten." 16
Kirkbride und El-Rafa’i lehnten den Plan ab, und Sa’id kehrte
zurück nach Irak, um dort seine antijüdischen Maßnahmen zu verstärken.
Was geschah als dann mit den neunhunderttausend Juden in den
arabischen Staaten? 17
Innerhalb weniger Jahre wurden jüdische Gemeinden, die im
Nahen Osten seit mehr als 2500 Jahren existiert hatten, brutal vertrieben oder
sie mussten ihr Leben in Sicherheit bringen. Die in der UNO abgegebenen
Erklärungen erwiesen sich als Vorboten einer lebensbedrohenden Gefahr für diese
Juden. Nach der Verabschiedung der Resolution über die Teilung Palästinas im
November 1947 wurden die Juden im Nahen Osten – in manchen Ländern sogar vorher,
bereits in den Jahren des Zweiten Weltkriegs – zur Zielscheibe offizieller und
allgemeiner Aufhetzung, gesetzlich verankerter Diskriminierung und Pogrome – zur
Unterstreichung sei nochmals erwähnt, dass all dies bereits vor der arabischen
Massenflucht aus Palästina einsetzte.
In Syrien griff der Antisemitismus bereits mit der
Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland um sich. Schon seit Ende
der 30-er Jahre diente Syrien als antisemitisches Sammelbecken und Nazi
Offiziere waren gern gesehene Gäste. Syrische Juden waren bereits 1945 mit
Beschränkungen bei der Auswanderung nach Israel konfrontiert, und Ihre
Besitztümer fielen teilweise der Brandschatzung und der Plünderung zum Opfer,
einschließlich der Großen Synagoge in Damaskus. Im Dezember 1947 ereilte die
Juden von Aleppo, die siebzehntausend Seelen zählende, größte jüdische Gemeinde
des Landes, ein folgenschwerer Pogrom. Es gab viele Tote, und siebentausend
Juden flohen außer Landes. Jüdische Bankkonten wurden gesperrt und der
Privatbesitz jüdischer Bürger konfisziert. Fünfzig Geschäfte, achtzehn Synagogen
und fünf Schulen wurden niedergebrannt. Nach der Gründung Israels wurden noch
mehr syrische Juden ermordet und die Banken bekamen Anweisung, alle jüdischen
Bankkonten einzufrieren.
Im Jemen galten die Juden schon seit jeher als Bürger zweiter
Klasse. Bereits um 1880 wanderten 2500 Juden nach Jerusalem und Jaffa aus, und
infolge des Verfalls ihrer Lebensbedingungen siedelten sich zwischen 1923 und
1945 weitere Siebzehntausend in Aden und Palästina an. Exzesse und Massaker
ereigneten sich aber auch in Aden, das von den Briten kontrolliert wurde.
Während der drei Tage dauernden Unruhen 1947 fanden viele Juden den Tod: das
jüdische Viertel wurde niedergebrannt, sodass die Gemeinde ihre ökonomische
Basis verlor. Insgesamt verloren in diesen Tagen 82 Juden ihr Leben, 106
Geschäfte wurden geplündert, 220 Häuser zerstört und vier Bethäuser
eingeäschert.
Die Situation der Juden im Irak verschlechterte sich parallel
zum Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland. Die NS-Ideologie durchdrang
die irakische Gesellschaft, bis hin zu den Lehrplänen der Schulen, in denen
Hitlers antijüdische Politik gepriesen und die irakischen Juden als Fünfte
Kolonne bezeichnet wurden. In den 30-er Jahren wurden Hunderte von Juden aus dem
Staatsdienst entfernt; zur Zeit der arabischen Revolte 1936 in Palästina waren
die Juden in Bagdad von Terror und Mord bedroht. Im selben Jahr wurde der
Oberrabbiner von Irak, Sassoon Khaddouri, zu einer Erklärung gezwungen, in dem
er jede Verbindung zwischen irakischen Juden und der zionistischen Bewegung
dementierte; 1938 sandten drei jüdische Führer ein Telegramm an die Liga der
Nationen, die eine vehemente Verurteilung des Zionismus beinhaltete. 18
Zum Schlimmsten kam es jedoch im Juni 1941, als der „Farhud",
ein pro-Nazi Aufruhr gegen die Juden, zu Beginn des Schavuotfestes ausbrach.
Innerhalb von zwei Tagen ermordeten aufgehetzte Massen zweihundert Juden,
verletzten weitere zweitausend, plünderten jüdische Häuser und verwüsteten
Geschäfte und Warenlager.
Die im November 1947 verabschiedete UNO Resolution über die
Teilung Palästinas versetzte die Juden im Irak in Angst und Schrecken.
Übergriffe gegen sie hatte es bereits während der zwei vorangegangenen Jahre
gegeben, und jüdische Kinder wurden nicht mehr in staatliche Schulen
aufgenommen. Im Mai und Dezember 1947 gab es wiederholt Anschuldigungen, Juden
hätten Süßigkeiten präpariert um arabische Kinder zu vergiften und versucht,
Trinkwasser mit Cholerabazillen zu verseuchen. 1948 wurde der Zionismus
offiziell zur Straftat erklärt; 1500 Juden wurden aus dem Staatsdienst entlassen
und jüdischen Banken wurde die Lizenz entzogen. 19
Viele Juden wurden inhaftiert und einige wurden auf Grund der gleichen „Anklage"
gehenkt; Shafiq Adas, der reichste irakische Jude, wurde 1948 wegen
„zionistischer und kommunistischer Verbrechen" zum Tode verurteilt. Seine
Hinrichtung durch den Strang war ein deutliches Signal and die Juden, dass sie
keine Zukunft im Lande hatten.20
Während einer neuen Serie von Krawallen 1949 wurden wieder zahlreiche Juden
verletzt. Daraus ist ersichtlich, dass die Evakuierung von mehr als
hunderttausend Juden nach Israel in den Jahren 1949-1951 durch den irakischen
Antisemitismus ausgelöst wurde und als Widerhall auf die Aufrufe irakischer
Führer zur Vertreibung der Juden und zu einem Bevölkerungsaustausch gesehen
werden muss.
Eine ähnliche Verfolgungswelle fand auch in Ägypten und
Libyen statt, wo es 1945 zu Ausschreitungen gegen und Massaker an Hunderten
von Juden kam und Synagogen und Gemeindegüter zerstört wurden. In Ägypten
wiederholte sich dies 1948, begleitet von der Verhaftung von Tausenden von
Juden. In beiden Länder fanden wieder tödliche Angriffe auf Juden statt,
Synagogen wurden abgebrannt und Gemeindegüter und Privatbesitz beschlagnahmt.
Auch in den nordafrikanischen Staaten Marokko, Algerien und
Tunesien waren die Juden immer wieder Wellen von antijüdischen Anschlägen
ausgesetzt, aber dank des Schutzes der französischen Behörden, die ihre eigenen
Konflikte mit den Arabern hatten, waren sie nicht so gewalttätig und kosteten
weniger Opfer. Nichtsdestotrotz berichten viele Zeugenaussagen von der Sorge um
eine plötzliche Verschlechterung der Situation, verstärkt durch die
Entwicklungen in anderen arabischen Ländern sowie den arabisch-israelischen
Konflikt.
Widersprüchliche Narrative oder gezieltes Unrecht?
Die Entstehung des jüdischen Flüchtlingsproblems im Nahen
Osten war eng verknüpft mit der Gründung Israels und der arabischen Ablehnung
eines jüdischen Staates. Als sich nach mehreren Kriegen allmählich ein
Friedensprozess anbahnte, nahmen die Palästinenser an, Israel würde der Frage
der jüdischen Flüchtlinge höchste Priorität geben. In einem 1975
veröffentlichten Artikel beschuldigte der damalige Direktor des Institutes für
palästinensische Studien in Beirut, Sabri Jiryis, die arabischen Staaten, ihre
Juden „auf die grausamste Weise" vertrieben zu haben, „nachdem ihre Besitztümer
konfisziert oder zu Spottpreisen erworben wurden". Jiryis rechnete damit, dass
die Israelis in den kommenden Verhandlungen darauf beharren würden, im Nahen
Osten habe ein Bevölkerungsaustausch stattgefunden. Doch obwohl die Israelis das
Thema sowohl auf internationalen Foren als auch in Informationstexten aufwarfen,
spielte es nie eine Rolle als klare und unmissverständliche Forderung in den
Friedensgesprächen. Jiryis hatte jedoch divergierende Erwartungen:
Es ist müßig zu erwähnen, dass die Auswanderung dieser Juden
nach Israel keine bloß theoretische Frage ist, zumindest nicht unter dem
Gesichtspunkt des palästinensischen Problems. Israel wird in Zukunft dieses
Thema sicherlich in allen ernstlichen Verhandlungen über die Rechte der
Palästinenser einbringen …. mit etwa folgendem Argument: Es ist wahr, dass wir,
Israelis, im Krieg 1948 den Exodus der arabischen Bevölkerung aus ihrem Land
herbeigeführt haben … und dass wir uns ihre Ländereien angeeignet haben. Ihr
Araber, habt euch jedoch von 1948 bis heute mit der Vertreibung einer
vergleichbaren Anzahl von Juden aus euren Ländern revanchiert. Die meisten
Vertriebenen siedelten sich in Israel an, nachdem ihr, in welcher Form auch
immer, Besitz von ihren Gütern ergriffen habt. Es fand daher bloß eine Art von
„Bevölkerungs- und Besitzaustausch" statt, deren Konsequenzen beide Seiten
tragen müssen. Folglich sollten die arabischen Staaten das Flüchtlingsproblem
angehen, indem sie die Palästinenser innerhalb ihren eigenen Grenzen ansiedeln,
so, wie Israel die Juden aus den arabischen Ländern aufgenommen hat. Israel wird
diese Forderung zweifelsohne in der ersten seriösen Debatte über das
Palästinenserproblem aufstellen 21.
Wieso wurde dieses Argument nicht aufgenommen?
Ist die Verdrängung der schmerzlichen Erinnerungen seitens
der jüdischen Flüchtlinge nachvollziehbar, so ist das Schweigen der israelischen
Regierung und der Gesellschaft zu einem Thema, das den Kern des
israelisch-palästinensischen Konflikts berührt, weniger verständlich. Die
Ziehung einer Analogie zwischen den Narrativen der jüdischen und der
palästinensischen Flüchtlinge bietet sich eindeutig als moralisches Argument
gegen die palästinensische Forderung eines Rückkehrrechts an. Trotzdem
widerstrebte es sowohl der israelischen Linken als auch der Rechten – wenn auch
aus verschiedenen Gründen – sich dieser Analogie zu bedienen.
Die israelische Linke sperrte sich gegen eine Argumentation,
die tendenziell die moralisch überlegene jüdische Politik der Integration und
Ansiedlung der jüdischen Flüchtlinge unterstreicht, im Gegensatz zur arabischen
Taktik, das Leiden der palästinensischen Flüchtlinge zu perpetuieren und als
Werkzeug gegen Israel zu instrumentalisieren. In den Augen der Linken ist das
zionistische Ethos vom Makel befleckt, dass die Palästinenser angeblich vom
israelischen Militär zur Flucht veranlasst wurden. Die radikale Linke hat sogar
die pauschale und unwahre Behauptung aufgestellt, dass israelische Truppen
systematische Massaker an Palästinensern begangen und Deportationen durchgeführt
hatten. In der Sichtweise der Neuen Historiker und der Post-Zionisten wurde der
israelische Staat in Sünde geboren. Diese Betrachtungsweise hat Eingang in den
öffentlichen Diskurs gefunden und ist auch von der akademischen Welt, den
Meinungsmachern in der israelischen Gesellschaft und den Medien übernommen
worden.
Die Hemmungen der politischen Rechten und des Zentrum sind
anders gelagert. Nach dem Dafürhalten dieser, den ideologischen Mainstream
repräsentierenden Kreise, sollte der Begriff „jüdische Flüchtlinge" vermieden
werden, um soziale Spannungen zwischen Aschkenasim und Sephardim abzuschwächen.
Daher sei es empfehlenswert, zu unterstreichen, dass die meisten Juden aus
zionistischen Idealen in Israel ansiedelten, und nicht auf Grund ihres
Flüchtlingsschicksals – eine Interpretation, die auch viele, aus arabischen
Ländern stämmige, Israelis präferieren. Richtig ist allerdings, dass die große
Mehrheit der Israelis, Aschkenasim wie Sephardim, als verfolgte oder vertriebene
Flüchtlinge ins Gelobte Land kam; die führenden Vorkämpfer des Zionismus waren
seit jeher eine kleine Minderheit.
Aus ideologischen Gründen vermieden es die israelischen
Regierungen, die aus den arabischen Ländern gekommenen Juden als Flüchtlinge zu
bezeichnen, zumal sie dies als Bestandteil ihrer zionistischen Mission sahen. Da
der Terminus „Flüchtling" einen heimat- bzw. zufluchtslosen Menschen impliziert,
wurde der Begriff „vom jüdischen Geschichtslexikon eliminiert", zum Beweis, dass
jüdische Immigration dem Staat willkommen und im Einklang mit dem „Gesetz der
Rückkehr" war. 22
Dieser zionistische Grundsatz verschleierte jedoch den Umstand, dass nahezu alle
aus arabischen Ländern stämmigen Juden tatsächlich Flüchtlinge waren, die
individuell wie auch als Gemeinden Opfer der Verfolgung und der staatlichen
Diskriminierung waren und anhaltende politische, soziale, religiöse, sowie
wirtschaftliche Einschränkungen erfahren hatten. Weiters waren sie Flüchtlinge,
weil sie mittellos in Israel eintrafen, nachdem all ihr Besitz geplündert und
ihre Bankkonten gesperrt worden waren.
Was die zionistischen Ideale dieser Immigranten anbelangt,
fanden diese Ausdruck in ihrer religiösen Tradition in der Diaspora, wo sie für
das Wohl Israels und Jerusalems gebetet hatten. Aber ähnlich ihren europäischen
Brüdern manifestierte sich ihre zweitausend Jahre hindurch genährte und
aufrechterhaltene Bindung an Zion nie in Form einer freiwilligen massiven
Immigration ins Land Israel. Diese wurde erst durch die Pogrome und Massaker
ausgelöst, die von den arabischen Führern entfesselt und sogar vom Podium der
UNO heraufbeschworen worden waren.
Die Rolle der UNO und der UNRWA
Die UNO spielte zweifelsohne eine zentrale Rolle, sowohl in
der Konstruktion der arabischen, als auch in der Verkennung und damit
einhergehenden Dekonstruktion des jüdisch-israelischen Narrativs. Die
Weltgemeinschaft gewährte den Juden nur eine kurze Atempause zwischen dem
Holocaust und der Gründung ihres Staates. Als die Vereinten Nationen am 29.
November 1947 die Teilung des Mandatsgebietes Palästina in zwei Staaten
beschlossen, wurde die Botschaft vom der Grossteil des Weltjudentums
enthusiastisch begrüßt. Im Grunde kam diese historische Entscheidung nur
zustande, weil die Sowjetunion und ihre Satellitenstaaten, motiviert durch
politisches Zweckdenken, plötzlich ihren Kurs änderten. Bereits im Kalten Krieg
engagiert, wollten die Sowjets vor allem den Abzug Großbritanniens aus dem Nahen
Osten beschleunigen. 23
Später bekräftigten sie die Gründung Israels, sowohl durch die
Sicherheitsratsresolutionen vom 15. Juli 1948, welche die Arabische Liga für
ihre Ablehnung der Aufrufe zur Einstellung der Kampfhandlungen verurteilte, als
auch mit der Aufnahme Israels in die UNO im Mai 1949.
Die Zustimmung zur Aufnahme Israels in die UNO hat politische
sowie legale Bedeutung, jenseits der Staatsanerkennung. Die Verabschiedung der
Resolution durch die Vollversammlung, gegen den Willen der arabischen Staaten,
kann als rückwirkende Bestätigung der mit den arabischen Staaten geschlossenen
Waffenstillstandsabkommen interpretiert werden, sowie als Anerkennung der
Tatsachen, die durch die arabische Ablehnung der Teilung geschaffen wurden,
nämlich die territorialen Veränderungen und die Anerkennung der Notwendigkeit,
die arabischen Flüchtlinge in ihren neuen Wohngebieten anzusiedeln. Derartige
Flüchtlingsumsiedlungen waren nach dem Zweiten Weltkrieg allgemeine Praxis in
vielen Regionen der Welt, und in Bezug auf die arabischen Flüchtlinge weisen
auch zwei Resolutionen der UNO Vollversammlung – Nr. 194 vom Dezember 1948 und
Nr. 394 vom Dezember 1950 – auf eine solche Lösung hin.
Die Strategie der Aberkennung der Legitimierung Israels
basierte von allem Anfang an auf der Tragödie der Palästinenser. Die arabischen
Staaten nutzten das palästinensische Elend aus, um Israel als Pariastaat zu
brandmarken. Die UNRWA stellt die einzige UNO Organisation dar, die
ausschließlich für eine bestimmte Flüchtlingsgruppe etabliert wurde. In
Gegensatz zum UNO Hochkommissariat für Flüchtlinge, das weltweit alle anderen
Flüchtlingsgruppen betreut, haben die Araber jegliche Umsiedlungspläne für die
vertriebenen Palästinenser bekämpft. Die klare politische Zielrichtung der UNRWA
war seit jeher die Bewahrung der Erinnerung an die vorgeblichen Missetaten der
Israelis, im Bestreben, die Palästinenserfrage am Leben zu erhalten. Der frühere
Direktor der UNRWA in Jordanien bestätigte im August 1958: „Die arabischen
Staaten wollen keine Lösung des Flüchtlingsproblems. Sie sind bestrebt, diese
offene Wunde als Provokation gegen die UNO und als Waffe gegen Israel
aufrechtzuerhalten. Die arabischen Führer scheren sich keinen Deut um das Leben
der Flüchtlinge." 24
Im Jahr 2000, mehr als fünfzig Jahre nach der Gründung der
UNRWA, bekräftige die PLO in einem offiziellen Dokument die arabische Strategie,
die Flüchtlinge in Lagern anzuhalten, um so das Fortbestehen ihres Elend zu
sichern: „Im Bestreben, die Flüchtlingsfrage am Leben zu erhalten und Israel
daran zu hindern, sich der Verantwortung für das Flüchtlingselend zu entledigen,
waren die arabischen Staaten – mit der bezeichnenden Ausnahme von Jordanien – im
Allgemeinen bemüht die palästinensische Identität zu festigen, indem sie den
Flüchtlingsstatus der Betroffenen beibehielten." 25
Die Korruption der arabisch-palästinensischen Führerriege,
die nie eine echte Anteilnahme am Elend der Flüchtlinge bewiesen haben, sondern
diese lediglich für ihre finanzpolitischen Interessen benützt haben, wurde
großteils durch das System der UNRWA ermöglicht. Obwohl die Organisation
bemerkenswerte humanitäre Arbeit geleistet hat, kann dieser Umstand nicht über
ihre generell destruktive Rolle hinwegtäuschen. Selbst die Formulierung ihres
Mandates spielt in die Hände der militanten Gruppen, auch in den
Flüchtlingslagern. In der Fachliteratur zu humanitärer Hilfe werden diese als
„Flüchtlings-Kämpfer"-Gemeinschaft bezeichnet, damit andeutend, dass sie als
militärische Auffanglager dienen.
Tatsächlich wurde der Konnex zwischen Flüchtlingslagern und
Terrorismus im Allgemeinen vom UNO-Sicherheitsrat erkannt. Im Zusammenhang mit
Flüchtlingsfragen in Afrika erklärte sie 1998, es sei „nicht akzeptabel,
Flüchtlingslager … zur Durchsetzung militärischer Ziele zu benützen." Im
gleichen Jahr verlangte UNO Generalsekretär Kofi Annan in seinem Bericht an den
Sicherheitsrat, dass „Flüchtlingslager … von jeglicher militärischer Präsenz
oder Ausrüstung frei bleiben müssen." In den Lagern der UNRWA, wo
Selbstmordbombengürtel und Autobomben gebaut und Terroristen ausgebildet werden,
wurde diese Forderung jedoch nie befolgt.
Der Mythos der arabischen Toleranz
Zum Mythos der interreligiösen Utopie zwischen Juden und
Arabern unter islamischer Herrschaft haben sowohl jüdische als auch arabische
Publizisten in verschiedenen Epochen und aus unterschiedlichen Motiven
beigetragen. Bei den jüdischen Autoren des neunzehnten Jahrhunderts war der
auslösende Moment hiefür die Enttäuschung über das Versagen der Emanzipation in
Europa. Auf der arabischen Seite trat sie im zwanzigsten Jahrhundert in
Erscheinung, als Teil der Anschuldigung, der Zionismus und der Staat Israel
hätten Jahrhunderte des friedlichen Zusammenlebens zunichte gemacht.
Insbesondere wird der Mythos der arabischen Toleranz aufgegriffen, um
Behauptungen über die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung, ihre Bedrohung und
Verfolgung in arabischen Staaten entgegenzutreten. Arabische und
palästinensische Politiker versichern immer wieder, dass ausgewanderte Juden
jederzeit zurückkehren und ein friedliches Leben in diesen Staaten führen
können.
Die historischen Aufzeichnungen über jüdisches Leben unter
arabischer Herrschaft sind jedoch zwiespältig und weit weniger positiv.
Maimonides, der bedeutendste jüdische Gelehrte des Mittelalters, wirkte im
Machtbereich der mohammedanischen Gesellschaft und war mit der arabischen
Sprache und Kultur wohl vertraut. In seinem überlieferten „Brief and die Juden
Jemens", verfasst um diesen angesichts Verfolgung und dem Zwang zur Bekehrung
Mut zuzusprechen, schrieb er:
Ihr wisst, meine Brüder, dass Gott uns um unserer Sünden
willen mitten unter dieses Volk zerstreut hat, das Volk des Ismael, das uns
unbarmherzig verfolgt und auf Wege sinnt, uns zu schaden und zu entwürdigen.
Denn dies entspricht der Warnung des Erhabenen: „Denn unserer Feinde Fels ist
nicht wie unser Fels; so müssen sie selber urteilen." (Deut. 32:31). Kein Volk
hat jemals Israel mehr Leid zugefügt. Nie hat uns ein Volk dermaßen erniedrigt
und gedemütigt. Keines hat es vermocht, uns zu Boden zu drücken, wie sie es
getan haben. 26
Diese Zeilen Maimonides’, der von den Exzessen der
Kreuzritter gegen die europäischen Juden wusste, repräsentieren eine
eindringliche historische Einschätzung. Möglicherweise widerspiegeln sie die
Erfahrungen seiner eigenen Familie auf der Flucht aus Spanien, wo sich die
Lebensbedingungen für Juden verschlimmert hatten und wo sie lebensbedrohlichen
Angriffen seitens radikaler Muslime ausgeliefert waren, sie könnten aber auch
als religiös-kulturelle Bewertung und Prophezeiung der bevorstehenden
muslimisch-jüdischen Konfrontation interpretiert werden.
Der besondere Mythos des Goldenen Zeitalters und der damals
in Spanien herrschenden interreligiösen Utopie fand weite Verbreitung in der
jüdischen Geschichtsschreibung des neunzehnten Jahrhunderts. Die traumatische
Vertreibung der Juden aus dem katholischen Spanien im Jahre 1492 und der
Umstand, dass sie damals Zuflucht in der muslimischen Türkei fanden, erweckten
eine Nostalgie nach den guten Zeiten, als die Juden ökonomisch und kulturell im
muslimischen Spanien einigermaßen integriert gewesen waren. Darüber hinaus waren
die jüdischen Historiker des 19. Jahrhunderts desillusioniert von der mühsamen
und schleppenden Akzeptanz der Juden in den europäischen Gesellschaften,
ungeachtet des so genannten liberalen Zeitalters.
Bernard Lewis präsentiert seinerseits eine ausgewogenere
Beurteilung jüdischen Lebens in der vierzehn Jahrhunderte währenden muslimischen
Herrschaft:
Die Juden waren nie gefeit gegen Diskriminierung, sie litten
aber nur selten unter Verfolgung; … ihre Lebensumstände waren weder so arg wie
in den schlimmsten, noch so gut wie in den besten Zeiten christlicher
Herrschaft. Es gibt keine Epoche in der islamischen Geschichte, die der
spanischen Vertreibung und der Inquisition, den Pogromen in Russland oder dem
Holocaust im Nationalsozialismus gleichkommt; es gibt jedoch auch nichts
Vergleichbares zur progressiven Emanzipation und Akzeptanz, die den Juden im
Laufe der letzten drei Jahrhunderte im demokratischen Westen gewährt wurden. 27
Im Gegensatz zum Christentum existiert keine Tradition des
Gottesmordes im Islam und die Mohammedaner gaben den Juden nicht die Schuld für
das Ableben ihres Propheten Mohammed, der eines natürlichen Todes starb. Die
Einstellung der Muslime gegenüber jüdischen Zeitgenossen war jedoch geprägt von
biografischen Erzählungen über Mohammed und von dessen Sprüchen („Hadith"), die
von jüdischen Mordanschlägen auf sein Leben berichten; so reagierten die
Regierenden bei jedem Auftreten von innerer oder äußerer Gefahr für die
islamische Welt mit Restriktionen gegen die Angehörigen anderer Religionen, die
oft in Diskriminierung und brutaler Verfolgung mündeten. 28
Ab dem späten neunzehnten Jahrhundert erfolgte in der
islamischen Welt eine Verinnerlichung des europäischen Antisemitismus, sowohl
der theologisch als auch rassistisch inspirierten, später auch der Ausgeburten
des Nationalsozialismus. Dies schließt Motive der „Auserwähltheit" des jüdischen
Volkes ein, wobei es zu einer weiten Verbreitung der Protokolle der Weisen
von Zion kam. Lewis betont, dass der Hass auf Israel das einzige
Ressentiment ist, das in totalitären arabischen Gesellschaften offen und
gefahrlos zum Ausdruck gebracht werden kann; Israel dient gleichsam dazu, den
Unmut der Menschen über ihre ökonomische Lage und das Fehlen von politischer
Freiheit abzuleiten. 29
Yehuda Bauer hebt die Bedeutung des Islamstudium für
Holocaust-Forscher hervor und weist darauf hin, dass sich die damals virulenten
Muster und Bedrohungen nun wiederholen und ein zweiter Holocaust durchaus
vorstellbar sei: „Es existieren Kräfte im radikalen Islam, die mental zum
Genozid an anderen Völkern bereit sind, hätten sie nur die Macht dazu." Während
traditionelle islamische Sekten, wie die saudiarabischen Wahabisten, sich in der
Vergangenheit nicht mit den Juden befassten, rufen sie heutzutage ausdrücklich
zu deren Auslöschung auf: „Die von ihnen verwendete Tonart ist ein Amalgam der
Sprache der Nazis und der Worte des Koran." 30
Geschichts- und Rechtsleugnung
Die Leugnung der Geschichte hat sich als wichtiges Instrument
im arabisch-palästinensischen Narrativ etabliert. Die Verschleierung des
jüdischen Exodus aus den arabischen Ländern ist Teil eines allgemeinen
revisionistischen Bestrebens. Al-Hayat Al-Jadida, die offizielle Zeitung
der Palästinensischen Autonomiebehörde, zitiert eine Aussage des muslimischen
Autors Safi naz Kallan: „Es gibt kein Volk oder Land mit dem Namen Israel, nur
zionistische Diebe, unfähig eine Nation zu bilden, ohne eigene Sprache und
Religion." Diese Juden sind die „Shylocks des Landes, versessen darauf, die
Taschen der Palästinenser zu leeren." 31
Bei den Camp David-Gesprächen im Juli 2000 hatte Yasser Arafat jeglichen
jüdischen Konnex zum Tempelberg geleugnet, eine Aussage, die im Widerspruch zum
Koran, den Sprüchen Mohammeds („Hadith") und anderen islamischen Quellen steht.
Sein Chefunterhändler, Saeb Erekat, behauptete, selbst die Idee des Tempels sei
eine jüdische Fiktion ohne jede historische Grundlage. Präsident Clinton sagte
darauf: „An der Existenz des Tempels glauben nicht bloß die Juden auf der ganzen
Welt, sondern auch der Großteil der Christen."
32
Die arabische Forderung eines Rückkehrrechts für die
palästinensischen Flüchtlinge basiert auf falschen Prämissen, nämlich der
Existenz eines solchen Rechtes im Völkerrecht, auf eine durch UNO-Resolutionen
den Palästinensern garantiertes Recht und auf Israels Verantwortung für das
Zustandekommen des Flüchtlingsproblems. 33
Die Frage der jüdischen Flüchtlinge unterstreicht die Weigerung der Araber, das
Recht der Juden auf ein Heimatland anzuerkennen und stellt eine bewusste Politik
dar, mit dem Ziel, den Konflikt zu benutzen um eine „ethnischen Säuberung"
Israels herbeizuführen. Diese Politik wurde von den Arabern seit langem
konsequent verfolgt. Heute leben fast keine Juden mehr in der arabischen Welt
und die christlichen Gemeinden daselbst sind stark zusammengeschrumpft.
Durch ihren Angriff auf den Staat Israel 1948 haben die
arabischen Staaten genau genommen sowohl das jüdische wie auch das arabische
Flüchtlingsproblem verschuldet. Im Laufe jenes achtzehn Monate währenden
Waffenkonflikts, als die arabischen Armeen in Israel eindrangen und Kämpfe in
fast allen Städten und Siedlungen tobten, kam es zu Fällen der Vertreibung der
örtlichen arabischen Bevölkerung aus ihren Häusern durch die israelischen
Truppen. Diese Aktionen dienten zur Selbstverteidigung in einem Krieg, dem
sechstausend aus einer Bevölkerung von sechshunderttausend Juden zum Opfer
fielen. Es ist offensichtlich, dass Israel nicht den Plan einer
Massenvertreibung der Palästinenser verfolgte, wie es oft behauptet wird. Laut
ihren eigenen Aussagen, flohen die meisten Palästinenser wegen den Drohungen und
der Panikmache der arabischen Führer.
In seinen Memoiren gab Khalid Al-Azm, Syriens ehemaliger
Premierminister, die gesamte Schuld an dem Flüchtlingsproblem den Arabern:
Seit 1948 waren es wir, die die Rückkehr der Flüchtlinge
verlangten …obwohl wir sie zum Fortgehen veranlasst haben … Wir haben Unglück
über … die arabischen Flüchtlinge gebracht, als wir sie aufforderten und Druck
auf sie ausübten, das Land zu verlassen … Wir haben sie zu Enteigneten gemacht …
Dann haben wir sie zur Ausführung von Mord, Brandstiftung und Bombenwerfen auf …
Männer, Frauen und Kindern angestiftet – all dies geschah im Dienste unserer
politische Ziele. 34
Im März 1976 schrieb Mahmoud Abbas, der gegenwärtige
Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, in Falastin Al-Thawra,
der offiziellen PLO Zeitung in Beirut:
Die arabischen Armeen drangen in Palästina ein, um die
Palästinenser vor der zionistischen Tyrannei zu schützen, aber sie ließen sie
statt dessen im Stich, zwangen sie zur Auswanderung und zum Verlassen ihres
Heimatland, verhängten über sie eine politische und ideologische Blockade und
warfen sie in Gefängnisse, welche den Ghettos ähnelten, in denen die Juden in
Osteuropa gelebt hatten … 35
Die arabische Forderung eines Rückkehrrechts stellt eine
Formel für die Zerstörung Israels als jüdischem Staat dar. Sie ist Ausdruck der
Verweigerung zur Suche nach einer realistischen Lösung. Eine offene Debatte über
die Flucht der Juden aus den arabischen Staaten würde eine objektivere
Überprüfung der Mythen zu den Ursprüngen des arabisch-israelischen Konflikts
befördern. Die arabische und palästinensische Verantwortlichkeit für den
erfolgten Bevölkerungsaustausch schwächt ihr Argument für die „Rückkehr" und
unterstreicht die doppelte Moral, die von der UNO durchwegs in diesem Konflikt
angewandt wurde.
Das Thema der jüdischen Flüchtlinge und ihre grausame
Vertreibung aus den arabischen Staaten erweist sich als essentielles Element zur
Transformation des Flüchtlingsproblems von einem politisch-militärischen
Instrument in Richtung einer humanitären Angelegenheit sowie zur Zurechtrückung
des nahöstlichen Narrativs.
DR. AVI BEKER war vormals Generalsekretär des World Jewish
Congress und hat vor dem U.S. Congress zur Frage der jüdischen Flüchtlinge aus
den arabischen Staaten ausgesagt. Derzeit lehrt er MA Studenten internationale
Beziehungen und leitet das Projekt Jüdische Öffentlichkeitspolitik an der School
of Government and Policy der Universität Tel-Aviv. Zu seinen Publikationen
zählen Bücher und Artikel zu internationaler, UNO und jüdischer Politik.
Die oben dargelegten Ansichten decken sich nicht unbedingt
mit jenen des Board of Fellows des Jerusalem Center for Public Affairs.
Obiger Aufsatz erschien im Herbst 2003 im Jewish Political
Studies Review, dem ersten und einzigen Journal, das dem Studium von politischen
jüdischen Institutionen und Einstellungen, jüdischem politischen Denken und
öffentlichen jüdischen Angelegenheiten gewidmet ist.
Die JPSR wird vom Jerusalem Center for Public Affairs
(http://www.jcpa.org/) publiziert und erscheint zweimal jährlich in der Form von
zwei Doppelausgaben, die abwechselnd allgemeinen und spezifischen
Themenbereichen zugeordnet sind. Die Verfasser der Beiträge entstammen dem Kreis
prominenter amerikanischer, israelischer und anderer ausländischer Akademiker.
Übersetzt von Jutka Hartley-Aradi
Anmerkungen
1 Semha Alwaya, „The Vanishing Jews of the Arab World:
Baghdad Native Tells the Story of Being a Middle East Refugee", San Francisco
Chronicle, 6. März 2005
2 Siehe auch Avi Beker, „Perpetuating the Tragedy: The
United Nations and the Palestinian Refugees", in Malka Hillel Shulewitz, Hrsg.,
The Forgotten Million: The Modern Jewish Exodus from Arab Countries
(London: Cassell, 1999), S. 142-152; zur Flüchtlingsintegration in Israel siehe
Yehuda Dominitz, "Immigration and Absorption of Jews from Arab Countries", in
Shulewitz, ebd. S. 155-184
3 Itamar Levin, „Move in US Congress on Jews from Arab
Countries … Also Calls on UNRWA to Resettle Palestinian Refugees", Globes, 30.
Oktober 2003 (hebräisch); Melissa Radler, Jerusalem Post, 31 October 2003
4 Ruth Lapidot, "Legal Aspects of the Palestinian Refugee
Question", Jerusalem Letter Nr 485, Jerusalem Center for Public Affairs,
September 2002
5 Avi Beker, The United Nations and Israel: From Recognition
to Reprehension (Lexington, MA: Lexington Books, 1988), S. 49; Shabtai Rosenne,
"Israel and the United Nations: Changed Perspectives, 1945-1976", American
Jewish Yearbook, 1978, S. 33-34
6 ABCnews.go.com/transcript: „Israeli TV Interviews
Clinton", 27. Juli 2000
7 Samuel G. Freedman, "Are Jews Who Fled Arab Lands to
Israel Refugees, Too?" New York Times, 11. Oktober 2003
8 Mallory Browne, "Jews in Grave Danger in All Moslem
Lands", New York Times, 16. Mai 1948; George Barrett, "Protection of UN
Sought for Jews", New York Times, 17. Mai 1948
9 Vereinte Nationen, Official Records of the Second
Session of the General Premierminister Assembly, Ad Hoc Committee on
the Palestinian Question, Summary Records of Meetings, 25. September–25.
November 1947, Lake Success, NY, S. 185
10 ebd.
11 Zitiert von S. Landshut, Jewish Communities in
the Muslim Countries of the Middle East: A Survey, für das American
Committee and die Anglo-Jewish Association (London: Jewish Chronicle,
1950
12 ebd., S. 26
13 Vereinte Nationen, Official Records of the Second
Session of the General Assembly, Verbatim Record of the Plenary Meeting,
Band 2, 110.–28. Sitzung, 16. November 1947, S. 1391
14 Quellenmaterial aus Ya’akov Meron, „Expulsion of
Jews from Arab Countries", bei Shulewitz, "The Forgotten Million: The Modern
Jewish Exodus from Arab Countries", S. 88-89
15 Carole Basri, "The Jewish Refugees from Arab
Countries: An Examination of Legal Rights – A Case Study of the Human Rights
Violations of Iraqi Jews", Fordham International Law Journal, Band 26,
Nr. 3, März 2003, S. 656-720
16 Alec Kirkbride, From the Wings: The Amman
Memoirs, 1947-1951 (London: Frank Cass, 1976), S. 115-116
17 Die Darstellung der Lage der Juden in den arabischen
Ländern basiert auf den folgenden Publikationen: Norman A. Stillman, The Jews
of Arab Lands in Modern Times (Philadelphia, Jewish Publication Society,
1991); Martin Gilbert, The Jews of Arab Lands (London: British Board of
Jewish Deputies, 1976); Ya’akov Meron, „Why Jews Fled the Arab Countries",
Middle East Quarterly, September 1995, S. 47-54; Raphael Patai, The
Vanished Worlds of Jewry (New York: Macmillan, 1980)
18 Norman A. Stillman, The Jews of Arab Lands in
Modern Times, S. 116; Moshe Gat, The Jewish Exodus from Iraq 1948-1951
(London: Frank Cass, 1997), S. 7
19 Itamar Levin, „Move in US Congress on Jews from Arab
Countries", S. 13
20 Moshe Gat, The Jewish Exodus from Iraq 1948-1951,
S. 38-39
21 Zitiert in Ya’akov Meron, „Expulsion of Jews from
Arab Countries", bei Shulewitz, "The Forgotten Million: The Modern Jewish
Exodus from Arab Countries", S. 96
22 Yehuda Dominitz, "Immigration and Absorption of Jews
from Arab Countries"
23 Avi Beker, United Nations and Israel, S.
32-36
24 Siehe Terrence Prittie, "Middle East Refugees", in
Michael Curtis, Joseph Neyer, Chaim I. Waxman und Allan Pollack, Hrsg., The
Palestinians: People, History, Politics (New Brunswick, NJ: Transaction
Books, 1975), S. 71
25 „The Palestinian Refugees" in Factfiles
(Ramallah: Palestine Liberation Organization, 2000), S. 22
26 „Maimonides’ Epistle to the Jews of Yemen", in
Norman A. Stillman, The Jews of Arab Lands: History and Source Book
(Philadelphia: Jewish Publication Society, 1979), S. 241
27 Bernard Lewis, Semites and Anti-Semites
(London: Phoenix, 1997), S. 121-22
28 Cohen, Under the Crescent and Cross: The Jews in
the Middle Ages, S. 24; Lewis, ebd., S. 128
29 Lewis, ebd.
30 „From Propagating Myths to Research: Preparing for
Holocaust Education – An Interview with Yehuda Bauer", Post-Holocaust and
Anti-Semitism, Nr. 3, Jerusalem Center for Public Affairs, 1. Dezember 2002
31 Al-Hayat Al-Jadida, 5. November 1997
(arabisch)
32 Shlomo Ben Ami, A Front without a Rearguard: A
Voyage to the Boundaries of the Peace Process (Tel Aviv: Yediot Aharonot,
2004), S. 219 (hebräisch)
33 Ruth Lapidot, „The Right of Return in International
Law, with Special Reference to the Palestinian Refugees", Israel Yearbook on
Human Rights, Bd. 16 (Tel Aviv: Tel Aviv University, 1986)
34 Zitiert in Joan Peters, From Time Immemorial
(Chicago: JKAP Publications, 1984), S. 16
35 „Abu Mazen Charges that the Arab States Are the Cause of the
Palestinian Refugee Problem", Wall Street Journal, 5. Juni 2003
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